Rente mit 67 mal wieder

Hallo Allerseits,

die Gewerkschaften haben heute gegen die Rente mit 67 demonstriert.
http://de.news.yahoo.com/16012007/286/kurzberichte-7…
Mich interessiert nun, was ihr von der Erhöhung des Renteneintrittsalter haltet. Was wären eure bevorzugten Maßnahmen bezüglich der Rente?

Gruß
Carlos

Hi,

die Gewerkschaften haben heute gegen die Rente mit 67
demonstriert.
http://de.news.yahoo.com/16012007/286/kurzberichte-7…

Alle müssen demonstrieren , nicht nur die Gewerkschaften.
Was ist eine Gewerkschaft ohne uns ALLE?

Mich interessiert nun, was ihr von der Erhöhung des
Renteneintrittsalter haltet. Was wären eure bevorzugten
Maßnahmen bezüglich der Rente?

Es ist keine Erhöhung des Rentenalters sondern ein Rentenkürzungsprogramm.
Ich würde wieder mehr die soziale Komponente in Betrieben einbauen, Zeitarbeitskräfte und den zweiten Arbeitsmarkt verhindern, sowie die Arbeit zu den Menschen bringen.
Dann gibt es auch wieder mehr Kinder und damit mehr Mitglieder für die Rentenkasse.
Aber das ist nur ein rein theoretischer Wunschgedanke.

nicki

Mich interessiert nun, was ihr von der Erhöhung des
Renteneintrittsalter haltet.

Hallo,

Bis ich mal im Rentenalter bin steht das Wort „Rente“ nur noch in Geschichtsbüchern.

Gruß
Sticky

Bis ich mal im Rentenalter bin steht das Wort „Rente“ nur noch
in Geschichtsbüchern.

Hallo,
das ist aus Deiner Sicht die Einnahmeseite.
Was ist mit der Ausgabenseite, wieviel Rente willst Du den vor Dir Geborenen zahlen, so etwa im naechsten Monat?

Jede Rentensenkung, so auch die Rente mit 67, reduziert die Ausgaben der Juengeren an die Rentner und reduziert den Rentenerhalt der Rentner. Was oft vergessen wird, den Juengeren wird auch ihre eigene zukuenftige Rente mit dieser Massnahme jetzt schon reduziert.
Gruss Helmut

Hallo Helmut,

Da ich gerade dabei bin, mich selbstständig zu machen, zahle ich noch den Mindestsatz, in der Hoffnung, daß es in absehbarer Zeit finanziell dermaßen gut läuft, daß ich privat vorsorgen kann.
Wenn ich aber sehe, was meine Mutter (lebt im Ausland, hat aber 17 Jahre in Deutschland Rentenbeiträge gezahlt, und das nicht zu knapp) aus Deutschland an Rente kriegt, so kommt mir das Heulen (Ein AlG2-Empfänger kriegt mehr) und ich freue mich, daß ich im Ausland in meinen jungen Jahren bereits mehr staatlich garantierte Rente erwirtschaftet habe, als meine Mutter aus Deutschland kriegt.

Gruß
Sticky

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Hallo Carlos,

die Veränderung in der Altersstruktur war schon vor Jahrzehnten abzusehen, wurde aber ignoriert. Eine Rentenreform, die auch diesen Namen verdient, wird es bei uns Mittelfristig nicht geben, weil viele davor Angst haben.
Langfristig würde ich ändern, dass meine Rentenbeiträge von 01/2007 nicht an die Rentner von heute direkt ausgezahlt werden. Ich würde ein ca. 30jähriges Programm starten:

  1. Jahr 3% für den Beitragszahler, 97 % für das bestehende System
  2. Jahr 6% für den Beitragszahler, 93 % für das bestehende System
  3. Jahr 100% für den Beitragszahler, Ende für das bestehende System
    Die Mehrkosten für die jetzigen Rentner würde ich aus Steuermitteln finanzieren.

Ich bin kein Volkswirt und weiß nicht ob dies machbar wäre, aber das bestehende System hat m.M. nach langfristig keine Chance zu überleben.

Was mich besonders ärgert ist folgendes. Aus meinem versteuerten Einkommen zahle ich in eine Pensionskasse und diese Erträge werden, wenn ich mal 65 bin, wieder besteuert. Darin sehe ich eine gravierende Ungerechtigkeit. Einerseits soll man privat vorsorgen, andererseits wird alles mindestens doppelt versteuert.

Gruß, Joe (41)
im 25. Jahr Beitragszahler

Hallo Jörg!

…100% für den Beitragszahler, Ende für das bestehende System

Das gewünschte Rentenversicherungssystem gab es in Deutschland von seiner Einführung 1891 unter Otto von Bismarck bis 1957 unter Adenauer. Die Rentenversicherung war als Kapitalstock angelegt. Während der 66 Jahre, die dieses System Bestand hatte, gab es keinen einzigen Rentner (das ist wörtlich zu nehmen!), der in den Genuß der vollen Altersrente kam. Der Kapitalstock hat nämlich die grundsätzlich Schwäche, daß ein einziges Ereignis, das den Kapitalstock angreift oder vernichtet, nachträglich nicht mehr heilbar ist. Zwischen 1891 und 1957 gab es gleich mehrere solcher Ereignisse, insbesondere Anfang der 20er Jahre die Weltwirtschaftskrise mit Inflation und Vernichtung des Kapitals der Rentenversicherung und dann der 2. Wk, der für die Währung nicht minder katastrophale Auswirkungen hatte. In der Folge konnte die Rentenversicherung mit Kapitalstock an der Altersarmut nichts ändern. Dieser Mißstand führte 1957 zur Einführung des Umlagesystems, das wir bis heute haben. Das System hat natürlich auch Schwächen, die bei sich verändernder Altersstruktur der Bevölkerung offenkundig werden, aber tiefgreifende Einschnitte lassen sich im Zuge wirtschaftlicher Entwicklung heilen. Das scheint mir ein wichtiger Aspekt zu sein, denn zwischen Beginn der Beitragszahlung und Tod des Rentners liegen immerhin 60 bis 70 Jahre, in denen beim Kapitalstock nichts Gravierendes passieren darf.

Dies vorausgeschickt halte ich es für nicht sehr klug, ein zunehmend schwieriger finanzierbares System gegen ein System einzutauschen, daß seine Untauglichkeit als einzige Säule mehrfach eindrucksvoll bewiesen hat. Wir sollten statt dessen neue Wege gehen und dabei die tauglichen Elemente überlebter Systeme übernehmen, aber nicht ihre Schwächen. Wieder auf die Methode der Zeit zwischen Kaiserreich und den ersten Jahren der Adenauer-Ära zurück zu kommen, setzt Erkenntnisresistenz voraus. Einen ganz leichten Vorgeschmack, was passieren kann, erhält man bei Betrachtung der Entwicklung von Kapital-Lebensversicherungen. Dabei muß man nicht einmal den langen schon erwähnten Zeitraum von 60 bis 70 Jahren betrachten; es reichen schon die letzten wenigen Jahre, um zu erkennen, wie zügig Renditeerwartungen dahinschmelzen können, weil früher gewohnte Wachstumsraten verflachen.

Ich hab durchaus mehr parat als nur Kritik, aber die Darstellung eines kompletten Maßnahmenpakets wird mir im Moment einfach zu lang.

Gruß
Wolfgang

Hallo Carlos

Mich interessiert nun, was ihr von der Erhöhung des
Renteneintrittsalter haltet.

Ich finde, ab 60 sollte man jedem überlassen, ob er sich noch fit genug fühlt, weiter zu arbeiten oder ob er so ausgebrannt ist, dass es für ihn eine Quälerei bedeutet. Manche Leute würden gerne weiter im Arbeitsprozeß bleiben, für andere ist es grauenhaft.
Diese Ent-Individualisierung der Älteren durch die Regierungsentscheidungen finde ich furchtbar.
Gruß,
Branden

Hallo

ich finde es eine Schweinerei dass man

  1. erst mit 67 Rente kriegt - oder früher mit hohen Abschlägen
  2. Jahrzehnte einbezahlt hat und nur noch Peanuts bekommt
  3. in früheren Jahren die Rentenkasse für andere Sachen geplündert wurden
  4. im Alter unter dem Existenzminium leben soll
  5. das eingezahlte Geld nicht selber anlegen kann und damit was hat
  6. Leute Geld aus unserer Rentenkasse kriegen, die nie einen Cent einbezahlt haben - und dazu noch mehr als jemand, der hier 40 Jahre gearbeitet hat - kenne Beispiele genug!!
  7. unsere Politiker Renten kriegen dass einem das Kotzen kommt
  8. die Renten nochmals versteuern soll - wie oft denn noch?
  9. älteren keinen Arbeitsplatz mehr gibt
    10.noch mehr Altersarmut produziert
    11.nur so lange als Mensch zählt als man in die Rentenkasse einbezahlt
  • danach kann man ja bei 60 über die rote Ampel gehen.

Somit bleibt für unseren tollen Staat noch mehr Geld das er zum
Fenster rauswerfen kann.

Hallo Ulrike!

ich finde es eine Schweinerei dass man

  1. erst mit 67 Rente kriegt - oder früher mit hohen Abschlägen
  2. Jahrzehnte einbezahlt hat und nur noch Peanuts bekommt

Die Lebenerwartung und damit auch die Zeit des Rentenbezugs steigt. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Beitragszahler ab. Zum Verteilen steht nur zur Verfügung, was die Beitragszahler monatlich einzahlen, zuzüglich eines Zuschusses aus der Steuerkasse. Wer früher oder eine höhere Rente haben will, muß auch sagen, woher das Geld kommen soll. Im übrigen frage ich mich, weshalb wir alle Menschen und Berufsgruppen mit einer festen Altersgrenze über einen Kamm scheren, statt diese Grenze fallen zu lassen. Soll jeder arbeiten, solange er möchte.

  1. in früheren Jahren die Rentenkasse für andere Sachen geplündert wurden

Ja, das stimmt. Insbesondere die Nationalsozialisten bedienten sich zur Kriegsfinanzierung u. a. an der Rentenkasse, die es damals noch gab, als nämlich Renten aus einem angesparten Kapitalstock bezahlt wurden. Seit der 1957 erfolgten Umstellung auf ein Umlagesystem gibt es gar keine Rentenkasse mit nennenswertem Inhalt mehr. Von geringen Reserven abgesehen lebt das Rentensystem von der Hand in den Mund durch monatliche Umlage und Zuschüsse aus der Staatskasse.

  1. im Alter unter dem Existenzminium leben soll

Das ist unzutreffend; es gibt den Rechtsanspruch auf Grundsicherung.

  1. das eingezahlte Geld nicht selber anlegen kann und damit was hat

Niemand wird gehindert, selbst Geld zur Vorsorge anzulegen. In einem anderen Beitrag begründete ich, daß man das Umlagesystem verändern und ergänzen, aufgrund geschichtlicher Erfahrungen aber nicht in Bausch und Bogen verdammen sollte.

  1. Leute Geld aus unserer Rentenkasse kriegen, die nie einen Cent einbezahlt haben

Ja, z. B. die Ostrentner nach der Wiedervereinigung erhielten und erhalten Geld aus dem Umlagesystem, ohne früher in dieses System eingezahlt zu haben. Eine Belastung ergibt sich daraus aber nicht, weil die Rentenzahlungen eben nicht aus einem angesparten Topf, sondern aus laufender Umlage nebst Zuschuß aus der Staatskasse bezahlt werden.

  1. unsere Politiker Renten kriegen dass einem das Kotzen kommt

Das mag man kritisieren oder auch nicht, hat aber nichts mit der Finanzierung unseres Rentensystems zu tun.

  1. die Renten nochmals versteuern soll - wie oft denn noch?

Über Umfang und Sinn der Besteuerung habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, kann deshalb dazu nichts sagen.

  1. älteren keinen Arbeitsplatz mehr gibt

Zweifellos ist die hohe Arbeitslosigkeit unter älteren Menschen eine Fehlentwicklung. Ich halte es seitens vieler Unternehmen für kurzsichtig, auf einen ausgewogenen Altersmix der Belegschaft zu verzichten.

10.noch mehr Altersarmut produziert

Es gibt viele Rentner, die mit schmalem Budget auskommen müssen, aber Altersarmut gibt es bei uns spätestens seit Einführung der Grundsicherung nicht. Mit dem Begriff Armut würde ich bei uns vorsichtig umgehen, denn es handelt sich eher um Gejammer in relativem Luxus.

11.nur so lange als Mensch zählt als man in die Rentenkasse einbezahlt

  • danach kann man ja bei 60 über die rote Ampel gehen.

Kommentiere ich mal nicht.

Somit bleibt für unseren tollen Staat noch mehr Geld das er zum Fenster rauswerfen kann.

Dir ist bewußt, daß der staatliche Rentenzuschuß zu den grö0ten Haushaltsposten gehört?

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

ich kenne einige Leute, die jetzt in Rente gingen. Haben 40 Jahre gearbeitet und bekommen unter 1000,-- Euro.
Da zahl dann mal Miete, Strom, Wasser, Heizung, Auto etc. Grosse Sprünge kann man nicht mehr machen. Haben auf einen Schlag nicht mal mehr die Hälfte ihres vorhergehenden Verdienstes.
Von der Grundsicherung sollte mal ein Politiker leben müssen…

Wenn die Renten und Gehälter auch 1:1 umgerechnet worden wären wie alles andere…dann ja.

Unter Kohl wurde auch das Vermögen des Volkes verprasst und andere
Löcher gestopft.

Ich meine nicht die Ostdeutschen - kenne ganz andere, die hier Rente kriegen.

Ich meinte das Geld selber anlegen was man sonst automatisch abgezogen bekommen hat. Da bräuchte man dann nicht aufs Sozialamt.
Wobei ich einige Leute kenne, die dort waren - es hiess: es gibt nichts.

Gestern klagte mir eine Rentnerin, dass sie am liebsten sterben würde weil es so menschenunwürdig ist mit diesen paar Kröten leben zu müssen. Oft hat sie am Monatsende zuwenig um Essen zu kaufen weil ihre Medikamente ihre Rente auffressen. Das nach 40 Jahre arbeiten und 4 Kinder grosszuziehen.(die inzwischen ja auch mit ihren Steuern diesen Staat finanzieren). Sie schämt sich ihren Kindern auf der Tasche zu liegen. Versetzt dich mal in die Situation.
Sie hat die Wahl zwischen verhungern oder an ihrer Krankheit schnellstens zu sterben. Das gab mir doch sehr zu Denken…

LG Ulrike

Hallo Wolfgang,

ich kenne einige Leute, die jetzt in Rente gingen. Haben 40
Jahre gearbeitet und bekommen unter 1000,-- Euro.
Da zahl dann mal Miete, Strom, Wasser, Heizung, Auto etc.

müssten sich nach deinem Gejammere ja glattweg erschiessen, die müssen mit 345€s auskommen

LG
Mikesch

Hi Mikesch,

ich kenne einige Leute, die jetzt in Rente gingen. Haben 40
Jahre gearbeitet und bekommen unter 1000,-- Euro.
Da zahl dann mal Miete, Strom, Wasser, Heizung, Auto etc.

müssten sich nach deinem Gejammere ja glattweg erschiessen,
die müssen mit 345€s auskommen

falsche Rechnung. Meine Frau wird dann irgendwann mal 60% davon Witwenrente bekommen, bleiben noch 600 übrig. Bis dahin leben wir gemeinsam von den €1000 Rente, was auch keinen Unterschied macht. Die HartzIV Empfänger müssen von den €345 keine Miete zahlen, bekommen Heizkostenzuschuss, das fällt bei Rentnern weg. Ich bin unsicher, wem mehr Geld zum Leben bleibt, groß ist der Unterschied jedenfalls nicht.

Fazit: Sozialhilfeniveau als Ergebnis von 45 Jahren Arbeit.

Ja, ich weiß, warum es so ist, aber angenehmer wird es davon auch nicht.

Gruß, Rainer

Hallo Ulrike!

ich kenne einige Leute, die jetzt in Rente gingen. Haben 40
Jahre gearbeitet und bekommen unter 1000,-- Euro.
Da zahl dann mal Miete, Strom, Wasser, Heizung, Auto etc.
Grosse Sprünge kann man nicht mehr machen.

Gewiß nicht. Aber: Das Beitragsaufkommen ist bekannt, die Anzahl der Rentner ist bekannt. Der Bundeszuschuß ist bekannt. Bei der Forderung nach höherer Rente kannst Du Dir aussuchen, was Dir am liebsten ist: Willst Du

  • höhere Beiträge zahlen oder
  • die Lebensarbeitszeit verlängern oder
  • den Bundeszuschuß erhöhen und damit höhere Verschuldung und/oder höhere Steuern oder
  • Du bringst einen Vorschlag, an welcher Stelle im Bundeshaushalt gespart werden soll. Dann wäre es aber hilfreich, auf die passende Größenordnung zu achten, weil es sich um Zahlen mit 11 oder 12 Nullen zu handeln pflegt. Die immer wieder beliebten Vorschläge, bei 600 Bundestagsabgeordneten zu sparen, reichen nicht mal für das Porto, um die Rentenanpassung bekannt zu geben.

Von der Grundsicherung sollte mal ein Politiker leben
müssen…

Niemand findet das sonderlich spaßig, aber es funktioniert nicht, nur einen Zustand zu beklagen, ohne gleichzeitig zu verraten, woher das Geld kommen soll.

Wenn die Renten und Gehälter auch 1:1 umgerechnet worden wären
wie alles andere…dann ja.

Falls Du damit die DM/€-Umstellung meinst, stimmt die oft wiederholte Behauptung von der 1:1-Umrechnung bei Preisen nicht. Viele Güter verteuerten sich in den letzten 5 Jahren spürbar, z. B. Energieträger aller Art. Aber das hat in erster Linie etwas mit begrenztem Angebot und steigender Nachfrage zu tun.

Ich meinte das Geld selber anlegen was man sonst automatisch
abgezogen bekommen hat. Da bräuchte man dann nicht aufs
Sozialamt.

Das funktioniert, solange die persönliche Anlagestrategie aufgeht, was aber keineswegs gesichert ist.

Gestern klagte mir eine Rentnerin, dass sie am liebsten
sterben würde weil es so menschenunwürdig ist mit diesen paar
Kröten leben zu müssen. Oft hat sie am Monatsende zuwenig um
Essen zu kaufen weil ihre Medikamente ihre Rente auffressen.

Solche Aussagen hört man immer wieder, aber es handelt sich entweder um ins Konzept passende freie Erfindungen Legenden oder um Menschen, die ihnen zustehende Leistungen nicht in Anspruch nehmen. Bei Medikamentenkosten gibt es eine Deckelung von - weiß nicht genau - 1 oder 2% des Einkommens. Dabei kann man wahrhaftig nicht von „Auffressen der Rente“ reden.

Gruß
Wolfgang

Hallo Branden,

Diese Ent-Individualisierung der Älteren durch die
Regierungsentscheidungen finde ich furchtbar.

ehrlich gesagt finde ich dieses Argument lächerlich. Jeder kann sich zu beliebigen Zeiten aus dem Arbeitsleben verabschieden. Dass seine Entscheidung aber finanzielle Konsequenzen hat, ist dabei selbstverständlich, oder? Wenn ich mit 50 in Rente gehen will, dann ist ja wohl von vorn herein klar, dass meine Rente erbärmlich werden wird, schon rein aus Fairness gegenüber den Zahlern, die bereit sind, deutlich länger zu zahlen ohne zu entnehmen.

Wo also ist aktuell das Problem?

Grüße
Jürgen

Hallo Carlos,

ich halte diese Entscheidung für absolut richtig, logisch und nachvollziehbar in einer Gesellschaft mit sehr hoher und immer noch steigender Lebenserwartung. Ehrlich gesagt kann ich die Besitzstandswahrung der diversen Klientelfraktionen auf Kosten der zukünftigen Generationen langsam nicht mehr ertragen.

Grüße
Jürgen

Hallo Mikesch,

der bekommt aber seine Miete bezahlt und noch viele andere Zuschüsse, die er beantragen kann. Ein Rentner muß das alles selbst zahlen. Am Ende hat der ALG 2 Empfänger mehr Geld übrig als der Rentner.

Gruß
Michael

Hallo Wolfgang

  1. im Alter unter dem Existenzminium leben soll

Das ist unzutreffend; es gibt den Rechtsanspruch auf
Grundsicherung.

Du kannst die Grundsicherung zwar beantragen, aber ob du sie auch bekommst, ist fraglich. Meine Eltern (beide Rentner) haben die Grundsicherung beantragt und nicht bekommen. Grund: Zu hohes Einkommen. Meine Eltern haben beide zusammen 970€ Rente im Monat. Zahl davon mal Miete, Strom, Telefon etc. Meine Eltern leben quasi in ständiger Angst, denn sobald irgendwas kaputt geht, ist kein Geld da um es reparieren zu lassen, vom Neukauf ganz zu schweigen.

Weiter unten hast du behauptet, das arme Rentner nichts weiter als eine Legende sind. Nun, ich würde zu gerne dein Gesicht sehen wenn dir diese „Legende“ deinen Arsch bis zwischen die Ohren tritt. Nämlich dann wenn du selbst Rentner bist.

Gruß
Michael

Hallo Ulrike,

ich finde, dass du die Meinung vieler Menschen, wenn nicht sogar der Mehrheit sehr gut wiederspiegelst.
„Die bösen Politiker haben Mißwirtschaft mit der Rente getrieben und stattdessen müssen viele Rentner qualvoll darben“

Die wichtigsten Argumente gegen eine solche Sicht hat Wolfgang schon dargelegt.

Darauf möchte ich insbesondere eingehen;

  1. Jahrzehnte einbezahlt hat und nur noch Peanuts bekommt.

Obwohl das Rentensystem auf einem Umlageverfahren beruht, bekommen die heutigen Rentner üblicherweise das zurück was sie einbezahlt haben. Hätten sie das Geld konservativ angelegt, wären die Renten ein wenig besser.
http://www.welt.de:81/data/2005/06/30/739023.html?s=1
http://de.news.yahoo.com/29122006/336/rente-67-versc…

Wer heute eine geringe Rente hat, hat während seines Erwerbslebens auch relativ wenig eingezahlt. Dies trifft vor allem Arbeitnehmer mit geringen Einkommen und durchbrochener Erwerbsbiographien.
Früher haben sich beispielsweise Frauen bei Heirat ihre Rentenansprüche auszahlen lassen. Wenn nun der Mann mäßig verdiente und die Frau Hausfrau blieb, dann kann 60% Witwenrente nur in die Armut führen.

  1. Leute Geld aus unserer Rentenkasse kriegen, die nie einen
    Cent einbezahlt haben - und dazu noch mehr als jemand, der
    hier 40 Jahre gearbeitet hat - kenne Beispiele genug!!

Ich tippe mal auf Aussiedler. Das war in den 80ern ein beliebter Punkt zum Aufregen

Ich denke, dass die Politiker in einem anderen Punkt versagt haben. In den 80ern hätte es keine „Die Rente ist sicher“-Kampagne geben dürfen. Stattdessen hätten solche Maßnahmen wie Riester- oder Rürop-Rente schon damals geben müssen.

Gruß
Carlos

Hallo Michael!

Weiter unten hast du behauptet, das arme Rentner nichts weiter als eine Legende sind. Nun, ich würde zu gerne :dein Gesicht sehen wenn dir diese „Legende“ deinen Arsch bis zwischen die Ohren tritt. Nämlich dann wenn du :selbst Rentner bist.

Dieser Fall kann nicht eintreten, weil ich keine Rente bekommen werde.

Von Legende schrieb ich im Zusammenhang mit Medikamentenkosten, die angeblich die Rente auffressen, aber tatsächlich auf 1 oder 2% des Einkommens begrenzt sind. Ansonsten bestreitet niemand, daß es neben auskömmlichen auch sehr niedrige Renten gibt für Menschen, die ein Berufsleben lang arbeiteten, aber nur ein geringes Einkommen erzielten. Bei vielen Rentner-Ehepaaren schlägt der Lebensentwurf früherer Generationen zurück, nachdem etliche Frauen kaum eigene Rentenansprüche erwarben, weil sie auch nach der Erziehung der Kinder ein Leben lang zu Hause verbrachten. In diesen Fällen greift die Grundsicherung.

Üppig ist das alles nicht, aber verrate bitte, woher höhere Zahlungen kommen sollen. Höhere RV-Beiträge werden niemandem gefallen. Längere Lebensarbeitszeit läßt die Leute aufjaulen. Daß der Fiskus noch höhere Schulden macht, wird hoffentlich niemand ernsthaft verlangen. Nur zur Verdeutlichung von Größenordnungen: Wenn jeder unserer rund 20 Millionen Rentner nur einen einzigen Euro monatlich mehr bekommen soll, werden jährlich 240.000.000 € fällig. Der Betrag fällt aber nicht vom Himmel, er muß im Jahr der Zahlung von wertschöpfend tätigen Menschen zusätzlich erarbeitet, durch Verzicht in Form höherer Beiträge bezahlt oder als zu verzinsende Schuld den nächsten Generationen aufgebürdet werden. Welches Schweinderl hättest Du denn gerne?

Gruß
Wolfgang