Rentenerhöhung?

  1. Warum eigentlich erfolgt denn ab und zu eine Rentenerhöhung?

Als Inflationsausgleich.

Stimmt!
Es gibt noch nen Grund:
Auch Rentner sind Wähler! Da macht es sich immer gut, vor Wahlen der wachenden Bevölkerungsmehrheit ein Zuckerle zu verabreichen; steigert die Wahlbeteiligung und die Parteistimmen.
Natürlich wird der geringe Steigerungsbetrag sofort durch erhöhte Krankenkassenbeiträge, Nichtzuzahlung bei immer mehr Medikamenten, höhere Steuern usw. mehr als kompensiert.
Daher auch das neuere dt. Sprichwort:
Nichts kommt uns so teuer wie eine Steuersenkung (Rentenerhöhung)!
lg O

Inflationsausgleich - das vermutete ich auch ´mal.

Aber es gibt eher keinen kausalen Zusammenhang zwischen der individuellen Rentenerhöhung und dem Inflationsausgleich, da sich dieser ja auf Prozent-Basis eines irgendwann ermittelten Rentenwertes bezieht. Da die inflationäre Geldentwertung alle Rentner gleich trifft, sollte dann auch die Rentenerhöhung für alle gleich sein. Die Feinheiten kann man ja – wie gehabt - steuerlich korrigieren.

  1. Wer kann dieses Geheimnis erklären?

Bekäme jeder Rentner die gleiche Erhöhung, wäre das gerade in Wahlzeiten „praktizierte Gerechtigkeit !“, außerdem würde viel (Rechen)Aufwand eingespart.

Hallo Rybak,

Inflationsausgleich - das vermutete ich auch ´mal.

Aber es gibt eher keinen kausalen Zusammenhang zwischen der
individuellen Rentenerhöhung und dem Inflationsausgleich,

doch den gibt es.

da
sich dieser ja auf Prozent-Basis eines irgendwann ermittelten
Rentenwertes bezieht.

Das klingt so als würdest Du annehmen, daß da mal ein Wert in grauer Vorzeit irgendwie ermittetl wurde und weitgehend willkürlich prozentual erhöht wird. Das ist nicht so.
Die Höhe der Renten hängt von Durchschnittseinkommen der Arbeitnehmer ab. (Auch wenn Renten jetzt nicht mehr sinken können und die Berechnung etwas komplizierter wurde)
Die Durchschnittseinkommen hängen aber tatsächlich stark von der Inflation ab, schon weil die Gewerkschaften sich bei den Tarifabschlüssen an der Inflationsrate orientieren.

Gruß Rainer

Die Höhe der Renten hängt von Durchschnittseinkommen der
Arbeitnehmer ab. (Auch wenn Renten jetzt nicht mehr sinken
können und die Berechnung etwas komplizierter wurde)

=> Rente = f(Durchschnittseinkommen)

Die Durchschnittseinkommen hängen aber tatsächlich stark von
der Inflation ab, schon weil die Gewerkschaften sich bei den
Tarifabschlüssen an der Inflationsrate orientieren.

Nach Berechnung der Rente erfolgt i. d. R. keine weitere Beeinflussung durch Tarifabschlüsse o.ä., deshalb ja der Teuerungsausgleich, genannt
Rentenerhöhung.
=> Rentenerhöhung = f(Inflationsausgleich)
Dieser betrifft alle Rentner i.d.R. gleich, da ja Preise, Gebühren sich nicht nach der individ. Rentenhöhe richten.
Deshalb schlußfolgere ich, dass die eine Bezugsgröße (Prozent des indiv. Rentenwertes)für die Erhöhung der Rente sachlich unzutreffend ist.

Gruß Rainer

Infaltionsausgleich: FALSCH!

Dass es sich bei der Renteneröhung um einen Inflationausgleich handele ist ein weitverbreiteter Irrtum!

Nun mal ein fachlich richtger Beitrag!

Unser Rentensystem funktionniert nach dem sogenannten Umlageverfahren.
Dies bedeutet,dass man, wenn man arbeitet und Beiträge in die GRV (gesetzliche Rentenversicherung) zahlt, man einen Anspruch darauf erwirbt, dass später, wenn man selber Rentner ist, die Arbeiter dann einem die Rente bezahlen. Dies ist der Generationenvertrag!

Wie sollte man nun die Renten anpassen?! Da hat man sich folgendes überlegt. Man tut einfach so, als wäre die Rente verspäteter Lohn, auf den man vorher verzichtet hat(in Form der Beiträge)!
Deshalb sollten die Renten steigen wie die Löhne!
Ein weiteres Argument ist, da die Renten ja aus den Löhnen bezahlt werden, sollte sich die Erhöhung der Rente auch an der Entwicklung der Löhne orientieren.

Man hat bewusst keinen Inflationsausgleich gewährt!!! (Aus verschiedenen Gründen die auch Makroökonomische Gründe haben)

ABER!!!

Die Bruttorenten machen nur postive Lohnentwicklungen mit. Das bedeutet, sie steigen nur! Wenn die Löhne sinken, werden die Renten nicht gekürzt! Dafür aber, hat man mal einen Nachholfaktor eingeführt, der so funktioniert: Wenn die Renten sinken müsste, sagen wir um 2%, wird das nicht gemacht, sondern nur die Rente konstant gehalten.
Wenn nun im nächsten jahr die Löhne um 3% steigen, dann würden die renten zwar auch um 3% steigen,aber die 2%-Senkung wird nachgeholt, so dass die Renten nur um 1% steigen!

SOVIEL ZUR THEORIE!!!

PRAXIS:

  1. Dieser Nacholfaktor wurde mehrer Jahre nun ausgesetzt, dass bedeutet, dass die Renten stärker gestiegen sind als die Löhne!!!
    Daraus folgt,dass das durchschnittliche Rentenniveau gestiegen ist!

  2. Bei Frühverrentung, und das ist die Regel mittlerweile, werden die Abschläge absichtlich geringer berechnet, als sie sein müssten! Alle reden von Rente mit 67. Die Wahrheit ist, dass kaum jemand heute bis zum 65. Geburtstag arbeitet. Durchschnittsrenteneintrittsalter ist knapp über 60… Vor 10 Jahren war es sogar noch 58!

  3. Das Jammern der Rentner im allgemeinen ist ziemlich link. Rentner haben das geringste Armutsrisiko in deutschland.

POLITÖKONOMISCH:

Warum das geschrei?

Naja, über Jahrzehnte ist die Rente gestiegen, bis in die 70er Jahre wuchs Deutschland und man konnte es sich leisten die Löhne kräftig zu erhöhen und die Renten gleich mit. Dies ist ja auch einer der wesentlichen Gründe für unsere hohe Staatsverschuldung! Es ist kein Zufall dass wir bis ca. 1970, fast schuldenfrei waren und mit dem Ausufern des Sozialstaates auch die Verschuldung explodierte.

Seit aber mehr oder weniger ca. 25 Jahren korrigieren wird diese Fehler und dieses exzessive Lebenswandel auf kosten der nächstesn Generation!

Seit ca. 10 üben wir auch Lohnzurückhaltung,was ja wensetlich zu dem beschäftigungsboom mitte 2005 beigetragen hat. Vorallem haben die Hartzreformen dazu geführt, dass viele geringqualifizierte Menschen wieder einen Job finden. Das senkt aber den Durchschnittslohn! Dies führt dazu, dass die Renten kaum steigen, oder garnicht.

Da nun aber die Inflation größer war, als die Lohnsteigerungen, was ja auch wesentlich für den Beschäftigungseffekt war (Reallohnsenkung), müssen die Lobbyverbände der Rentner so tun, als wäre die Rente and er Inflation gekoppelt.

Wenn in ca. 2-3 jahren die Löhne wieder stärker steigen als die Inflation, kommen genau die selben Menschen( falls sie dann noch leben), und fordern die Anpassung an die Lohnentwicklung. So sucht man sich auf Kosten der Kinder immer die Rosinen aus den Kuchen!

mit realistischsten Grüßen

Übrigends:

Früher hatte Deutschland bis ca. 1957 oder 59, eine Kapitaldeckungverfahren. Allerdings hat man es,gegen alle Warnungen von Wirtschafswissenschaftlern, umgestellt, mit der Begründung: KINDER kriegen die Menschen immer! (das war vor der Pille)

Dies hat man gemacht, weil es viele Renter gab,die keine Rente hatt, weil sie im Krieg waren und nix aufbauen konnten. So hat man quasi den Staatshaushalt auf kosten der Beitragszahler saniert, denn eigentlich wären die Renter sonst sozialfälle geworden und vorallem hätte man sie dann aus Steuermittel bezahlen müssen! :smile:

Was Renten im Kapitalgeckten System bringen zeigt doch die Lage in Amerika. Durch die Wirtschaftskrise haben einige ihre komplette Alterssicherung verloren. Ein Zwischending ist da schon sicherer.

Es tut mir elid, auch mit diesem IRRGLAUBE aufräumen zu müssen. Die Amerikaner haben nur eine Art des kapitaldeckten Verfahrens.

Kapitalgedeckt heißt nicht zwangsläufig Aktien! Man könnte zum Beispiel Staatsanleihen, oder Firmenanleihen kaufen, oder klassisches weiter verleihen, wie Kredite!

Bitte nicht so oberflächlich und platt argumentieren.Klingt gut, ist leicht aber FALSCH!

freundlichste grüße

Habe ich also dazugelernt, dass die Erhöhung der Renten nicht mit den steigenden Lebenshaltungskosten zu tun haben soll.
Bleibt die Frage der Anpassung, bei Renten, bei Löhnen…
Üblicherweise erfolgt die Zurechnung prozentual. Wie - außer weil wir das schon immer so machen - ist das zu erklären? Lineare Abhängigkeiten, Prozente sind doch nicht gottgewollt bzw. Naturgesetz;
da gibt es doch noch viele andere/bessere Varianten.

Oder warum muß der Teufel immer auf den größten Haufen exkrementieren?

So sucht man sich auf Kosten der Kinder immer die Rosinen aus den Kuchen!

Hallo,
wieso auf Kosten der Kinder?
Jede Rentenerhoehung gilt fuer alle.

Auch fuer diejenigen, die erst in vielen Jahren Rentner werden. Klar dass sie bis dahin die erhoehte Rente zahlen muessen, die sie selbst spaeter bekommen werden.
Gruss Helmut