Rente mit 67 mal wieder

Hallo Wolfgang,

ich bin einfach mal so frech zu behaupten das das Geld sehr wohl vorhanden ist. Nur wird es halt leider viel zu oft sinnlos zum Fenster rausgeworfen.

Es wäre besser zu fragen wie man Politikern und Beamten den richtigen Umgang mit den Steuergeldern beibringen kann, anstatt zu fragen wo das Geld denn herkommen soll.

Ach ja, ich hätte dann gerne das rosa Schweinerl :wink:

Gruß
Michael

Hallo

Hallo Mikesch,

der bekommt aber seine Miete bezahlt und noch viele andere
Zuschüsse, die er beantragen kann.

Bitte erzähle mir mal was von den all den anderen Zuschüssen. Ausser bei chronisch Kranken fällt mir nichts ein.
Ob der Hartzer früher 600€ Arbeitslosenhilfe bekommen hat und daraus seine Miete bezahlt oder die heute von der Arge bekommt ist Jacke wie Hose.

Ein Rentner muß das alles

selbst zahlen. Am Ende hat der ALG 2 Empfänger mehr Geld übrig
als der Rentner.

Würd ich nicht so sehen, im Einzelfall vielleicht, aber sicher nicht die Regel

Gruß
Michael

LG
Mikesch

Hallo Mikesch,

Bitte erzähle mir mal was von den all den anderen Zuschüssen.
Ausser bei chronisch Kranken fällt mir nichts ein.

Wohnungseinrichtung, Schwangerschaft, Geburt usw.
Quelle: Arbeitsagentur.de

Gruß, Joe

Hallo Michael!

ich bin einfach mal so frech zu behaupten das das Geld sehr
wohl vorhanden ist.

Müntefering warf kodderig sinngemäß in die Runde, Hauptschule Sauerland würde reichen, um die Grenzen des Rentensystems zu erkennen. Was er meinte: 35 Millionen Beitragszahler zahlen je ein Fünftel ihres Einkommens in die Rentenkasse. Davon muß die Rente von 20 Millionen Rentnern bezahlt werden. Und es werden immer mehr Rentner, die immer länger Rente beziehen. Man braucht wirklich keine weiteren Details und keine höhere Mathematik für die Erkenntnis, daß es so nicht gehen kann. Es kann nicht funktionieren, höhere Renten zu fordern und gleichzeitig die Verlängerung der Lebensarbeitszeit und höhere Beiträge zu verweigern.

Das Wissen um die Probleme ist schlichter Natur und inzwischen etliche Jahrzehnte alt. Es prallt aber an Leuten ab, die unabhängig von allen Fakten behaupten, das Geld würde verprasst. Solche vernagelt erscheinende Einschätzung könnte im Zusammenhang mit früheren Ereignissen stehen, als tatsächlich die Rentenkasse geplündert wurde und das eingezahlte Geld einfach weg war. Früher wurden Renten angespart, was seit 1957 nicht mehr der Fall ist. Die Rentenversicherung verlor in den 20er Jahren durch Inflation ihr gesamtes Kapital. Wenige später perfektionierte die Reichsregierung das System, die Rentenkasse und auch die gesamte Währung für die Kriegsfinanzierung so auszuhöhlen, daß es zunächst unbemerkt blieb. Das Geld war hinterher nichts mehr wert; Zigaretten waren die härtere Währung. Aber seit der 1957 erfolgten Umstellung auf ein Umlagesystem gibts nichts mehr zum Plündern. Die eingezahlten Beiträge werden sofort an die Rentner ausgezahlt und weil das Beitragsaufkommen nicht reicht, muß immer mehr Geld aus dem laufenden (verschuldeten) Bundeshaushalt zugeschossen werden.

Gruß
Wolfgang

Hallo Juergen

ehrlich gesagt finde ich dieses Argument lächerlich. Jeder
kann sich zu beliebigen Zeiten aus dem Arbeitsleben
verabschieden.

Eben nicht. Die Sache ist ja nach beiden Richtungen problematisch: Ich finde es genauso problematisch, wenn ich als Arzt plötzlich die Kassenzulasung mit Mitte 60 abgeben muss, weil sich irgendwelche Regierungs-Fuzzis das gerade mal ausgetüftelt haben, weil es ihnen aus (markt)strategischen Gründen gerade zu Pass kommt.
Auf der anderen Seite wird ein 60jähriger Polizeibeamter mit Zustand nach Magenkrebs-Operation (also ohne Magen)und mit zwei kaputten Knien vom MD (Medizinischen Dienst der Krankenkassen) weiter zum Arbeten gezwungen, weil sie die von mir ausgestellte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, sprich Krankschreibung, unterlaufen, indem sie sie vorzeitig beenden.
Hast Du dir sowas mal durch den Kopf gehen lassen?
Gruß,
Branden

Moin,

Mich interessiert nun, was ihr von der Erhöhung des
Renteneintrittsalter haltet.

Finde ich völlig in Ordnung.

Was wären eure bevorzugten
Maßnahmen bezüglich der Rente?

Flexiblere Gestaltung des Arbeitslebens, um sinkender Leistungsfähigkeit etc. gerecht werden zu können.

Gruß
Marion

Morgen,

ich krieg mit 35 keinen Job. Das ist für einen jetzt über 50jährigen nicht einfacher.

Echt ein Witz.

Ansonsten, wenn es funktioneren sollte, dass man wirklich bis 67 noch sinnvoll arbeiten kann, fände ich das schon angemessen.

kernig

Fazit: Sozialhilfeniveau als Ergebnis von 45 Jahren Arbeit.

Das ist der Punkt, der wirklich weh tut. Und den Zorn und Frust darüber kann ich gut verstehen.

Aber mit dem Finger auf andere Gruppen zu zeigen, denen es auch nicht besonders gut geht, hilft auch nicht weiter.

Aber so ist das mit dem Glück. Meist orientiert sich das an der Umgebung, der es eben besser oder schlechter geht.

Nicht, dass ich eine Lösung für das Problem kennen würde.
kernig

Hallo,

Fazit: Sozialhilfeniveau als Ergebnis von 45 Jahren Arbeit.

Das ist der Punkt, der wirklich weh tut. Und den Zorn und
Frust darüber kann ich gut verstehen.

Aber mit dem Finger auf andere Gruppen zu zeigen, denen es
auch nicht besonders gut geht, hilft auch nicht weiter.

Stimmt, darum geht es ja auch nicht.

Aber so ist das mit dem Glück. Meist orientiert sich das an
der Umgebung, der es eben besser oder schlechter geht.

Nein, eben nicht. Ich werde eine Rente, knapp über Sozialhilfeniveau erhalten. Mein Haus ist bis dahin auch bezahlt … Nein, ich bin nicht betroffen. Das gilt für andere aber nicht.

Erinnere Dich an die Debatte um den Mindestlohn, da fanden Viele, €7,50 Mindeslohn wären für die Unternehmer unzumutbar, das würde Arbeitsplätze kosten …

Nun stell Dir Jemanden vor, der für die €7,50 gearbeitet hat, (was ja scheinbar noch zu viel ist) davon 45 Jahre lang Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt hat und nun mit seiner Rente deutlich unter Sozialhilfeniveau liegt. Der muß sich nun auf dem Sozialamt wie ein Bettler behandeln lassen, nachweisen, daß er wirklich Mittellos ist, darf nichts für Notfälle zurücklegen, weil ihm sonst sofort die Zuwendungen gekürzt werden … Das ist der Punkt! Nach 45 Jahren ehrlicher, meist auch noch körperlich schwerer Arbeit muß er sich nun auch noch erniedrigen lassen! Da interessiert es auch Niemanden, daß im Grundgesetz steht ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar.‘, hier wird sie mit Füßen getreten!

Gruß, Rainer

Hi,

Der muß sich nun
auf dem Sozialamt wie ein Bettler behandeln lassen,

Welches Sozialamt behandelt seine Klientel als Bettler?

nachweisen, daß er wirklich Mittellos ist, darf nichts für
Notfälle zurücklegen, weil ihm sonst sofort die Zuwendungen
gekürzt werden …

Ich bin zurzeit noch auf der Einzahlerseite und finde es in Ordnung, wenn jemand, der von der Allgemeinheit unterstützt werden muss, seine diesbezügliche Bedürftigkeit nachweisen muss.
Die Alternative wäre, das Geld (u.a. auch meins) ungeprüft auszugeben, was dem Missbrauch Tür und Tor öffnen würde.

Viele Grüße
WoDi

Hi Wodi,

Der muß sich nun
auf dem Sozialamt wie ein Bettler behandeln lassen,

Welches Sozialamt behandelt seine Klientel als Bettler?

Wie soll ich die Frage verstehen? Möchtest Du eine Liste? Die werde ich Dir nicht liefern können, ich kann schlecht alle Sozialämter abklappern und aufschreiben, wie man dort behandelt wird.

nachweisen, daß er wirklich Mittellos ist, darf nichts für
Notfälle zurücklegen, weil ihm sonst sofort die Zuwendungen
gekürzt werden …

Ich bin zurzeit noch auf der Einzahlerseite und finde es in
Ordnung, wenn jemand, der von der Allgemeinheit unterstützt
werden muss, seine diesbezügliche Bedürftigkeit nachweisen
muss.

Das ist ja auch völlig in Ordnung. Das Prtoblem ist ja auch, daß ein Rentner nach einem Arbeitsleben von 45 Jahren und mehr, nach dem er sein Arbeitsleben über Beiträge in die Rentenversicherung gezahlt hat, bedürftig ist.

Die Alternative wäre, das Geld (u.a. auch meins) ungeprüft
auszugeben, was dem Missbrauch Tür und Tor öffnen würde.

Bei der Rente??? Das erklär mir mal, wie das gehen soll.

Gruß, Rainer

Welches Sozialamt behandelt seine Klientel als Bettler?

Viele. Ich rate mal zum Selbstversuch.

nachweisen, daß er wirklich Mittellos ist, darf nichts für
Notfälle zurücklegen, weil ihm sonst sofort die Zuwendungen
gekürzt werden …

Ich bin zurzeit noch auf der Einzahlerseite und finde es in
Ordnung, wenn jemand, der von der Allgemeinheit unterstützt
werden muss, seine diesbezügliche Bedürftigkeit nachweisen
muss.

Zweischneidige Sache, das wird ja hier eine Sozialhilfediskussion. Wer Vermögen hat, bekommt kein Hartz IV. Es wird ausgerechnet, wie lang er damit hinkommt, dann darf er nochmal beantragen. Wer spart und versucht sich etwas davon aufzuheben, bekommt den Rest so lange aufs Butterbrot geschmiert, bis er aufgebraucht ist (Jaja, sehr unkorrekt ausgedrückt).

Einerseits natürlich in Ordnung, wer Geld hat ist nicht auf die Unterstützung des Staates angewiesen. Andererseits sollte man z.B. einer Familie mit kleinen Kindern irgendwie auch zugestehen, noch etwas im Leben vorzuhaben.

Gerade zwischen 30 und 40 ist doch die Zeit in der die Generation vor uns sich im Berufsleben etabliert hatte, also genug verdiente um auch noch was zur Seite zu legen, ein Haus zu bauen, für die Ausbildung der Kinder vorzusorgen. Viele von uns haben dazu keine Chance. Wie ich meinem Kind einmal ein Studium finanzieren soll, steht in den Sternen (da sind Studiengebühren noch die Krönung).

Zum Mindestlohn: Mir wurde als einziger Verdiener ein Job für 5,80 Euro brutto die Stunde angeboten. Leiharbeit. Da komme ich dann in guten Monaten auf 900 Euro sagte mir die Dame von der Firma. Und dann lauf ich wieder zum Arbeitsamt und hole mir dort den Rest ab. Gibt es etwas frustrierenderes als 40 Stunden in der Woche zu arbeiten und davon nicht leben zu können? Vielen Dank, das hatte ich schon, wir waren vorher selbständig… :smile:

Mal zur Erklärung, warum ich recht desillousioniert bezüglich der zu erwartenden Rente bin. Bei den Lebensläufen, die derzeit entstehen (meiner gehört dazu), kommt doch kaum jemand mehr auf 45 Jahre Einzahlungszeit. Daran ändert auch die Rente mit 67 nichts, bei mir würde das längst nicht reichen.

Ich glaube nicht, dass die Rente mit 67 die Lösung der hier angesprochenen Probleme ist. Wenn wir Glück haben ist es ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

kernig

Hi,

zum Thema Bettler:
man sollte, glaube ich, unterscheiden, ob das Sozialamt jemanden wie einen Bettler behandelt (was ich mir nicht vorstellen kann, ich kenne einige Sozialamtsmitarbeiter hier), oder ob sich der Betroffene wie ein Bettler vorkommt, weil er zum Sozialamt gehen muss.
Letzteres kommt wahrscheinlich relativ häufig vor und ist auch menschlich verständlich. Allerdings sollte sich der Betroffene klar machen, dass er - nach der Bedürftigkeitsprüfung - einen Rechtsanpruch auf Sozialhilfe hat, es sich also nicht um ein Almosen handelt.

Das Prtoblem ist ja auch,
daß ein Rentner nach einem Arbeitsleben von 45 Jahren und
mehr, nach dem er sein Arbeitsleben über Beiträge in die
Rentenversicherung gezahlt hat, bedürftig ist.

Wenn auf Grund eines niedrigen Verdienstes wenig eingezahlt wurde, kommt auch wenig heraus. Das ist sicherlich beklagenswert, aber ich kenne keine Alternative.

Die Alternative wäre, das Geld (u.a. auch meins) ungeprüft
auszugeben, was dem Missbrauch Tür und Tor öffnen würde.

Bei der Rente??? Das erklär mir mal, wie das gehen soll.

Nein, beim Sozialamt. Ungeprüft hieße, dass z.B. ich dort hinkomme, sage, dass ich Geld brauche und bekomme es.
Das wäre sicher auch nicht in deinem Sinne.

Viele Grüße
WoDi

Hi,

Einerseits natürlich in Ordnung, wer Geld hat ist nicht auf
die Unterstützung des Staates angewiesen.

Streich mal das eher anonyme Wort „Staat“ und setze dafür z.B. „auf unser aller Unterstützung“ oder „die Unterstützung der Gemeinschaft“. Dann wird manches klarer, bzw. das Kind beim Namen genannt.

Andererseits sollte
man z.B. einer Familie mit kleinen Kindern irgendwie auch
zugestehen, noch etwas im Leben vorzuhaben.

Das ist sicher richtig.
Nur: wer bezahlt das? Wir alle. Wovon? Von den Steuern und Abgaben. Kann man diese so ohne weiteres erhöhen? Wohl eher nicht.
Was gewährleistet ist, ist eine Grundsicherung. Essen, Trinken, Wohnen.
Ich gestehe gern jedem zu, im Leben noch etwas vorhaben zu sollen, nur muss er das dann selbst finanzieren. Dafür ist die Gemeinschaft der Einzahler absolut nicht zuständig.
Das magst du jetzt nicht in Ordnung finden und auch ich habe dabei ziemliche Bauchschmerzen, aber anders ist das nicht zu machen.

Viele Grüße
WoDi

Hi Wodi,

zum Thema Bettler:
man sollte, glaube ich, unterscheiden, ob das Sozialamt
jemanden wie einen Bettler behandelt (was ich mir nicht
vorstellen kann, ich kenne einige Sozialamtsmitarbeiter hier),
oder ob sich der Betroffene wie ein Bettler vorkommt, weil er
zum Sozialamt gehen muss.
Letzteres kommt wahrscheinlich relativ häufig vor und ist auch
menschlich verständlich. Allerdings sollte sich der Betroffene
klar machen, dass er - nach der Bedürftigkeitsprüfung - einen
Rechtsanpruch auf Sozialhilfe hat, es sich also nicht um ein
Almosen handelt.

Ja, völlig in Ordnung. Schon mal ausprobiert? Meine Frau hat es mal für eine gute Idee gahalten, prüfen zu lassen, ob wir eventuell einen Zuschuß zur Miete bekommen würden … das reicht an Details, ab hier wird es so OT und persönlich, daß Du weitere Schilderungen per Mail haben kannst, wenn noch Interesse besteht. :smile:

Das Prtoblem ist ja auch,
daß ein Rentner nach einem Arbeitsleben von 45 Jahren und
mehr, nach dem er sein Arbeitsleben über Beiträge in die
Rentenversicherung gezahlt hat, bedürftig ist.

Wenn auf Grund eines niedrigen Verdienstes wenig eingezahlt
wurde, kommt auch wenig heraus. Das ist sicherlich
beklagenswert, aber ich kenne keine Alternative.

Nein? Mir fallen gleich zwei ein. :smile:

1.) Ein Mindestlohn, der das verhindert.
2.) Eine Änderung in der Rentenberechnung, die Bedürftigkeit nach mehr als 35 Jahren Vollzeitbeschäftigung ausschließt.

Die Alternative wäre, das Geld (u.a. auch meins) ungeprüft
auszugeben, was dem Missbrauch Tür und Tor öffnen würde.

Bei der Rente??? Das erklär mir mal, wie das gehen soll.

Nein, beim Sozialamt. Ungeprüft hieße, dass z.B. ich dort
hinkomme, sage, dass ich Geld brauche und bekomme es.
Das wäre sicher auch nicht in deinem Sinne.

Das wünscht ja auch Niemand, den ich kenne. :smile:

Gruß, Rainer

Hi Wodi,
kann ich alles gut verstehen und nachvollziehen und gebe dir zu einem großen Teil auch Recht. Wäre ich Einzahler, dann hätte ich die gleiche Meinung.

Ich gestehe gern jedem zu, im Leben noch etwas vorhaben zu
sollen, nur muss er das dann selbst finanzieren.

Das würde ich sehr gern, ich habe eine Handwerkslehre (schon lange her, aber sehr gut abgeschlossen) und ein Ingenieursstudium hinter mir. Wir waren mobil und flexibel, sind zig mal umgezogen, irgendeinem Job hinterher und es hat nix gebracht. Und ich bekomme nicht ums Verrecken (so muß ich das sagen) einen vielleicht sogar meiner Ausbildung entsprechenden Job.

Ich gehe inzwischen davon aus, dass es eben nicht mehr jedem möglich ist, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen (auch nicht, wenn er sich rasiert und wäscht :smile: ). Und dann finde ich es ganz subjektiv ungerecht, dass die die zufällig (wer Arbeit hat, behauptet natürlich, das wäre nicht zufällig so) Arbeiten gehen, Geld verdienen dürfen.

„Wer arbeiten will, bekommt auch Arbeit.“ Den Satz lasse ich nicht mehr gelten. Arbeit bekommt man bestimmt, aber ob man damit dann überleben kann ist eine andere Frage… Um das Thema noch weiter zu spannen: Dass unter solchen Vorraussetzungen niemand mehr Kinder in die Welt setzen will oder kann, wundert mich überhaupt nicht.
… hört sich nach Klassenkampf an, nur mal so zum Bedenken hingeschrieben…

Hört sich nach Gejammer an, sorry dafür, unsere Situation ist gerade echt frustrierend. Ich sehe immer öfter, wie sich eine Front entwickelt zwischen denen die Arbeit haben und denen, die keine abbekommen haben. Schon morgen kann man die Seiten gewechselt haben.

Vor dem Hintergrund ist „Rente“ für mich echt ein Lacher. Na immerhin bekomme ich einmal Erziehungszeit gutgeschrieben, auf meinem letzten Bescheid stand was von ca. 20 Euro Rente auf die ich hoffen darf. Da warte ich gern bis 67 drauf, so großzügig bin ich.

kernig

Hi,

kann ich alles gut verstehen und nachvollziehen und gebe dir
zu einem großen Teil auch Recht. Wäre ich Einzahler, dann
hätte ich die gleiche Meinung.

Ok, aber auch als Nicht-Einzahlerin wirst du anerkennen müssen, dass einfach nicht genug Geld da ist, um jedem alles zu finanzieren.

Ich gestehe gern jedem zu, im Leben noch etwas vorhaben zu
sollen, nur muss er das dann selbst finanzieren.

Das würde ich sehr gern, ich habe eine Handwerkslehre (schon
lange her, aber sehr gut abgeschlossen) und ein
Ingenieursstudium hinter mir. Wir waren mobil und flexibel,
sind zig mal umgezogen, irgendeinem Job hinterher und es hat
nix gebracht. Und ich bekomme nicht ums Verrecken (so muß ich
das sagen) einen vielleicht sogar meiner Ausbildung
entsprechenden Job.

Ich finde das genau so schlimm wie du, keine Frage.

Ich gehe inzwischen davon aus, dass es eben nicht mehr jedem
möglich ist, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen (auch
nicht, wenn er sich rasiert und wäscht :smile: ).

Dieses Beispiel lassen wir lieber außen vor… :smile:

Und dann finde
ich es ganz subjektiv ungerecht, dass die die zufällig (wer
Arbeit hat, behauptet natürlich, das wäre nicht zufällig so)
Arbeiten gehen, Geld verdienen dürfen.

Kann ich gut verstehen. Nur: diejenigen, die Arbeit haben, unterliegen recht starken Belastungen finanzieller Art dadruch, dass sie einmal für sich selbst mit vorsorgen müssen und eben auch dadurch, dass andere nicht arbeiten dürfen. Wenn ich sehe, was mir - Steuerklasse 1 - unterm Strich so übrig bleibt, könnte ich kotzen.

„Wer arbeiten will, bekommt auch Arbeit.“ Den Satz lasse ich
nicht mehr gelten. Arbeit bekommt man bestimmt, aber ob man
damit dann überleben kann ist eine andere Frage… Um das
Thema noch weiter zu spannen: Dass unter solchen
Vorraussetzungen niemand mehr Kinder in die Welt setzen will
oder kann, wundert mich überhaupt nicht.
… hört sich nach Klassenkampf an, nur mal so zum Bedenken
hingeschrieben…

Natürlich findet nicht jeder Arbeit, das ist schon klar.

Hört sich nach Gejammer an, sorry dafür, unsere Situation ist
gerade echt frustrierend. Ich sehe immer öfter, wie sich eine
Front entwickelt zwischen denen die Arbeit haben und denen,
die keine abbekommen haben. Schon morgen kann man die Seiten
gewechselt haben.

Trotz allem darf man aber eben nicht vergessen, dass auch die Arbeithabenden keineswegs immer auf Rosen gebettet sind. Es gibt nicht nur hippe IT-Bubis mit Porsche, Drittlaptop und B&O-Anlage zu Hause in ihrem Loft, sondern in der Überzahl die ganz normalen Arbeiter, Handwerker und Angestellten, die froh sind, am Monatsende noch eine schwarze Null auf dem Konto zu haben.

Vor dem Hintergrund ist „Rente“ für mich echt ein Lacher. Na
immerhin bekomme ich einmal Erziehungszeit gutgeschrieben, auf
meinem letzten Bescheid stand was von ca. 20 Euro Rente auf
die ich hoffen darf. Da warte ich gern bis 67 drauf, so
großzügig bin ich.

Das ist nett von dir. :smile:

Natürlich sehe ich die Problematik, andererseits habe ich kein Rezept
dafür, wie man’s anders organisieren könnte.

Viele Grüße
WoDi

Die Lösung
Hallo nochmal
Ich habe mal einen guten Artikel gelesen, in dem ging es um den Chef der Drogeriekette DM.
Er hat eine Idee entwickelt, nach der es möglich wäre, jedem einfach so ein beachtliches Grundeinkommen zu zahlen. Durch Bürokratieabbau etc. wäre das finanzierbar.

Er diskutierte auch die Folgen dieses Grundeinkommens. Arbeit hätte eben einen ganz anderen Wert, Ehrenamt eben auch. Unbeliebte Arbeiten müßten eben entsprechend besser bezahlt werden, damit sie jemand macht.

Der Witz an der Sache: Es würde wohl wirklich funktionieren!

Ich muß mal recherchieren, dann eröffne ich einen Strang dazu. Der Artikel verfolgt mich schon länger.
Jetzt gibt’s erstmal Abendbrot (trocken Brot und Wasser :wink:)

Schöne Grüße
kernig

Hallo kernig,

lies Dir doch einfach die Diskussion dazu mal durch.

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Gruß, Rainer

Hier der Link
Hi,

ja die Diskussion nenne ich erschöpfend. Aber um mich richtig zu informieren, greife ich doch lieber zusätzlich auf den einen oder anderen Artikel zurück:
Götz Werner heißt der Mann.

http://www.ka-news.de/goetzwerner/news.php4?show=ak2…
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,386396,00.html

Kontra gibt es auch:
http://www.flegel-g.de/hintertuer.html

Ich halte das schon für bedenkenswert, aber die Diskussion über das Bürgergeld gab es ja schon.
Aber was er über den Stellenwert von Erwerbsarbeit sagt, unterschreibe ich 1 zu 1.

kernig