Hallo,
Diese Idee ist durch mehrer Faktoren ausser Kraft. Einerseits
haben wir viele Rentner, ehemalige Gastarbeiter, die die Rente
aus der BRD beziehen, aber in ihrem Heimatland das Geld
ausgeben. Es trägt also auch nicht zur Wirtschaftskraft bei
uns bei.
Ich kenne eine Menge Rentner, immer noch deutsche
Staatsbürger, die ihre Rente aus der BRD beziehen, aber das
Geld auf Mallorca oder den Kanaren ausgeben, weil sie sich da
ein Häuschen gekauft haben und ihre Tage in der Wärme
verbringen wollen.
Das ist mir nicht unbekannt, jedoch ist die zahl derer, die sich im Ausland niedergelassen haben wohl eher zu vernachlässigen angesichts all derer, die seit Jahrzehnten bei Renteneintritt wieder in die Heimat zurückgehen.
Vielleicht kannst du mir erklären, worin der Unterschied liegt
zwischen „ehemaligen Gastarbeitern“, die ihre Rente in ihrer
Heimat ausgeben, und „deutschen“ Rentnern, die ihr Geld in
Palma oder Santa Cruz de Tenerife ausgeben? Offenbar scheinen
Letztere - im Gegensatz zu „ehemaligen Gastarbeitern“ - so
unwichtig zu erscheinen, dass sie gar nicht erst erwähnt
werden.
Noch vor dem Mauerfall, danach ohnehin, hat man
gewissen Bevölkerungsgruppe die Gelder nachgeworfen, obwohl
diese nie in eine deutsche Rentenkase eingezahlt haben. Ein
weiterer Fehler kam nach dem Mauerfall durch die Regierung
Kohl. Die Kosten der Wiedervereinigung wurden weitgehend über
das Rentensystem abgewickelt.
Diese Frage stell doch mal den Mitwirkenden des Finanz- und
Sozialministeriums der Regierung Kohl. Da war z.B. auch ein
gewisser Horst Köhler ziemlich aktiv, der uns damals ziemlich
viel von der derzeitigen Situation eingebrockt hat.
Ich muss mir diese Frage nicht stellen. Mir ist das Thema bekannt. Und die Fehler, die aus meiner Sicht gemacht wurden, sind auch bekannt. Ich ahbe im Übrigen auf die „Regierung Kohl“ hingewiesen. Im Übrigen ist mir - auch von Dir - das polemische Thema gegen Köhler unterhalb der Gürtellinie. Die Gegner von Köhler sollten sich einmal selbst prüfen, was uns denn Johannes als Geldonkel alles eingebrockt hat. Er hätte sich weniger in Israel und Polen rumtreiben müssen und seine Aufgabe als Staatspräsident wahrnehmen sollen, also der Regierung und der Opposition mal ein Donnerhall geigen. Aber wer sein MP-Amt abgibt, nur für die Zusage, Staatspräsident zu werden, von dem war wohl kaum mehr als Händeschütteln zu erwarten. Dass Köhler das Land sieht und nicht zuerst seine Reputation ist gut so.
Ich befürworte trotzdem diesen höheren Beitrag, weil jemand,
der Kinder hat auf vieles verzichten muss und erhebliche
Aufwendungen für Schule und Ausbildung hat, die jemand ohne
Kinder nicht hat.
Was machst du mit Menschen, die keine Kinder bekommen können,
z.B. aus gesundheitlichen Gründen? Mit höheren Beiträgen
abstrafen?
Ich habe auf meine Bedenken hingewiesen.
Was machst du mit Menschen, die aus Veranlagungsgründen keine
Kinder bekommen können? Schwule und Lesben in Sippenhaft
stellen und sie pauschal mit höheren Beiträgen bestrafen?
Da in meinem Bekanntenkreis mindestens eine Lesbe ( hat drei Kinder ) und ein Schwuler ( hat zwei Kinder ) ist, sehe ich kein Problem.
Was machst du mit Menschen, die ihr Kind in jungen Jahren
verloren haben und sich nun - aus alters- oder psychologischen
Gründen - kein weiteres Kind zutrauen? Mit Geldstrafe wird
bestraft, wer sein eigenes Kind durch Tod verliert und danach
kein neues Kind in die Welt setzt?
Man kann natürlich immer die schärfste Waffe ziehen. Warum allerdings sollen jene Kinder die Beiträge auch für die aufbringen, die keine Kinder haben. Gut, dann eben keine höheren Beiträge, aber eben dann auch keine gleichhohe Rente. Was natürlich dann auch wieder zu einer ungerechten Lösung führt. Man wird keine gerechte Lösung finden. Das ist meine Meinung.
Vermutlich wirst du überall sagen: Nein, nein, nein. Aber wenn
du nein sagst, dann produzierst du einen Wildwuchs an
Gesetzen, die die ganzen Ausnahmen bestimmen, und einen
Wildwuchs an Regularien, wie Menschen nachweisen müssen, dass
sie von den höheren Sozialbeiträgen zu befreien sind. Wie war
das noch mit dem Abbau von Vorschriften und Gesetzen?
Ist mir alles klar. Nur sehe ich keinen einzigen Grund, weshalb die Kinder anderen die Beiträge mitfinanzieren sollen. Vielleicht gibt es nur eine Lösung. Jeder erhält sein Geld in Höhe seiner verzinsten Einlagen. Nur da gibt es auch ein Problem. Man muss ja zuvor eine Altersgrenze festlegen, in der prozentual der Rentenanteil erstattet wird. Was dann, wenn jemand zehn Jahre länger lebt oder zehn Jahre früher stirbt.
Ein gerechtes Rentensystem ist wohl nicht zu schaffen. Mir würde es schon reichen, dass die, die nicht eingezahlt haben ( mit Ausnahme der EX-DDR-ler) nur die zum Leben notwendigen Mittel erhalten. Wir sind nicht der Brotkorb der Welt.
Man kann es natürlich auch machen wie die, die die Sprache nicht lernen wollen, denn sie wissen ja, sie bekommen eines Tages auf jeden Fall Rente, sei es auch nur während der Arbeitslosigkeit, weil sie ohne Deutsch kaum vermittelbar sind. Oder wir beenden als Staat diese Subkultur in einer Paralellgesellschaft.
Grüsse Günter