Revision einer Wurzelbehandlung und andere Fragen

Hallo,

ich hoffe, es können mir nette Zahnärzte meine Fragen, die mich sehr beschäftigen und beängstigen, beantworten.

Wo soll ich anfangen. Also es geht um zwei Zähne. Ich fange mit dem oberen Backenzahn mit drei Wurzeln an. Vor drei Jahren wurde dieser Wurzelbehandelt, der Nerv wurde gezogen und eine Wurzelfüllung gemacht. Dann brachen Stücke des Zahnes in kurzer Zeit ab und ich ignorierte es. Heute ist diesere Zahn oben gan offen und schwarz. Schmerzen hatte ich seit der Wurzelbehandlung keine, nur im Juli letzten Jahres ein paar Tage Aufbissschmerzen, die wieder weggegangen sind. Im Oktober letzten Jahres habe ich eine angeschwollene Wange gehabt, die Schwellung ging innerhalb weniger Stunden weg, dennoch gab mir ein Zahnarzt Amoclav, was ich 10 Tage einnahm. Danach wurde nichts gemacht (da ich Angst habe vor der Behandlung). Der andere Zahn ist ein seitlicher Backenzahn oben rechts. Im Juni letzten Jahres hatte ich Schmerzen und ging zum Zahnarzt, er wollte eine Wurzelbehandlung machen, ich fragte, ob man es nicht doch noch anders versuchen könne, er machte eine normale Füllung und meinte, ich solle in 5-6 Monaten wieder kommen, um zu gucken, ob der Zahn ruhig bleibt. 3-4 Tage Schmerzen seien normal, wegen nervberuhigendem Mittel. Tatsächlich hatte ich noch 3-4 Tage Schmerzen zum Teil starke, aber ich wollte abwarten, so wie es der Arzt gesagt hatte. Nach 4 Tagen hatte ich keine Schmerzen mehr, ich dachte, dass alles in Ordnung sei. Im Oktober bemerkte ich aber eine harte Stelle über der Wurzel, es fühlte sich wie Knochen an. Ich ging zum Zahnarzt, es war eine Fistel. Vor lauter Angst habe ich bis Januar mit der Behandlung gewartet, im Januar wurde dann Eiter rausgeholt und wurzelbehandelt.

So jetzt meine Fragen:

  1. Ich nahm die Antibiotika für die Schwellung am Backenzahn, der vor 3 Jahren wurzelbehandelt wurde und kaputt war/ist. Zur selben Zeit hatte ich aber wegen dem anderen Backenzahn Eiter, da der Nerv abgestorben war und ich es Monate später bemerkte und es 3 Monate nach der Antibiotikaeinnahme behandelt wurde. Könnte sich eine Resistenz gebildet haben? Wenn ja, was kann man dagegen tun?

  2. Der ziemlich kaputte Backenzahn, der noch keine Revision bekommen hat, könnten sich da Resistenzen gebildet haben? 2 Zahnärzte meinen, sie können diesen Zahn wieder aufbauen, einer meinte, an der Wurzelspitze sei eine Zyste. Wenn ich eine Revision machen lasse, dann gehe ich höchstwahrscheinlich zum Endodontologen. Das wäre doch besser, oder? Sollte ich vor der Revision Antibiotika einnehmen, damit nichts Schlimmes während de Behandlung passiert? Ich fühle auch über diesem Zahn eine harte Erhebung an der Wurzel wie Knochen.

Am meisten habe ich Angst, dass während der Revision etwas Schlimmes passiert, falls unter der Wurzelfüllung Eiter ist. Ist die Angst berechtigt? Die Sache mit der Resistenz beängstigt mich auch sehr.

Was sollte ich tun?

Ich wäre über jede Hilfe dankbar.

Freundliche Grüße,

Blume

Hallo
Leider kann ich dir nicht weiterhelfen.
Gruss

Guten Morgen Frau „Blume“ :wink:
Danke für die anschauliche Schilderung Ihres Leidenswegs. Vorbehaltlich der Problematik von Ferndiagnosen ist meine Meinung und mein Rat: Sie sollten mehr Angst vor der Resistenz Ihres Unterbewusstseins als vor einer Resistenz von Bakterien haben.
3 Jahre haben diese Entzündungen Ihr Immunsystem beschäftigt. Der Körper hat sich hier mit dem Aufbau eines harten, derben Schutzwalls gewehrt, welchen man meiner Meinung nach auch nicht (nachhaltig) mit teuren und auch nicht risikolosen Revisionen weg bekommt. Sie haben keine Revisions-Mangelerkrankung! Wenn Sie sich von diesen Zähnen trennen, tun Sie sich den größten Gefallen.
In der Hoffnung, Ihnen nicht das Wochenende verdorben zu haben…
mfG
Dr. Gerd S. Hausmann
(30 Jahre Berufserfahrung)

Liebe Blume,

Wegen der Resistenz kannst Du Dich beruhigen, das ist sehr unwahrscheinlich.

Zu den Zähnen: Die Revision ist eine minimalinvasive Behandlung, die Deine Zähne retten kann. In der Regel mit einer hohen Erfolgsquote. Der Gang zum Endodontologen ist sicher der richtige. Hier wird in der Regel mit Mikroskop gearbeitet, so dass auch kleinste Verzweigungen im Zahninnern erkannt und bearbeitet werden können. Mach Dir nicht so viele Gedanken und geh die Sache an, sonst schlägst Du Dich nur unnötig damit rum.

Viel Erfolg und alles Gute,

MM

Sehr geehrter Herr Dr Hausmann,

vielen Dank für die Antwort.
Der große Backenzahn ist sei 3 Jahren problematisch, der andere dagegen seit einem Jahr. Der andere wurde auch wurzelbehandelt und sieht momentan in Ordnung aus. Die Fistel ist so gut wie weg, oder sogar weg und ich kann es nicht ganz erkennen.

Momentan ist mein größtes Problem der große, kaputte Backenzahn oben links, der eben vor 3 Jahren wurzelbehandelt wurde. Eigentlich will ich eine Revision versuchen, egal was es kostet. Sollte es dann auch noch eine Entzündung geben, würde ich den Zahn dann ziehen lassen. Aber ich habe Ängste vor der Behandlung, dass während der Behandlung etwas passieren könnte, so Dinge wie, falls Eiter unter der Wurzelfüllung ist, dass dieser in die falsche Richtung läuft oder so etwas. Sind meine Ängste berechtigt? Falls so etwas passiert, wäre es lebensgefährlich? Diese Fragen machen mich wahnsinnig. Aber ich muss endlich eine Lösung finden, weil mein ganzer Alltag darunter leidet. Ich kann nur noch sehr schlecht schlafen. Müsste oder sollte man vor einer solchen Revision Antibiotika nehmen, damit nichts Schlimmes passiert? Könnte es sein, dass dieses Antibiotikum nicht richtig wirkt, da ich zuvor 10 Tage lang Amoclav nahm, ohne dass an den Zähnen etwas gemacht wurde?

Freundliche Grüße,

Blume

Hallo,
eine OP ist erst mal nie risikolos eine notwendige nicht zu machen, meist aber noch risikoreicher,ich bin leider nur Zahntechniker, deshalb sind deine Fragen von mir nicht vorbehaltlos zu beantworten.
Hallo

Was mir auffällt, ist dass keine der Behandlungen abgeschlossen wurde, sondern da hat´s nicht mehr weh getan und dann ist man nicht mehr hingegangen.
Das Problem scheint eher die Angst als die Behandlung selbst zu sein??
Alle Behandlungen, auch die Einnahme von Antibiotika vor der Behandlung sollte NACH der Untersuchung von dem BEHANDLER angeordnet werden!

Gruß

Guten Morgen.
Natürlich gibt es bei jeder Behandlung auch Risiken. Die größten Risiken für Sie bestehen aber wohl in der doch sehr langen Nicht-Behandlung! Bei einer konservativen Revision der Wurzelkanalbehandlung sind Antibiotica kontraproduktiv. Bei einer chirurgischen Resektion kann ein Antibioticum manchmal Schlimmeres verhüten und da kann man sicherheitshalber ein anderes als vorher verwenden.Resistenzen kommen nur seltenst nach einmaliger Gabe vor…
Nur die Ruhe - aber bitte bald behandeln lassen, egal wie
MfG
Hausmann

Hallo Blume,

ich bin für die Anfertigung von Kronen, Brücken und sontiges zuständig. Deine Frage bezieht sich ausschließlich auf zahnmedizininsche Themen. Da muß ich passen.
Viel Glück noch

Gruß
Nicole

So jetzt meine Fragen:

  1. Ich nahm die Antibiotika für die Schwellung am Backenzahn,
    der vor 3 Jahren wurzelbehandelt wurde und kaputt war/ist. Zur
    selben Zeit hatte ich aber wegen dem anderen Backenzahn Eiter,
    da der Nerv abgestorben war und ich es Monate später bemerkte
    und es 3 Monate nach der Antibiotikaeinnahme behandelt wurde.
    Könnte sich eine Resistenz gebildet haben? Wenn ja, was kann
    man dagegen tun?

Auch wenn ich leichte Mühe habe, den konkreten chronologischen Ablauf nachzuvollziehen: es könnte

sich tatsächlich eine Resistenz (gegen das eingsetzte Antibiotikum) gebildet haben,
das Antibiotikum das falsche gewesen sein (nicht jedes Antibiotikum wirkt gegen jeden Erreger),
das Antibiotikum falsch dosiert worden sein,
das Antibiotikum nicht lange genug eingenommen worden sein,
das Antibiotikum nicht bis an bzw. in die Entzündungsstelle gelangt sein,

ganz einfach: … ich weiß es nicht…

  1. Der ziemlich kaputte Backenzahn, der noch keine Revision
    bekommen hat, könnten sich da Resistenzen gebildet haben?

klar, es könnten aber auch alle oben genannten Gründe zutreffen.

2 Zahnärzte meinen, sie können diesen Zahn wieder aufbauen,
einer meinte, an der Wurzelspitze sei eine Zyste. Wenn ich
eine Revision machen lasse, dann gehe ich höchstwahrscheinlich
zum Endodontologen. Das wäre doch besser, oder?

Sorry, aber diese Fragen sind nur von dem direkt behandelnden Arzt zu beantworten. Da hänge ich mich nicht rein.

Sollte ich vor
der Revision Antibiotika einnehmen, damit nichts Schlimmes
während de Behandlung passiert?

Siehe oben…

Am meisten habe ich Angst, dass während der Revision etwas
Schlimmes passiert, falls unter der Wurzelfüllung Eiter ist.
Ist die Angst berechtigt?

siehe oben …

Die Sache mit der Resistenz beängstigt mich auch sehr.

Wenn die Keime, nur mal angenommen, resistent gegen Amoxicillin Clavulansäure geworden sind, dann bleiben noch zig andere Antibiotika, gegen die sie unter der Amoxy-Clav Therapie keine Resistenz gebildet haben können. Insofern wäre das erst mal mein kleinstes Problem.

Was sollte ich tun?

Möglicherweise die Sache ordentlich behandeln lassen, Von alleine scheint’s ja nicht besser zu werden.

Grüßle,
Oliver