Restvermögen nach Hauskauf

Liebe wissende Gemeinde,

am Wochenende hat sich in unserem Freundeskreis folgende Diskussion entwickelt:

Wenn jemand ein Haus kauft setzt er ja üblicherweíse einen Großteil seines vorhandenen Vermögens als Eigenkapital ein.

Trotzdem sollte man sich in so einem Fall nicht bis auf das letzte Hemd ausziehen.

Was meint Ihr? Wieviel Kapital sollte man nach Finanzierung noch auf der hohen Kante haben?

Die Meinungen gingen von 5000 Euro für Notfälle bis zu 50% des ursprünglichen Vermögens.

Das hängt natürlich auch vom Sicherheitsbedürfnis und den Vermögensverhältnissen jedes Einzelnen ab, aber so als Hausnummer. Wie ist Eure Meinung dazu?

Vielen Dank.

Peter

Hallo,

Trotzdem sollte man sich in so einem Fall nicht bis auf das
letzte Hemd ausziehen.

Richtig.

Was meint Ihr? Wieviel Kapital sollte man nach Finanzierung
noch auf der hohen Kante haben?

Das kommt auf die Immobilie an (Größe, Kosten, Renovierngs / Sanierungsbedarf und ob sie selbt genutzt wird oder teil / vermietet werden soll.

Die Meinungen gingen von 5000 Euro für Notfälle bis zu 50% des
ursprünglichen Vermögens.

Das kann man nur beantworten, wenn man die Immobilie kennt (siehe oben). 5000,00 Euro halte ich allerdings sogar bei einem unter 100 qm-Objekt für unrealistisch, bzw. riskant.

Das hängt natürlich auch vom Sicherheitsbedürfnis und den
Vermögensverhältnissen jedes Einzelnen ab, aber so als
Hausnummer. Wie ist Eure Meinung dazu?

Die Rücklagen für Investionen oder Reperaturen muss man nicht sofort beim Kauf auf dem Konto haben (schön wäre es natürlich). Die Rücklagen können aber auch gesammelt werden. So legt man z.B. jeden Monat eine entsprechende Summe zur Seite (Hausgeldkonto). Wie hoch die Rücklagen sein müssen, errechnet man selber durch die zu erwartenden Kosten und durch den Zustand des Hauses.

Viele Grüße

Hallo Peter,

ohne Informationen über die Einkommensverhältnisse zu haben,
ist keine Antwort möglich.

Beispiel: Person A verdient 7.500 € pro Monat.
Was sind dann 5.000 € Rücklagen ?

Gruß Merger

Moin,

Was meint Ihr? Wieviel Kapital sollte man nach Finanzierung
noch auf der hohen Kante haben?

das hängt von vielen Faktoren ab.
Einkommen der Käufer
Kaufpreis bzw. Wert des Hauses
Erhaltungszustand des Hauses

Für den normalen Lebenswandel halte ich es so, daß ich ca. drei Nettomonatseinkommen auf der hohen Kante habe.
Mein Haus habe ich mittlerweile so weit in Schuss, daß ich in absehbarer Zeit voraussichtlich keine größeren Sachen finanzieren muss, darum hab ich ca. 5 % des Wertes zurückgelegt.
Aber je nach Lage, kannsollmuss dieser Betrag (deutlich) höher sein. Niedriger m.E. besser nicht.

Gandalf

Hallo,

die Frage ist weniger, was man an Geld über behält, als eher, was man an Geld jederzeit kurzfristig verfügbar machen kann. Wer über ein dickes Einkommen aus einem sicheren Job verfügt, und einen entsprechenden Disporahmen bei der Bank hat, in Dinge investiert hat, aus denen er jederzeit problemlos von jetzt auf gleich wieder Geld machen kann, braucht weniger Barreserve als jemand, der mit Hängen und Würgen, so gerade eben seine Hausfinanzierung durch bekommen hat, und sich den nächsten Gang zur Bank eigentlich auch gleich sparen kann.

Dann kommt es auch sehr auf das Objekt an. Ein Neubau ist da deutlich eher planbar, wenn es um noch ausstehende Dinge geht, die man auch ggf. mal problemlos schieben/provisorisch machen kann (dann steht das Auto eben drei Jahre draußen, bis es für die Garage reicht, …), als ein Altbau, bei dem heute ein Rohrbruch und morgen ein Dachschaden sofortige, größere Kosten verursachen, die dann zwingend von jetzt auf gleich zu bezahlen sind.

Spannend natürlich auch, welche sonstigen überraschenden Kostenfaktoren das Leben bestimmen. Wer Dienstwagen fährt, braucht sich keine Gedanken darüber zu machen, ob er morgen ggf. ein neues Auto braucht. Wer teuere Tiere hält, und es im Falle des Falles nicht übers Herz bringt denen eine teure Behandlung zu verweigern, auch wenn gerade die Heizung fällig ist, muss ebenfalls anders vorsorgen, als jemand, der so lebt, dass ihn keine solchen bösen Überraschungen treffen können.

So oder so halte ich allerdings die angesprochenen € 5.000,-- für zu niedrig angesetzt. Ich halte eine Untergrenze von € 10.000,-- als jederzeit kurzfristig einsetzbare Summe für das Minimum. Muss nicht vollständig als Guthaben auf dem Konto liegen, wenn man weiß, dass man jederzeit von seinem Bänker mit offenen Armen empfangen wird, oder bereits ein - natürlich nicht ausgeschöpfter - entsprechender Disporahmen besteht, den man dann auch problemlos wieder in absehbarer Zeit zurückführen könnte. Aber mit weniger Reserve sollte man besser nicht an so ein Projekt heran gehen.

Gruß vom Wiz

Hallo,
wie Du schon meinen Vorschreibern entnehmen konntest, „kommt es darauf an“.

Vielleicht zwei Ergänzungen:

Grundsätzlich zählen *alle* vorher bekannten, in absehbarer Zeit durchzuführenden Sanierungs- und Instandhaltungskosten zum vorab zu ermittelden Finanzierungsaufwand. Man sollte auf keinen Fall wichtigte Bauteile, die in absehbarer Zeit defekt werden könnten (wie ein Dach oder eine Heizungstherme) von der Erstfinanzierungsfrage ausnehmen, sondern sich viel mehr freuen, wenns dann doch nicht nötig wird und das übrige Geld erst dann „verbraten“.

Ein zweiter Gedanke: in den normalen geschätzten Betriebskosten einer Immobilie steckt bereits ein kleiner Anteil an unbedingt nötigen Reparaturkosten (wie Kleinteile für die Heizungswartung oder Farbe für die Holzfenster zB). Das ist extrem abhängig vom Alter, Ausstattung und Zustand des Hauses. Hier sollte man mal seine Bank fragen, was die so ansetzt. Die früher mal gebräuchlichen 2,50 bis 3,00 EUR je m² Wohnfläche kann man bei Eigentumswohnungen oder „alten Buden“ vergessen…

Man sollte also vielmehr anhand des Gebäudes abschätzen, was wirklich für Unvorhergesehenes (und im Schadenfall nicht Versichertes!) nötig werden könnte. Und dazu zählen u.U. auch ein oder mehrere Autos, wenn sie zum Erreichen des Arbeitsplatzes unbedingt nötig sind und alte Möhren ersetzen müssen, die nicht mehr mit Vollkasko versichert sind!

Hier sind also verlässliche allgemeine Angaben unmöglich bzw. unseriös. Vielmehr ist eine „gesunde“ Selbsteinschätzung nötig.

Gruß vom
Schnabel

Hallo,
ein Restvermoegen muss nicht nur fuers Haus reichen. Da rutscht das Auto an den Baum, man braucht morgen einen fahrbereiten Gebrauchten. Und die Waschmaschine geht immer gleichzeitig kaputt.
Manchmal hat man kein Glueck, und dann erwischt einen auch noch Pech.
Gruss Helmut

Hallo!

Das „Restvermögen“ würde ich auch davon abhängig machen, ob man ein neues oder ein älteres Haus kauft.

Ich wohne nun seit 3 Wochen in meinem neuen alten Haus, welches ich in gutem Zustand erworben habe. Dennoch werde ich bis Ende April nochmal 15.000 Eur in einige nötige Reparaturen und gewünschte Verbesserungen investiert haben.

Insgesamt fühle ich persönlich mich wohl, wenn ich 20.000 Eur volatile Mittel verfügbar habe. Dann kann mal ein Fenster oder das Auto kaputt gehen.

Gruß,
M.