Renundant

Hai, meine liebsten Alles-und-Jedes-Wisser,

der Lehrer meines Nachhilfeschülers hat mich wieder mal vor ein Rätsel gestellt: er erzählt irgendwas von renundanten Daten…
meine Nachfrage, ob sich mein Schülerlein wohl verhört hat und der Lehrer „redundant“ gesagt hat, wurde vehement verneint, der Lehrer hätte es auch so an die Tafel geschrieben.

Und nu ihr: was heißt renundant? Bzw. jibbet dit überhaupt?

Gruß
Sibylle

Hi Sibylle,

meine Wörterbücher geben nichts her und ein Suche bei Google ergibt nur offensichtliche Schreibfehler.

Meine Meinung:
Da hat der Lehrer ein Eigentot geschossen

Gandalf

Hallo, Sibylle und Gandalf

ganz spontan: vielleicht eine Wortschöpfung (warum denn nicht, ich bin nicht der keinzigste):
to renounce at; renoncer à

renundant auf weitere Worte

nur vielleicht keine ganz renundante Bemerkung des Lehrers?

Unresignativ?

En hôte, b(u)y(e) later, all

Hallo !

Renunziation = Entsagung, Verzichtleistung.

Ein Renundant wäre demnach ein Verzichter, Entsager.

Gruß Max

Hallo!

Renunziation = Entsagung, Verzichtleistung.

Ein Renundant wäre demnach ein Verzichter, Entsager.

Unwahrscheinlich, eher „Renunziant“, oder?

Grüße,
Vlado

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Hallo Sibylle,

der Max hat recht, es steht so in meinem Wörterbuch.

Wer nur ein oder zwei Nachschlagewerke hat findet oft nicht das Wort das er sucht.

So entstehen schnell falsche Vermutungen: „Kenn’ ich nicht - gibt es nicht, steht doch nicht im Duden.“

Laß’ uns also auch in Zukunft nicht renunzieren - zumindest in Bezug auf dieses Brett.

Viele Grüße
Michael

Also…
Hallo Sibylle,

ich bin der Meinung, dass es in deinem Kontext redundant heißen muss.
Das Begriff „renundant“ existiert definitiv nicht und lässt sich sicher auch nicht von „Renunziation“ oder „renunzieren“ herleiten. Meine ziemlich verschütt gegangen Lateinkenntnisse reichen jedenfalls dafür noch aus, um dieses ominöse Wort nicht von „Renunziation“ herleiten zu können. Was sollte bitteschön auch der Sinn davon sein?
Unter „redundanten Daten“ kann ich mir allerdings schon etwas vorstellen.

Grüße
Uschi

Sibylle und Uschi!

Ich sehe das auch so:

ich bin der Meinung, dass es in deinem Kontext redundant heißen muss.
Das Begriff „renundant“ existiert definitiv nicht und lässt sich sicher auch nicht von „Renunziation“ oder „renunzieren“ herleiten.

Ein von „renunzieren“ abgeleitetes Partizip I müsste renunziant heißen.

Gruß Fritz

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Hai,

das muss einfach ein Missverständnis sein. Redundante Informationen sind ähnliche Informationen. Was immer dem Gedächtnis redundante Infos angeboten werden, kommt es zu einer Lernhemmung. Vielleicht hat er das gemeint? Wie auch immer: es muss eigentlich „redundant“ heißen.

So lalal
Tschüß
Rob

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Was immer dem Gedächtnis redundante Infos angeboten
werden, kommt es zu einer Lernhemmung.

Wie denn solches, lieber Robert?

Redundanz ist ein äußerst wichtiges und nützliches Prinzip!
Auch in deinem Gehirn werden Eindrücke redundant abgelegt. und wenn Du Dir von wichtigen Texten auf der Festplatte Deines PC eine Sicherungskopie (vulgo Backup) machst, was ist das anderes als Redundanz. Erst die Wiederholung - die Redundanz - macht Lernen überhaupt möglich. So wie Welle auf Welle den Strand formt, (Das Wort Redundanz kommt ja vom lateinischen „unda, -ae“ = Welle und der Vorsilbe „re-“ für zurück, aber auch für wieder) so ermöglicht nur das ständige Wiederholen, dass wir uns etwas einprägen.

Grüße
Eckard.

Hallo Sibylle

meine Nachfrage, ob sich mein Schülerlein wohl verhört hat und
der Lehrer „redundant“ gesagt hat, wurde vehement verneint,
der Lehrer hätte es auch so an die Tafel geschrieben.

Mach Dir nichts d’raus. Es ist eine Fehlleistung des Lehrers. Ich hatte mal eine heftige Diskussion mit einem Gymnasial-Physik-Studienrat darüber, daß es nicht Präzision sondern Präzession der Kreisel-Spinachse heißt.
Die Schulbehörde vertritt manchmal den Standpunkt offensichtliche Fehler von Lehrpersonen sollten nicht korrigiert werden um deren Autorität nicht zu beschädigen.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim

Thanks @ all
Hai, meine liebsten Alles-und-Jedes-Wisser,

ich danke Euch für Eure Bemühungen und schließe aus Euren Antworten, daß der Lehrer da tatsächlich Schotter von sich gegeben hat - „zurückgetretene Daten“ sind irgendwie wenig sinnvoll…

Gruß
Sibylle

Hallo Eckard
Dass Wiederholungen die Behaltensleistung verbessern steht außer Frage. Mein Thema war die Darbietung der gleichen Informationen in Variationen, also in ähnlicher Form. Das sind für mich redundante Infos. Es geht darum beim Lehren die Interferenz zu vermeiden. Bereits in den 70er Jahren hat Prof. Dr. Frederic Vester, Uni München das bestätigt: „Zusatzwahrnehmungen ähnlichen Inhalts stören oft das Abrufen der innerhalb des Ultrakurzzeit-Gedächtnisses kreisenden Erstinformation. Sie lassen diese ohne feste Speicherung abklingen und verhindern das Behalten. Besser ist es, die Erstinformation zunächst im UKZ abzurufen, und dann erst „Variationen über das Thema“ anzubieten.“ (Vester in "Denken, Lernen, Vergessen).

Was aber vor allem zu trifft: Ein Lehrer sollte Fremdwörter erklären :smile:

Tschüss
Robert (so lieb bin ich vielleich nicht, who knows)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Erst die Wiederholung - die Redundanz -
macht Lernen überhaupt möglich. So wie Welle auf Welle den
Strand formt, (Das Wort Redundanz kommt ja vom lateinischen
„unda, -ae“ = Welle und der Vorsilbe „re-“ für zurück, aber
auch für wieder) so ermöglicht nur das ständige Wiederholen,
dass wir uns etwas einprägen.

Lieber Eckard.
Zur Vervollständigung Deiner Ausführungen möchte ich aber auf eine weitere Bedeutung hinweisen.
Redundanz besteht nicht nur bei WIEDERHOLUNGEN, also zeitlicher Aufeinander-Folge, sondern auch bei GLEICHZEITIGKEIT. In der Technik versteht man darunter das mehrfache Einsetzen von Bauteilen mit hoher Ausfallwahrscheinlichkeit. Besonders in Flug- und Raumfahrzeugen, sowie in der Wehrtechnik, wo der Ausfall von Bauteilen oder Baugruppen ein sehr hohes Risiko beinhaltet, werden kritische Teile zwei- und dreifach vorgesehen, die entweder von haus aus gleichzeitig arbeiten oder erst nach Ausfall als Ersatz einbezogen werden. Es ist der Grundsatz von ‚Doppelt genäht hält besser!‘
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim