Guten Tag,
Danke, gleichfalls
ich habe ein Problem mit meiner Drehbank. Erstmal zum Gerät 240V, 400W (steht auf der Maschine, auf dem Motor ist kein Typenschild). Bilder hab ich unten.
Die 400W sind etwas irritierend. Abgesehen davon, dass 400W für eine Drehbank etwas sehr wenig wäre, hat der Motor laut Schaltplan eine Leistung von 2,2kW.
Problem:
Zunächst ist sie nur kurz ausgefallen. Motor dreht einfach nicht mehr weiter. Dann ist sie nicht mehr angegangen. Lief nur noch wenn man den Ein-Schalter (Taster) gedrückt hielt. Ich hab trotzdem weitergearbeitet weil ichs eilig hatte. Das man das eigentlich nicht machen sollte ist klar. Jetzt geht gar nichts mehr. Manchmal ruckt der Motor kurz, dreht sich aber nicht nennenswert. Manchmal beliebt das Relais hängen aber der Motor dreht trotzdem nicht.
Das deutet eindeutig auf einen Fehler in der Schalterkombination hin. Dabei handelt es sich um einen Schalter mit Haltemagneten, welcher bei Betätigung in Selbsthaltung geht und über den Aus-Taster wieder abgeworfen wird. Allerdings scheint der Zeichner des Schaltplans Probleme mit der Darstellung elektrischer Schaltungen gehabt zu haben. So hat er z.b. die EIN-Funktion mit „0“ bezeichnet und die AUS-Funktion mit „I“. Außerdem müsste der AUS-Taster ein Öffner und kein Schließer (wie dargestellt) sein.
Deine Fehlerbeschreibung lässt vermuten, dass eine mechanische Beschädigung im Schalter vorliegt.
Allgemein geht es mir darum die Maschine kostengünstig zu reparieren und dazu hab ich ein paar :Fragen:
-Ist das Schaltrelais kaputt oder liegt es am Motor?
Ziemlich eindeutig der Schalter
Kriegt man so ein Relais irgendwo zu Kaufen.
Das hängt vom Alter der Maschine ab. Es handelt sich hier um eine sehr spezielle Kombination, die möglicherweise – zumindest mit den gleichen Einbaumaßen – nicht mehr hergestellt wird.
-Warum wird die Maschine eigentlich über ein Relais geschaltet? Sämtliche anderen Maschinen von mir, die auch auf 240V laufen und teils mehr Watt haben werden über „normale“ Ein-Aus-Schalter eingeschatet.
Das liegt an den blöden, völlig unnötigen Vorschriften.
Ortsfeste Maschinen mit angetriebenen beweglichen Teilen dürfen nach einem Spannungsausfall (Vorsicherung löst aus, Spannungsausfall infolge Kernschmelze im AKW) bei Widerkehr der Spannung nicht selbsttätig wieder anlaufen (Unfallgefahr), sondern müssen gezielt wieder eingeschaltet werden.
-Da der Richtungswechselschalter über eine Null-Stellung verfügt frage ich mich ob ich die Maschine nicht einfach über diesen Schalten kann? Ist das möglich oder spricht da irgendwas dagegen?
Die obengenannte blöde, völlig unnötige, aber gesetzliche Vorschrift (anerkannte Regel der Technik) spricht dagegen.
Wenn das geht, muss ich dann nur die beiden Kabel die von der Steckdose kommen und zum Relai gehen direkt an den Stellen am Schalter anschließen, an denen das Relais am Richtungswechselschalter dran ist? Und natürlich eine der beiden Leitungen noch über den Not-Aus-Schalter leiten?
Da es nicht geht, erübrigt sich eine Antwort auf Deine Frage.
Was ich machen würde? (Beachte meine Vika).
Ich würde den „Schlatkasten“ mit je einem Taster für „Rechtslauf“, „Aus“ und „Linkslauf“ sowie einem „NOT-AUS-Taster“ ausrüsten.
Weiter würde ich in ein Gehäuse eine Wendeschützschaltung einbauen, bestehend aus einem Motorschutzschalter, zwei Leistungsschützen und einer Klemmleiste (Die Firma Rittal liefert zu vernünftigen Preisen sogenannte „Kleinschaltschränke“). Das Ganze würde ich sinnvoll miteinander verbinden.
Aber Du brauchst dafür den Elektriker Deines Vertrauens, der auch etwas mehr kann als Strippen ziehen.
Gruß merimies