Rettungspaket für Banken - woher?

Hallo Experten,

Ein 480 Millarden Rettungspaket für die Banken.
Wo kommt denn das her? Die Bundesrepublik hatte
das Geld sicher nicht in der Schublade.
Also haben wir es uns von den Banken geliehen?
Von den Banken die derzeit Schwierigkeiten haben, sich frisches
Geld auf dem Kapitalmarkt zu besorgen???

Und noch ne Frage eines Unbedarften: Was geschieht eigentlich mit dem Bankmanager der sich von dem Rettungspaket fernhält um sein Gehalt und seine Boni vor dieser üblen Deckelung auf 500.000 zu schützen und dessen Bank dann 2009 kopfüber geht? Zahlen wir ihm eine Abfindung damit er endlich geht? Oder setzen wir Lafontaines Plan um und sperren ihn in den Knast?

Schöne Grüße,
Michael

Hallo,

Ein 480 Millarden Rettungspaket für die Banken.
Wo kommt denn das her? Die Bundesrepublik hatte
das Geld sicher nicht in der Schublade.
Also haben wir es uns von den Banken geliehen?

wieso sollte man sich Geld leihen, das man noch gar nicht ausgegeben hat? Wenn es denn mal soweit ist, wird man sich das Geld in der Tat leihen müssen. Das wird dann auf den üblichen Wegen passieren, so daß das Geld von Kreditinstituten, (Sozial)Versicherungen und Privatpersonen kommen wird.

Von den Banken die derzeit Schwierigkeiten haben, sich
frisches
Geld auf dem Kapitalmarkt zu besorgen???

Es gibt in Deutschland viele Menschen, die pleite sind. Bist Du pleite?

Und noch ne Frage eines Unbedarften: Was geschieht eigentlich
mit dem Bankmanager der sich von dem Rettungspaket fernhält um
sein Gehalt und seine Boni vor dieser üblen Deckelung auf
500.000 zu schützen und dessen Bank dann 2009 kopfüber geht?

Du scheinst Vorstände mit Königen zu verwechseln.

Zahlen wir ihm eine Abfindung damit er endlich geht? Oder
setzen wir Lafontaines Plan um und sperren ihn in den Knast?

Ich hätte einen anderen Plan: wir stecken Lafontaine in den Knast und unterhalten uns dann anschließend ohne seine überflüssigen Zwischenbemerkungen.

Nur, weil jemand einen Fehler macht, kann man nicht gleich damit ankommen, ihn in den Knast stecken zu wollen. Man muß übrigens nicht Vorstand eines Kreditinstitutes sein, um sein Unternehmen mit Fehlentscheidungen in den Ruin zu treiben. Man denke nur an Grundig, Agfa, Photo Porst, Bast-Bau oder AEG.

Gruß
Christian

Wo kommt denn das her? Die Bundesrepublik hatte
das Geld sicher nicht in der Schublade.

Wurde schon x-mal gefragt:

es gibt 3 Möglichkeiten

  1. Neuverschuldung des Bundes/der Länder
  2. Steuererhöhungen
  3. Einsparungen/Umschichtungen

S-J

Nur, weil jemand einen Fehler macht, kann man nicht gleich
damit ankommen, ihn in den Knast stecken zu wollen. Man muß
übrigens nicht Vorstand eines Kreditinstitutes sein, um sein
Unternehmen mit Fehlentscheidungen in den Ruin zu treiben. Man
denke nur an Grundig, Agfa, Photo Porst, Bast-Bau oder AEG.

Wenn eine Kassiererin einen Fehler macht, wird es ihr vom Lohn abgezogen. Ist kein Knast, aber sie muß für ihren fehler bezahlen. Die Herren Vorstände in der Regel nicht. Ganz im Gegenteil, einige werden noch mit Abfindungen Rauskomlementiert um kurz darauf die nächste Karre an die Wand fahren zu dürfen.

Wenn eine Kassiererin einen Fehler macht, wird es ihr vom Lohn
abgezogen.

So so. Das solltest Du vielleicht im Brett Arbeitsrecht diskutieren. Zur Einstimmung ein Urteil:
http://www.aus-portal.de/rechtsprechung/entscheidung…

Ist kein Knast, aber sie muß für ihren fehler
bezahlen. Die Herren Vorstände in der Regel nicht. Ganz im
Gegenteil, einige werden noch mit Abfindungen
Rauskomlementiert

Du schreibst selbst „einige“, meinst alle und weißt tatsächlich nichts. Das Gerede von Abfindungen kommt in der Regel reflexhaft von den Medien, die sich vom Neid und der Wut der Konsumenten eine Steigerung von Auflage und Quote versprechen. Wie man sich am Ende einigt, bekommt man über Sat.1 News und NRZ natürlich nicht mit.

Ansonsten hat das hier mit Finanzpolitik nichts zu tun.

Gruß
Christian

Hi,

nur mal so als einwurf … was ist, wenn die Deutsche Bank tatsächlich keine Gelder aus dem Topf braucht? Dann würde sie sich ja vielleicht strafbar machen, wenn sie sich welche nehmen würde…
Und wer, wenn nicht der Herr Ackermann und der Rest von Vorstand und Aufsichtsrat sind für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich? Dann hätten sie sich doch auch einen Bonus verdient … Die Deutsche Bank hat in diesem GEschäftsjahr 3 Milliarden Euro Plus erwirtschaftet, das ist mehr als ein Dreißigstel des gerade zur Verfügung gestellten REttungspakets (die restlichen 400 Milliarden sind ja bürgschaften). Wieso sollte die Deutsche Bank Hilfe brauchen? Wieso hat sich die Führung der Deutschen Bank keinen Bonus verdient? Wieso ist es schändlich, dass der gesamte Vorstand (nicht nur Herr Ackermann) und der gesamte Aufsichtsrat dieses Jahr auf ihre Boni verzichten? Alleine der Vorstand hatte 2007 33 Millionen Euro an Boni, und das geht jetzt an wohltätige Zwecke, ein Teil der Boni geht an die Mitarbeiter der Deutschen Bank.
Ich bin auch dafür, dass Manager, die ihrem Unternehmen schuldhaft Schaden zufügen, keine Boni bekommen und je nachdem Schadenersatz zahlen. Aber doch nciht jemand, der sein Unternehmen gut führt! Am Ende geht der Herr Ackermann noch, weil er es satt hat, und dann kommt jemand weniger fähiges nach und macht uns das Lehman Brothers Manöver … wäre das besser!!!

Die Franzi

Hallo,

Am Ende geht der Herr Ackermann noch,
weil er es satt hat, und dann kommt jemand weniger fähiges
nach und macht uns das Lehman Brothers Manöver … wäre das
besser?!?!

Um Himmelswillen! Wo wir doch alle wissen, das unterbezahlte Manager das Problem bei den Lehman Brothers war! Wenn man den Leuten nur endliche ein angemessene Bezahlung geboten hätte, dann wäre das auch gar nicht passiert.

480.000.000,00 Dollar Bonus(!) in acht langen Jahren reichen in den USA ja kaum für’s Tostbrot.

http://business.smh.com.au/business/lehman-chief-und…

Gruß

Fritze

Lieber S-J!

Wo kommt denn das her? Die Bundesrepublik hatte
das Geld sicher nicht in der Schublade.

Wurde schon x-mal gefragt:

es gibt 3 Möglichkeiten

  1. Neuverschuldung des Bundes/der Länder
  2. Steuererhöhungen
  3. Einsparungen/Umschichtungen

Wobei man auch x-mal ergänzen darf, dass im Fall eines (größeren) Falles, in praxi nur Variante 1 in Frage kommen dürfte, weil 2 und 3 wohl kaum Mittel über eine eher bescheidene Höhe hinaus liefern könnten, ohne mit massivsten Nebenfolgen verbunden zu sein.

Ich frage mich deshalb übrigens, ob die Politik hier nicht die Folgen einer Finanzmarkt-Blase von einer Menge uneinhaltbarer Zahlungsversprechen mit einer eigenen -im worst case wohl genauso uneinhaltbaren- Zahlungsversprechens-Blase bekämpft - die Blasenbildung scheint mächtig im Trend zu liegen :wink:

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

P.S. zur Creme de la Creme: Schnittlauchcremesuppe - es fehlt den Grünen im Bundestag eine angemessene Repräsentation der Berufsgruppe der Polizisten !!!

weil 2 und 3 wohl kaum Mittel über eine eher
bescheidene Höhe hinaus liefern könnten, ohne mit massivsten
Nebenfolgen verbunden zu sein.

Wie kommst Du darauf? Stichwort: Spitzensteuersatz? Massenhafte Abwanderung der Millionärsmessenbesucher nach Liechtenstein?

P.S. zur Creme de la Creme: Schnittlauchcremesuppe - es fehlt
den Grünen im Bundestag eine angemessene Repräsentation der
Berufsgruppe der Polizisten !!!

Ach, watt lustig. Und ich nahm an, Du könntest als Experte mal CdlC definieren. Man lernt ja gerne mal was zu.
PPS: Dein „!“ klemmt immer noch

Gruß S-J

weil 2 und 3 wohl kaum Mittel über eine eher
bescheidene Höhe hinaus liefern könnten, ohne mit massivsten
Nebenfolgen verbunden zu sein.

Wie kommst Du darauf? Stichwort: Spitzensteuersatz?
Massenhafte Abwanderung der Millionärsmessenbesucher nach
Liechtenstein?

Wenn die Rettungs-Aktion in größerem Umfang platzen sollte wird die Anhebung des Spitzensteuersatzes oder dergleichen kaum

  1. in kurzer Zeit, und
  2. in dieser Höhe greifen können, zumal
  3. in dem Szenario einer wirklichen großen Turbulenz auf den Finanzmärkten die gesamtwirtschaflichen Kalamitäten (Stichworte: Konjunktur, Pleiten, Arbeitslosigkeit) sowieso groß genug sein dürften, dass man erst mal dafür Sorge zu tragen hätte, zunächst überhaupt die damit verbundenen Steuerausfälle und Zunahme von Transferleistungen auszugleichen …

Umgekehrt gefragt, denn du bist ja eigentlich am Zug: Was glaubst, du bis zu welchem Ausmaß man realistischerweise mit Haushalts-Umschichtungen und Steuererhöhungen wegkommen könnte - auch in Verbindung mit den gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen, die im Fall der Fälle zu erwarten sind?

Ich bin der Meinung, gar nicht, darum erscheinen mir eben die Möglichkeiten 2 und 3 rein theoretische Optionen.


P.S. zur Creme de la Creme: Schnittlauchcremesuppe - es fehlt
den Grünen im Bundestag eine angemessene Repräsentation der
Berufsgruppe der Streifenpolizisten !!!

Ach, watt lustig. Und ich nahm an, Du könntest als Experte mal
CdlC definieren.

Habe ich doch. Möglichst viel Schnittlauch in die Parlamentssuppe. Mehr legislative Macht für die Exekutive.

PPS: Dein „!“ klemmt immer noch

Nein, es klemmt nicht, es hängt.
Ich benutzte das „!“ als Selbstironie-anzeigendes Sonderzeichen !!!

Im Ernst gesagt, habe ich mich gestern Nacht aus mir eigentlich unverständlichen Gründen lediglich so über deinen Hinweis auf die Grünen Akademiker amüsiert (eigentlich ja, dass überhaupt jemand auf Tobis gagaistischen Beitrag antwortet), dass ich spontan meinen eigenen CdlC-Beitrag nicht vorenthalten wollte.

So, jetzt aber Schluß, bevor hier noch so ein Forums-Schnittlauch die Schranke schließt.

Gruß S-J

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

Hallo Laie (bin auch einer :wink:),

Ein 480 Millarden Rettungspaket für die Banken.
Wo kommt denn das her? Die Bundesrepublik hatte
das Geld sicher nicht in der Schublade.

Nö, es sei denn man betrachtet es mathematisch: Minus ist auch eine Zahl, etwas, was man hat.

Also haben wir es uns von den Banken geliehen?
Von den Banken die derzeit Schwierigkeiten haben, sich
frisches Geld auf dem Kapitalmarkt zu besorgen???

Wo denn sonst her? Über Bundesanleihen, von Banken, die noch verdienen. Was immer man gegen die DB und Ackermann sagt, aber die haben seriös gewirtschaftet, haben die windigen Sachen rechtzeitig abgestossen, wussten also im gewissen Sinne, dass das Ganze gefährlich ist.

Und noch ne Frage eines Unbedarften: Was geschieht eigentlich
mit dem Bankmanager der sich von dem Rettungspaket fernhält um
sein Gehalt und seine Boni vor dieser üblen Deckelung auf
500.000 zu schützen und dessen Bank dann 2009 kopfüber geht?
Zahlen wir ihm eine Abfindung damit er endlich geht? Oder
setzen wir Lafontaines Plan um und sperren ihn in den Knast?

Er wird wohl in den Ruhestand gehen und, sagen wir mal, 36.000 Euro Ruhestandsbezüge bekommen - im Monat natürlich. Die Zahl habe ich im öffentlich-rechtlichen Fernsehen (Heiner Geissler, aber den betrachten manche ja sowieso als Kommunisten) über den Hypo-Manager gehört.

Die ganze Frage ist die der Haftung. Jeder (kleine) Beamte oder Angestellte muss haften , wenn ihm grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen wird. Aber weise das bei der komplizierten Sache mal einem Bankmanager nach.
Wie immer, dem gemeinen Bürger ist das nicht mehr vermittelbar und - um Heiner Geissler wieder zu zitieren: Dadurch wird unsere Demokratie gefährdet. Ich interpretiere das so: Die fahren nicht nur Banken gegen die Wand, sondern auch die Demokratie.

Gruss
Laika

Ich bin der Meinung, gar nicht, darum erscheinen mir eben die
Möglichkeiten 2 und 3 rein theoretische Optionen.

Wahrscheinlich hast Du im Falle des Totalschadens Recht.

Unabhängig davon, ist es schon jetzt legitim, über eine (Wieder-)Anhebung des Spitzensteuersatzes nachzudenken.

Wäre besser als die Symbolpolitik begrenzter Managergehälter und die nicht zu beantwortende Frage, wieviel soll ein angestellter Manager verdienen.

S-J