Rezidiv nach Fibrosarkom! Noch eine OP sinnvoll?

Hallo!

Den Knubbel bei meinem Kater Gino (7 Jahre jung) habe ich das erste Mal 2010 ertastet. War damals auch beim TA. Der meinte damals, das wäre wahrscheinlich nur verhärtetes Narbengewebe. Über ein Jahr lang wurde der Knubbel immer wieder angeschaut. Ohne Befund!
Im November 2011 dann doch. Der Knubbel hatte sich verändert und Gino wurde sofort operiert. Heraus kam, dass er seit zwei Jahren ein Fibrosarkom hatte, das nicht als solches erkannt wurde
Es befand sich auf der rechten Seite unterhalb der Rippen am Bauch. Es wurde großflächig herausgeschnitten und die Chancen, dass sich ein Rezidiv bilden würde lagen laut TA bei unter 20%. Der Schnitt war ca 20-25 cm lang.
In den letzten Wochen habe ich an seiner OP-Narbe komische Verhärtungen ertasten können, die sich in den letzten Tagen extrem schnell vergrößert haben.
Heute war ich mit Gino beim Tierarzt und es stellte sich heraus, es haben sich bereits mehrere Rezidive gebildet
Nach der ersten OP sagte ich, dass ich meiner Schatzi-Katzi das nicht nochmal antun werde. Noch dazu, die Chancen eher schlecht stehen, dass sich wieder Rezidive bilden.
Eine Alternative zu einer weiteren OP wäre, das Scheiß-Ding wachsen zu lassen und ihn dann einschläfern zu lassen bevor es die Organe angreift.
Das kanns doch auch nicht sein!
Ich weiß jetzt nicht was ich machen soll!
Hat jemand von euch Erfahrung mir einer OP an Rezidiven?
Hatte bei euch jemand Glück und es kam nichts mehr nach?
Was ich bisher nämlich so in Erfahrung bringen konnte, ist, dass wenn sich einmal Rezidive gebildet haben, man das nicht mehr in den Griff kriegt. Und meine Schatzi-Katzi alle 6 Monate operieren lassen will ich auch nicht.
Bin wirklich dankbar für jede Meinung und Erfahrung die ihr damit hattet!!!
Danke schon mal!
LG…

Hallo,

die Rezidivrate bei Fibrosarkomen ist sehr hoch. Eine Einschätzung von 20 % seitens deines Tierarztes ist mehr als optimistisch, realistischer wären 80%.

Rezidive können trotz großzügiger Entfernung des befallenen Gewebes innerhalb weniger Wochen oder Monaten auftreten bzw. die Operationswunde gar nicht mehr verheilen. Der Zeitraum bei deinem Kater ist also relativ lang.
Gerade an der Brustwand kann meist problemlos etliche Male operiert werden, da genügend umgebendes Gewebe vorhanden ist. Möglicherweise gewinnt man etwas Zeit zum nächsten Rezidiv, wenn man 4-6 Wochen nach der eigentlichen OP, das gesamte Narbengewebe von Haut und Unterhaut nochmal großzügig entfernt.
Es wird zwar seit Jahren intensiv an alternativen Therapieformen geforscht (z.B. Dr. Hirschberger Uni München), bislang allerdings noch ohne durchschlagenden Erfolg, so dass momentan die chirurgische Entfernung Mittel der Wahl ist.

Irgendwann muss man aber meist, aus welchen Gründen auch immer (finanzielle, medizinische, …), die Entscheidung treffen, dem Ganzen seinen Lauf zu lassen. Solange der Tumor nicht zur massiven Bewegungseinschränkung führt oder aufbricht, beeinträchtigt er die Katze meist nicht sonderlich und ist auch nicht schmerzhaft.

Gruß

Johnny

Danke für deine Antwort Johnny!
Wir „könnten“ nochmal operieren, Gewebe wäre noch genug vorhanden.
Aber ich denke, dass das nur ein Aufgeschiebe wäre, und eine Frage der Zeit bis sich das nächste Rezidiv bildet. Was ich bisher in Erfahrung bringen konnte ist, dass es beim zweiten Mal noch schneller wiederkommt. Habe bisher noch von niemanden gehört, dessen Katze wieder gesund geworden ist :frowning:
Deshalb hadere ich gerade mit mir selbst, ob es nicht besser wäre den Dingen jetzt schon ihren Lauf zu lassen. Kann meinen Kater doch nicht alle paar Wochen unters Messer legen.
Ich kann aber auch nicht zuschauen wie das Ding ihn langsam aber sicher kaputt macht. Der Tierarzt meinte, erst wenn der Tumor faustgroß ist, greift er die Lunge an. Die Katze bekommt dann keine Luft mehr, und man schläfert ein. Grausamer Gedanke!! Und das werde ich auch nicht zulassen!
Weiß nur leider nicht, was ich dagegen machen kann :frowning:((
LG…

Hallo,

man hat nur die beiden Möglichkeiten, entweder immer wieder großzügig zu entfernen oder abwarten, bis es nicht mehr geht.
Zu deiner Beruhigung: Fibrosarkome streuen zwar ins umliegende Bindegewebe und infiltrieren später die angrenzende Muskulatur, was zu Spannungen und Beweglichkeitsstörungen führen kann; Metastasen ins Körperinnere oder Organe hingegen kommen, wenn überhaupt, erst extrem spät vor. D. h. Metastasen in die Lunge mit folgender Atemnot sind eigentlich keine Spätfolgen unbehandelter Fibrosarkome.

Es gibt auch durchaus Katzen, die noch jahrelang mit mehr als faustgroßen Fibrosarkomen weitgehend beschwerdefrei herumlaufen. Solange die Knoten locker im Bindegewebe sitzen und nicht aufgehen, machen sie der Katze mit ihrer elastischen Haut meist keinerlei Probleme. Nur wenn dann so ein großer Tumor auf der Muskulatur fest aufsitzt, lässt er sich nicht mehr so ohne weiteres entfernen.

Gruß

Johnny

1 Like