Hallo alle miteinander,
ich bin gerade beim Schreiben meiner Facharbeit in Geschichte und sitze nun an den Definitionen von Terrorismus und Revolution. Allerdings wird mir der Unterschied zwischen diesen beiden Wörtern nicht ganz klar.
Beide haben doch das Ziel etwas Bestehendes zu verändern und versuchen dies durch Gewalt zu erreichen. Wo ist jetzt der Unterschied?!
Steht beim Terrorismus eher die Gewalt und bei der Revolution die Veränderung im Vordergrund?
Hoffentlich kann mir jemand helfen!
Hallo alle miteinander,
Steht beim Terrorismus eher die Gewalt und bei der Revolution
die Veränderung im Vordergrund?
Hoffentlich kann mir jemand helfen!
Hi
Zu letzteren kann ich nichts sagen, allerdings würde ich mal überdenken wie es mit der Unterstützung aussieht.
Die Revolution geht meist vom Volk aus (wenn wir von der politischen sprechen). Wenn es eine Revolution, und kein kleiner, lokaler Aufstand ist, dann gehört da einge ganze Masse zu, die sich auf andere auswirkt und, so erfolgreich, den Staat verändern kann.
Der Terrorismus geht meist von einer kleinen Gruppe aus, für gewöhnlich Extremisten (die ja nicht so heißen, weil sie das, was alle glauben, repräsentieren) politischer, religiöser oder sonstiger Natur vertritt und dabei Druck auf Regierung und (!) restliche Bevölkerung (Angst) ausübt.
Ich habe dazu noch keine Arbeit geschrieben aber das wären Punkte, nach denen ich bei so einem Thema recherchieren würde.
lg
Kate
Hallo!
Vorweg:
„Dem einen ein Terrorist, dem anderen ein Freiheitskämpfer.“
Ich glaube daher, es wird zu deiner Frage keine allgemeingültige Antwort geben.
Ein wichtiger Punkt ist sicher, dass Terror auch individuell ausgeübt werden kann, Revolutionen wie auch Aufstände jedoch kollektiven Charakter haben.
Eine Revolution würde ich eher mit einem Putsch vergleichen; es wird eine abrupte Änderung bestehender politischer Systeme abgezielt, während Terror ein langwieriger Prozess ist. Terror ist „nur“ eine Form der politischen Aufmerksamkeitserregung, es provoziert eine Reaktion des betroffenen Staates, sie stellt dessen Herrschaft infrage, nach folgendem Muster.
- Aufmerksamkeit, Schock, Horror
- Botschaftsvermittlung, Ziele der Terroristen
- Reaktion: Kampf oder Flucht
Wenn ich Terrorismus definieren sollte, würde ich das so tun:
T. sind planmäßig vorbereitete, schockierende Gewaltanschläge aus dem Untergrund gegen eine politische Ordnung, dessen Aktionen Unsicherheit und Schrecken verbreiten sollen, gleichzeitig aber auch Sympathie und Unterstützungsbereitschaft für die Bewegung erzeugen.
Terrorismus muss aber nicht immer aus dem Untergrund kommen, sondern kann auch von oben herab sein; in Form von Staatsterror.
Ich denke dabei an eine Gewaltherrschaft von oben FÜR Machterhalt und Herrschaftssicherung eines totalitären Regimes, wobei Menschenrechte, Rechtsstaatsprinzip und Schutzfunktion des Staates gegenüber den Bürgern missachtet werden. Die Ausübung erfolgt dann nicht durch „Terroristen“, sondern durch eigene Exekutivorgane, den Geheimdienst, Paramilitärs, etc. (zB Apartheid-Regime in Südafrika)
Modernen Terrorismus, so wie wir ihn heute kennen, gibts übrigens noch gar nicht so lange, da er folgende technischen Voraussetzungen bedingt:
- Erst mit Erfindung von Feuerwaffen und Sprengstoffen können kleine Gruppen großen Sach- und Personenschaden anrichten
- Mittel der Publizität zur Aufmerksamkeitserregung in großem Umfang gibt es erst seit Telegraphie und Zeitungswesen
- Hohe räumliche Mobilität war erst mit Eisenbahn und Automobil gegeben
Robespierre bezeichnete Terrorismus noch als „nichts anderes als strenge und unbeugsame Gerechtigkeit; eine Offenbarung der Tugend.“
Heute haben wir da ein anderes Verständnis von staatlichen Gewaltmonopolen.
Ich würde dir raten, such dir in verschiedenen Lexika Definitionen zu deinen Themenbegriffen heraus und versuch sie gegenüberzustellen. Damit dürftest du schon mal gut zu tun haben.
Schöne Grüße,
Jerry