Rente mit 67

Halo Rainer,

Aus dem Durchschnitt abzuleiten, daß Jeder privat für’s Alter
vorsorgen könnte ist völlig abwegig.

Das würde auch nur funktionieren, wenn die Rentenversicherung abgeschafft werden würde. Dann hätte jeder 20% mehr Lohn. Dann sollte man auch sagen, ist jeder Arbeitende für seine Rente selber verantwortlich. Geht natürlich bei den Mindestlöhnen genauso wenig. Hier wäre eben der Ansatz mit der steuerfinanzierten Mindestrente interessant. Aber dann sollte man auch sagen, wer vorsorgen kann und nicht vorsorgt, weil er gerade das Geld für ein neues Auto benötigt, der soll auch am Ende in die Röhre schaun.

wo wird denn geld von politikern sinnlos zum fenster raus
geworfen?

na z.B. werden für Millionen unnötige Denkmäler gebaut, viel Geld ins Ausland gesteckt für Sachen, die uns nichts angingen, teure Umzüge,
Verschenken von U-Booten , Herrichten von Gebäuden zum Protzen, teure Gipfel und und und…

Der REchnungshof zeigt ja auch jedes Jahr Verwendungen in Masse an.

jetzt könnt ihr mich steinigen. Jeder kleine Haushalt muss sparen, aber die schmeisen nur so um sich mit der Kohle - ist ja nicht ihre.

Hallo Steven,

Aus dem Durchschnitt abzuleiten, daß Jeder privat für’s Alter
vorsorgen könnte ist völlig abwegig.

Das würde auch nur funktionieren, wenn die Rentenversicherung
abgeschafft werden würde. Dann hätte jeder 20% mehr Lohn. Dann
sollte man auch sagen, ist jeder Arbeitende für seine Rente
selber verantwortlich. Geht natürlich bei den Mindestlöhnen
genauso wenig. Hier wäre eben der Ansatz mit der
steuerfinanzierten Mindestrente interessant. Aber dann sollte
man auch sagen, wer vorsorgen kann und nicht vorsorgt, weil er
gerade das Geld für ein neues Auto benötigt, der soll auch am
Ende in die Röhre schaun.

Da bin ich ganz Deiner Meinung, nur geht das nicht in einem Schritt. Die jetzigen Rentner und die, die es demnächst werden haben Ansprüche erworben und müssen ja auch von etwas leben. Eine Mindestrente, die teilweise mit Steuermitteln realisiert wird, wäre ein Schritt in diese Richtung, aber diesen Schritt traue ich keiner Regierungspartei zu.

Gruß, Rainer

Du sprichst mir aus der Seele. Dachte schon ich sitz alleine im Boot

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Rainer

Du glaubst
doch nicht wirklich, daß das ‚die breite Masse‘ ist?
‚(durchschnittlich verdienende Angestellte, Beamte,
FACharbeiter, etc.)‘
gibt es wenige, dafür um so mehr, die
deutlich mehr oder weniger verdienen, denn dadurch entsteht
der Durchschnitt!

http://www.destatis.de/basis/d/logh/loghtab10.php
http://www.destatis.de/basis/d/logh/loghtab8.php
http://www.destatis.de/indicators/d/lrver07ad.htm

Ich habe eine andere Vorstellung. Ich bezweifle, dass die Masse der Arbeitnehmer aus schlecht verdienenden Frieseusen, Wachleuten, Zeitarbeitern und Scheinselbstständigen besteht. Die Masse der Arbeitnehmern sind in Bereichen tätig, für die es Tarife gibt.

Aber auch dort gab es bisher ein zu geringe Neigung, Geld für die Vorsorge zurückzulegen, genau wie Raoul es beschrieben hat.

Gruß
Carlos

Na gut wenns nicht anders geht. Aber dann bitte schön die
Wahrheit warum, damit der Eindruck einer versteckten
Rentenkürzung nicht erst entsteht.

Wie definierst Du „Rentenkürzung“? Ist es eine „Rentenkürzung“, wenn die durch die stetige verlängerte Lebensdauer und somit im Verhältnis zur Einzahlung steigende Auszahleung im System implizit enhaltene Rentenerhöhung abgestellt wird?

moe

Hallo Carlos,

http://www.destatis.de/basis/d/logh/loghtab10.php
http://www.destatis.de/basis/d/logh/loghtab8.php
http://www.destatis.de/indicators/d/lrver07ad.htm

die Zahlen hast Du Dir aber angesehen?

Ich habe eine andere Vorstellung. Ich bezweifle, dass die
Masse der Arbeitnehmer aus schlecht verdienenden Frieseusen,
Wachleuten, Zeitarbeitern und Scheinselbstständigen besteht.
Die Masse der Arbeitnehmern sind in Bereichen tätig, für die
es Tarife gibt.

Ja, was willst Du damit aussagen? Ist es nicht egal ob ein Arbeiter mit oder ohne Tarifvertrag €10,-/h bekommt?

Aber auch dort gab es bisher ein zu geringe Neigung, Geld für
die Vorsorge zurückzulegen, genau wie Raoul es beschrieben
hat.

Ebenfalls, weil es nicht vorhanden ist. Klar gibt es auch den anderen Fall, daß genug vorhanden wäre und trotzdem keine Altersvorsorge betrieben wird. Aber ist das dann notwendig?
Wer sich jetzt private Altersvorsorge leisten könnte, bekommt auch eine auskömmliche Rente. An die Grenze zur Sozialhilfe kommen doch nur die, die sich jetzt eine private Vorsorge nicht leisten können. Ein hohes Einkommen bedeutet sowohl die Möglichkeit privat vorzusorgen, als auch eine hohe Rente.

Gruß, Rainer

Hallo,

ich glaube du hast mich missverstanden. Ich
spreche dir deine Leistung im Büro bestimmt nicht ab.

Doch, tust Du und andere auch. Denn egal wo ich lese, es fängt häufig an… „im Büro, da kann das ja noch sein, aber doch nicht bei dem, was ich mache“

mußt doch zugeben das du es dir auch nicht vorstellen kannst
einen Opa als Dachdecker, einen 65 Jahre alten Feuerwehrmann
oder einen 67jährigen Polizisten hinter einer Meute
Krimineller herzurennen. Dann doch eher Büro, oder?

Es heißt ja nicht gleich, dass ALLE Berufe das können müssen. Ich denke mir, dass es schon einige gibt, wo das kaum geht. Aber es gibt sicherlich z.B. bei der Polizei Tätigkeiten, die genauso wichtig sind und auch ein älterer Polizist gut erledigen kann.

Das ist auch in anderen Berufen gut möglich. Z.B. Krankenschwester, Altenpflegerin… da gibt es vieles auf Stationen zu erledigen, außerdem gibt es Hilfsmittel, die aber häufig nicht genutzt werden.

Nicht jeder ist mit 67 senil und gebrechlich. Und so ein Riesenunterschied ist m.E. nicht zwischen 65 und 67.
Es kann ja auch jeder mit 65 gehen. Ich habe, obwohl ich nur im Büro arbeite und garantiert nicht zu den Vielverdienern gehöre, soviel Vorsorge geleistet, dass ich mit 65 meinen Platz der Jugend räume. Die Abschläge gleiche ich durch meine Vorsorge aus. Sofern ich sie bis dahin nicht aufbrauchen musste, weil Hartz IV droht. Das weiß man ja schließendlich nie.

LG

Sarah

Wie definierst Du „Rentenkürzung“? Ist es eine
„Rentenkürzung“, wenn die durch die stetige verlängerte
Lebensdauer und somit im Verhältnis zur Einzahlung steigende
Auszahleung im System implizit enhaltene Rentenerhöhung
abgestellt wird?

Dann erklär mal den Beitragszahlern im Brett „Älter werden“, daß die dort betroffenen Beitragszahler über Jahr(zehnte) mehr oder weniger gleichbleibende prozentuale Abgaben ihres Einkommens aufgrund der Zusagen von diversen Politikern unterschiedlicher Couleur zu sicheren Renten entrichtet und drastisch sinkende prozentuale Rentenzahlungen bezogen auf ihr durchschnittliches Einkommen erhalten aufgrund einer selbst veschuldeten durchschnittlich höheren Lebenserwartung als prognostiziert.
Selbstverschuldet i.S. von erarbeitet.

moe

BW
ein mann, ein satz

Hallo Rainer,

die Statistiken beziehen sich auf Bereiche, die eher unterdurchschnittlich verdienen, Handwerker und Arbeiter im produzierenden Gewerbe (extremes Beispiel die Landarbeiter).
Die Verteilung der Gehälter wird wie üblich einer Gauß-Kurve entsprechen. Wenn der Durchschnitt bei 12 bis 13 €/h liegt, dann wird nur ein kleiner Teil bei unter 10 €/h liegen.
Ja ich weiß, dass es insbesondere im Osten teilweise pervers niedrige Tarife gibt. Aber nur ein geringer Teil der Arbeitnehmer hat Gehälter von 10 €/h und darunter. Ich denke, dass hier ein Bild durchschlägt, welches die Medien bilden. Man sieht und liest tagein tagaus von Niedriglöhnern, Hartz4-Empfänger und allein erziehenden Müttern. Die Mehrheit sieht glücklicherweise anders aus.

Wer sich jetzt private Altersvorsorge leisten könnte, bekommt
auch eine auskömmliche Rente.

No Sir! Nimm dir die Eckrente.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eckrentner
Geh davon aus, das auch in den nächsten Jahren die Steigerung der Rente bedingt durch die Demographie sehr gering ausfällt. Nimm eine Inflation von 1,5 - 2%. Nach 30 - 40 Jahren hat sich die Kaufkraft halbiert. Was heute auskömmlich ist wird in einigen Jahrzehnten Armut bedeuten.

Gruß
Carlos

Hallo BW,

ein mann, ein satz

Was würdest DU vorschlagen?

Gruß
Carlos

Hallo Carlos,

die Statistiken beziehen sich auf Bereiche, die eher
unterdurchschnittlich verdienen, Handwerker und Arbeiter im
produzierenden Gewerbe (extremes Beispiel die Landarbeiter).
Die Verteilung der Gehälter wird wie üblich einer Gauß-Kurve
entsprechen. Wenn der Durchschnitt bei 12 bis 13 €/h liegt,
dann wird nur ein kleiner Teil bei unter 10 €/h liegen.

Eher nicht. Ein großer Teil wird deutlich unter dem Durchschnitt liegen. ein anderer deutlich darüber. Daß man hier keine Normalverteilung findet, ist ja was ich beklage.

Ja ich weiß, dass es insbesondere im Osten teilweise pervers
niedrige Tarife gibt. Aber nur ein geringer Teil der
Arbeitnehmer hat Gehälter von 10 €/h und darunter. Ich denke,
dass hier ein Bild durchschlägt, welches die Medien bilden.

Wie kommst Du auf Medien? Ich weiß nicht, welches Bild in den Medien gezeichnet wird. Ich habe aber eine Tariftabelle und Kollegen, die nach der Tabelle bezahlt werden. Daß die Metalltarife nicht unter Durchschnitt liegen, wissen wir Beide und die Tabelle fängt unter €10,- an. Ich habe auch einen Überblick, wer in der Firma wie viel Lohne/Gehalt bekommt … In der Automobilindustrie ist das anders, aber die ist nun wirklich kein Maßstab.

Man sieht und liest tagein tagaus von Niedriglöhnern,
Hartz4-Empfänger und allein erziehenden Müttern. Die Mehrheit
sieht glücklicherweise anders aus.

Das stimmt natürlich. Um HartzIV-Empfänger geht es ja aber ausdrücklich nicht, wir reden von Versicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten. Es ist mir auch gar nicht wichtig, ob nun 50% oder 20% betroffen sind. 10% wären mir immer noch zu viel.

Wer sich jetzt private Altersvorsorge leisten könnte, bekommt
auch eine auskömmliche Rente.

No Sir! Nimm dir die Eckrente.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eckrentner

Mach ich. … Zitat: Die durchschnittlichen Rentenbeträge sind jedoch bedeutend niedriger: so erhält ein Rentner im Westen 981 Eur, im Osten 1057 Eur.

Das entspricht einem Einkommen vor der Rente von ca. €1800,- pro Monat. Das ist wieder nur der Durchschnitt. Mit den Durchschnittlichen 1,8 Kindern fährt der weder in Urlaub, noch kann er ein neues Auto bezahlen und an private Altersvorsorge ist auch nicht zu denken.

Geh davon aus, das auch in den nächsten Jahren die Steigerung
der Rente bedingt durch die Demographie sehr gering ausfällt.
Nimm eine Inflation von 1,5 - 2%. Nach 30 - 40 Jahren hat sich
die Kaufkraft halbiert. Was heute auskömmlich ist wird in
einigen Jahrzehnten Armut bedeuten.

Ja, das sehe ich auch so. Die Durchschnittliche Rente ist aber leider heute schon nicht mehr auskömmlich. Zieh von den 1057,- einfach mal die Miete ab und geh wieder von Durchschnitt aus, dann muß der Rest für zwei Personen reichen und das ist bereits unter Sozialhilfeniveau.

Gruß, Rainer

Fiktion das Jahr 2020
Gehen wir mal ins Jahr 2020, was wird passieren?

  1. Es wird immer mehr junge Leute geben.
  2. Es wird immer mehr alte Leute geben.
  3. Die Industrialisierung wird fortschreiten es wird immer mehr von Robortern, Computern und Maschinen übernommen.
  4. Alte Menschen werden auch noch im Jahr 2020 nicht 100% fit in die Arbeit gehen.
  5. Auf den Arbeitsmarkt wird es immer weniger Stellen geben.
  6. Trotz medizinischen Fortschritts werden alte Menschen nicht wie Junge arbeiten.
  7. Berufe in denen es einen größeren körperlichen Verschleiß gibt wird es dann auch noch geben wie z. B. Maurer, Dachdecker, Krankenpfleger etc.
  8. kranke ältere Menschen werden mit dem Gehwagen durch die Gänge von Büros, Lagerhallen und Dienststellen laufen.
  9. Die Chefs müssen sich überlegen ob sie Kranken- und Altenpfleger einstellen um die noch nicht 67 jährigen schneller wieder auf die Beine zu bringen.
  10. Die jungen Mitarbeiter werden dafür sorgen müssen das die Alten die Treppen bewältigen können zur Arbeit.
  11. Überall an den Arbeitsstellen werden Betriebsärzte Pflicht, es gibt die tägliche Aufbauspritze.
  12. Der Firmeninterne Leichenwagen steht schon bereit um den schnellen Abtransport der verschließenen Mitarbeiter zu sichern.
  13. Im Jahr 2012 wird dann die Rente auf 75 hochgedreht.

Fazit: Übertrieben oder vielleicht irgendwann einmal Real?!

Hallo BW,

ein mann, ein satz

Was würdest DU vorschlagen?

Ich nenne es auch Rentenkürzung, Rentenbetrug geht mir etwas schwerer über die Lippen.

Gruß
Carlos

Grüße
BW

Hallo BW,

Was würdest DU vorschlagen?

Ich nenne es auch Rentenkürzung, Rentenbetrug geht mir etwas
schwerer über die Lippen.

Ja, es ist eine Rentenkürzung.
Nein, deine Antwort passt nicht ganz auf meine Frage.
Nein, wenn man sich auf die Aussage bezieht „Die Rente ist sicher“, dann war es kein Betrug, denn die umlagenbasierte Rente ist im Gegensatz zu einer kapitalbasierenden Rente sicher.
Ja, wenn man sich die von Blüm prognostizierte Rentenhöhe ansieht, dann war es ein Betrug.
Aber vor allem war und ist es ein Selbstbetrug, der Menschen die zwar das demoskopische Problem und die steigende Lebenserwartung zur Kenntnis nehmen, aber sich weigern daraus Konsequenzen zu ziehen. Und für unausweichlichen Konsequenzen machen sie die Politker verantwortlich.

Gruß
Carlos