Weniger belastende Jobs im Alter?
Hallo Christian,
…, allerdings gibt es ja auch in der
Pflegebranche und im Baugewerbe genug Tätigkeiten, die nicht
unbedingt einen Herkules erfordern.
Dieses Argument wird immer wieder gern verwendet. Es ist auch eine schöne Vorstellung. Die körperlich anstrengenden Tätigkeiten machen die Jungen und Fitten. Wer nicht mehr kann, macht die einfacheren und Verwaltungstätigkeiten. In der Theorie klingt auch der Kommunismus gut.
In der Realität hängen die körperliche Belastungen von der Position ab. Die 60jährige Verkäuferin, die Durchblutungsstörungen der Beine hat, kommt nicht ins Büro. Die 32jahrige Verwaltungsfachangestellte, die dort sitzt, wird auch nicht mit ihr tauschen wollen.
Der 55jährige Elektriker mit den Kreuzschmerzen wird nicht mehr zum Projektleiter umgeschult.
Überhaupt wird und sollte Qualifikation der Grund sein eine Position zu bekommen und nicht das Alter.
Es gibt vom Staat her Strukturen, um Behinderten passende Jobs zu verschaffen. Dies funktioniert aber mäßig und ist auf eine überschaubare Gruppe gerichtet.
Sicherlich gibt es und wird es in Zukunft vermehrt wechselnde Biografien geben, aber dafür eine den eigenen Bedürfnissen passende Stelle zu finden, bleibt dem Einzelnen überlassen. Das werden keine Behörden leisten und die Firmen erst recht nicht.
Gruß
Carlos