Revolver bei Spezialkräften

Hi,

auf Fotos von Einsätzen von Spezialkräften der Landespolizeien (aka SEK) habe ich öfter schon Revolver im Holster von Beamten gesehen. Ich weiss dass die sich die Waffen quasi frei aussuchen dürfen - aber warum Revolver? Wo ist der Vorteil gegenüber der normalen Dienstwaffe?

Gruss
K

… nun - mein Bruder ist nicht bei der SEK, aber Jäger - und da hat er sich ganz bewusst aus zwei Gründen für einen Revolver anstatt einer Pistole als Handfeuerwaffe für den Fangschuss entschieden:

1.: Bei einem Revolver gibt es quasi aus rein mechanischen Gründen keine Ladehemmung. Sollte eine Patrone nicht zünden, drückt man eben den Abzug ein weiteres Mal. Die Trommel dreht sich, die nächste Patrone sollte dann losgehen.

2.: Der Nimbus (ich nenne es für mich persönlich den „Dirty-Harry-Effekt“): eine Smith&Wesson Chief Special in der Hand zu halten, das hat halt natürlich was archaisch-cowboymäßiges an sich.
Wobei natürlich auch einer Glock oder Walther PPK etwas anhaftet.
Ich konnte mal auf einem Schießstand seine Smith&Wesson mit einer Walther vergleichen - mich persönlich hat tatsächlich auch der Revolver mehr angefixed. Und da es ja eine persönliche Entscheidung ist … so gibt es halt wohl Vorlieben für beide Systeme.

Grüße

Stefan

(PS: LOL - Ich selber bin Schwarzpulver-Einzellader-Vorderladerschütze - aber eine Le Page habe ich tatsächlich bisher noch bei keinem SEKler gesehen …)

…ein weiterer Grund mag sein (für SEK-Leute allerdings vermutlich nicht so wichtig), daß ein Revolver so ziemlich jede Patrone „verdaut“, die annähernd das passende Kaliber hat, wohingegen Pistolen eben nur exakt die für sie vorgesehene Munition vertragen.
Auch können Revolver leichter (besser ?) individuell angepasst werden als Pistolen.
Und natürlich der schon angesprochene „Dirty-Harry-Effekt“ - so ein Revolver macht eben irgendwie mehr Eindruck als eine Pistole…:wink:

Gruß
nicolai

p.s. : aber endgültige Klärung würde wohl nur eine persönliche Befragung der jeweiligen Beamten bezüglich ihrer Präferenzen bringen…

Revolver haben grundsätzlich eine andere Abzugscharakteristik als Pistolen,was oft von Präzisionsschützen geschätzt wird.
Sie haben wesentlich weniger bewegliche Teile als Pistolen und sind so weniger störanfällig z.B. gegen Verschmutzung.
Nach dem Schuss bleiben Revolver besser im Ziel, da kein Verschluss zusätzlich mit Macht nach hinten rauscht.
Revolver können problemlos mit unterschiedlichster Munition (die sehr unterschiedliche Gasdrücke haben können) geladen/geschossen werden. Pistolen sind hier sehr quengelig, das sie einen gleichmäßigen starken Gasdruck benötigen um sauber nachzuladen.

Pistolen haben aber natürlich auch Ihre Vorteile, kommt halt immer auf die Situation und den Schützen an.

mfg

Hallo … obwohl ich kein Polizist sondern Sportschütze bin, möchte ich Dir gerne aus meiner Sicht antworten.

  • ich hatte mit dem Revolver noch nie (bei ca. 25000 Schuss)eine waffenbedingte Störung; bei Pistolen kommt dies schon häufiger vor.

  • jedoch habe ich in einer Waffenzeitschrift gelesen, das Pistolen bezüglich Verschmutzung wesentlich unkritischer sind als Revolver; für eine moderne Pistole stellt ein Schlamm- und Sandbad normalerweise kein Problem dar.

  • wenn mal ein Schuß nicht losgeht, hängt dies meist an der Patrone. beim DA Revolver müsste nun nur noch einmal der Abzug betätigt werden; für eine Pistole ist nun die zweite Hand notwendig, um den Schlitten nach hinten zu ziehen. In Stresssituationen im Einsatz kann dies einige Sekunden kosten.

  • das gebräuchliche Revolerkaliber .357 Magnum hat eine sehr gute Kombination aus Energie (=Wirkung) und Beherrschbarkeit, d.h. Präsizion.

-wie schon erwähnt, könnte beim Revolver verschiedene Munition bezüglich Zielwirkung gemischt geladen werden. Ob dies praktische getan wir bezweifle ich, weiss es aber nicht.

  • den „Dirty-Harry-Effekt“ möchte ich ausschließen. Ein täglich führbarer Revolver mit 4" Lauflänge ist nicht einschüchterner als eine vergleichbare Pistole im Polizeikaliber 9 mm Luger

  • ein Revolver bietet immer noch die Möglichkeit, verschiedenste Griffe zu montieren und so individuell auf die Hand des Schützen anzupassen. Die Möglichkeiten bei der Pistole sind hier wesentlich eingeschränkter. Ich persönlich komme zum Beispiel mit HK Griffen überhaupt nicht zurecht, während eine CZ75 für mich wie geschaffen ist.

  • der Trend geht jedoch weltweit bei Polizei- und Militärwaffen zur Pistole. Ein Grund ist die möhere Magazinkapazität (bis zu 17-19 Schuss), während der Revolver normalerweise 6 Schuss Trommelkapazität hat. Auch ist durch die Verwendung von Kunststoffen die Pistole kostengünstiger herzustellen als ein Revolver. Und für die Beschaffer bei Polizei und Co. ist der Preis ein wichtiges Kriterium.

Ich hoffe, dass mein Meinung ein wenig hilfeich war.

Gruß Kai G.

Hi,

Hi,

…SEK…Wo ist der Vorteil…?

mir sagte ein „Ballistiker“, dass ein Revolver besonders als Täterwaffe prädestiniert ist, weil keine Partonenhülsen am Tatort zurück bleiben…

Gruss
K

Gruß
rolli