Hallo,
esrtmal brauchst du gute Kontrollen. Das ist das A und O. Es kann sich dabei um eine Bakterienart handeln, welche a) die Substanz bekanntermaßen abbaut und/oder b) die Substanz bekanntermaßen nicht abbauen und/oder c) der selbe Ansatz ohne Bakterien und/oder d) mit einer ähnlichen Substanz mit sehr ähnlichen Eigenschaften bis auf die, dass sie nicht abgebaut werden kann.
Ein exploratorischer Ansatz umfasst soviele Versuche, wie praktisch/finanziell durchführbar („feasable“). Unter 5 brauchst du nicht anfangen. Das gibt immerhin erste qualitative Hinweise.
Für eine saubere konfirmatorische Studie, welche statistisch sauber geplant werden kann/muss, musst du vorher scon einiges über die Daten wissen. Dazu macht man Pilotstudien. Das sind die o.g. explorativen Studien, allerdings sollten für diese Zielsetzung schon so 50 oder mehr Schalen pro Gruppe untersucht werden. Damit ließen sich dann Schätzungen zur Verteilungsform, Streuung und Effekt machen.
Mit den Kenntnissen aus der Pilotstudie und der gewählten Sicherheit, den erwarteten Effekt („Stärke des Abbaus“) nachzuweisen („power“) und der gewählten Unsicherheit, einen Effekt zu postulieren, der tatsächlich nicht da ist (Typ-I-Fehler: Die zufällige Streuung der Stichprobe ergibt zufällig einen Effekt), kann man den statistischen Test festlegen und die nötige Fallzahl planen. Dann macht man das Experiment und wertet die Daten aus. Ist der test statistisch signifikant auf den gewählten Niveau, dann hat man den Abbau nachgewiesen. Ist er nicht signifikant, hatt man mit der gewählten power nachgewiesen, dass der tatsächliche Abbau kleiner ist als der gewählte Mindesteffekt.
In aller Regel reicht der exploratorische Ansatz. Doktorarbeiten kommen auch nicht über mehr oder weniger brauchbare Pilotstudien hinaus (meistens reicht n=50 aus, um eine hinreichend gute Normalverteilung der Stichprobenmittelwerte zu postulieren und den t-Test zu verwenden, und der ist dann auch meist signifikant, so dass nur die Frage bleibt, ob der statistisch nachgewiesene Effekt biologisch relevant ist). Die konfirmatorischen Studien sind m.W. nur im klinischen Bereich gebräuchlich, wo es um die Zulassung odre Ablehnung von Medikamenten usw. geht (Phase II/III Studien).
Petrischalen optimal sind? Entweder die Bakterien können das
unter definierten Bedingungen oder nicht. Aber eine
Petrischale kann doch nicht reichen?
Wenn du zeigst oder wenn man weiss, dass der Stoff selbst stabil ist (auch in Gegenwart von Bakterien), dann reicht im Prinzip eine Schale, um zu zeigen, dass die Baktis ihn abbauen können. dazu muss der Abbau deutlich sein. Mist weiss man sowas aber nicht so genau und/oder der Effekt ist nicht soooo groß. Dann hilft eben nur Statistik. Ein nachweis, dass Bakterien den Stoff NICHT abbauen, ist mit einer Schale prinzipiell unmöglich (weil immer irgendwas nicht geklappt haben kann - die Bakterien sind nicht gewachsen, waren nicht gesund, kamen nicht an den Stoff, weiß der Geier was).
LG
Jochen
Gruß
Feivel007