RGB und CMYK in pdf oder jpg?

Hallo.

Vorab: ich bin zwar kein „Computerlaie“, habe aber mit Grafiken und Druck wenig Erfahrung.

Situation:
meine Frau hat in MSPublisher einen Prospekt erstellt, den sie bei einer Druckerei „professionell“ (in hoeherer Auflage) drucken lassen will.
Dafuer hat sie im Internet eine preiswerte Druckerei gefunden.

Als erstes wurde ihr mitgeteilt, dass die Druckerei Publisher-Dateien nicht verarbeiten kann und sie die Prospekte deshalb entweder im pdf- oder im jpeg-Format schicken muesse.

  1. Versuch: Publisher-Datei mit Adobe Acrobat (Funktion „PDF Writer“) in pdf-Datei umgewandelt. Antwort der Druckerei: die eingebetteten Schriftarten stehen nicht zur Verfuegung. Die Schriften sollen als Kurven definiert werden.
    Weder meine Frau noch ich wissen, wie man Schriften als Kurven definiert.

  2. Versuch: Pub-Datei mit Adobe Acrobat (diesmal mit der Funktion „Distiller“) in pdf-Datei umgewandelt. Antwort der Druckerei wie oben.

  3. Versuch: Pub-Datei in der groesstmoeglichen Darstellung auf dem Bildschirm --> Bildschirmkopie mit + --> MS PhotoEditor „Als neues Bild einfuegen“, zuschneiden, Abspeichern als jpg-Datei --> an die Druckerei. Antwort der Druckerei: „Ihre Dateien haben eine zu geringe Auflösung und sind in RGB. Bitte in CMYK mit einer Auflösung von 300 dpi senden.“

Fragen:

  1. wie kann ich in einer jpg-Datei die Farben von RGB in CMYK umwandeln? (Ich ging bisher davon aus, dass das Farbschema einer jpg-Datei im Dateiformat jpg festgelegt ist und dass die Frage „RGB oder CMYK“ nur bei „spezifischen“ Druckdateien - also bei fuer ein bestimmtes Druckverfahren vorbereiteten Dateien - relevant ist)

  2. die Aufloesung in 300 dpi zu aendern, sollte kein Problem sein. Trotzdem die Frage: kann ich davon ausgehen, dass die Datei fuer den Druck geeignet ist, wenn ich sie a) in eine Datei mit Aufloesung 300 dpi umgewandelt habe und sie b) danach „dem optischen Eindruck nach“ (d.h. auf dem Bildschirm bzw. ausgedruckt auf meinem Drucker) von der Bildschaerfe her einwandfrei (also ausreichend „scharf“) ist?

  3. Liege ich mit meiner Annahme richtig, dass die „Groesse“ des Bildes fuer den Druck dann keine Rolle spielt? (Natuerlich immer vorausgesetzt, dass das Bild mindestens die Groesse des vorgesehenen DIN A4 Formats hat und das Seitenverhaeltnis dem „DIN-Seitenverhaeltnis“ von 1 : 1,4142 entspricht)

  4. Ich liege doch richtig, dass jpg- und jpeg-Dateien sich nur durch die Datei-Erweiterung unterscheiden, d.h. dass ich aus jeder jpg-Datei durch „Umbenennen“ eine jpeg-Datei machen kann? (Beispiel: aus „Dateiname.jpg“ wird durch Umbenennen „Dateiname.jpeg“. Gemacht habe ich das schon oefters, moechte aber wissen, ob das grundsaetzlich immer funktioniert und zulaessig ist).

Zusatzfragen (wenn z.B. - s. Frage 1 oben - eine „Umwandlung“ von jpg-Dateien ins CMYK-Farbschema nicht moeglich ist, bzw. wenn aus anderen Gruenden nur der „pdf-Weg“ moeglich sein sollte):

  1. Gibt es eine „kurzfristig erlernbare“ Methode, Schriftarten „als Kurven zu definieren“ bzw. kann mir jemand erklaeren, was genau damit gemeint ist (ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand jeden einzelnen Buchstaben als Vektorgrafik definiert, nur um eine pdf-Datei ausdrucken zu koennen…)?

  2. gibt es irgendeine geeignetere Methode (als „pdf-Writer“ und „Distiller“), um eine Publisher-Datei in eine pdf-Datei umzuwandeln?

Waere toll, wenn uns da jemand weiter helfen koennte… :smile:

Vielen Dank,

Ulrich


Nur mal kurz

Hallo.

Vorab: ich bin zwar kein „Computerlaie“, habe aber mit
Grafiken und Druck wenig Erfahrung.

Situation:
meine Frau hat in MSPublisher einen Prospekt erstellt, den sie
bei einer Druckerei „professionell“ (in hoeherer Auflage)
drucken lassen will.
Dafuer hat sie im Internet eine preiswerte Druckerei gefunden.

Als erstes wurde ihr mitgeteilt, dass die Druckerei
Publisher-Dateien nicht verarbeiten kann und sie die Prospekte
deshalb entweder im pdf- oder im jpeg-Format schicken muesse.

Ist heutzutage üblich. PDFs NUR mit dem Distiller machen und sich VORHER von der Druckerei die joboptions schicken lassen. Diese dann in diesen Ordner kopieren „C:\Programme\Adobe\Acrobat 4.0\Distillr\Settings“ und dann im Distiller als Einstellung auswählen - z.b. Digimaster 650.

  1. Versuch: Publisher-Datei mit Adobe Acrobat (Funktion „PDF
    Writer“) in pdf-Datei umgewandelt. Antwort der Druckerei: die
    eingebetteten Schriftarten stehen nicht zur Verfuegung. Die
    Schriften sollen als Kurven definiert werden.
    Weder meine Frau noch ich wissen, wie man Schriften als Kurven
    definiert.

Im Acrobat selbst öffnen, die Texte anwählen. Rechte Maus => Attribute => Schriftart einbetten. Wenn es geht, also die Schriftart nicht urhebermäßig gesperrt ist, ist sie dann „drin“. Das muss für alle Schriftschnitte einzeln gemacht werden - fett, kursiv, usw.

Danach am besten mit Umsch+Ctrl+S „speichern unter“ damit die Datei nicht allzugroß wir.

  1. Versuch: Pub-Datei mit Adobe Acrobat (diesmal mit der
    Funktion „Distiller“) in pdf-Datei umgewandelt. Antwort der
    Druckerei wie oben.

Yeah, aber ist korrekter. Der Writer ist nur als „mach mal schnell Text zum lesen“ gedacht, verhunzt aber das Layout und die Graphiken.

  1. Versuch: Pub-Datei in der groesstmoeglichen Darstellung auf
    dem Bildschirm --> Bildschirmkopie mit
  • –> MS PhotoEditor „Als neues
    Bild einfuegen“, zuschneiden, Abspeichern als jpg-Datei -->
    an die Druckerei. Antwort der Druckerei: „Ihre Dateien haben
    eine zu geringe Auflösung und sind in RGB. Bitte in CMYK mit
    einer Auflösung von 300 dpi senden.“

Jou, da würde ich eher das PDF in Photoshop öffnen mit 300 dpi (das was die Druckerei vorgibt, bei mir wären es 350 dpi) und daraus speichern.

Fragen:

  1. wie kann ich in einer jpg-Datei die Farben von RGB in CMYK
    umwandeln? (Ich ging bisher davon aus, dass das Farbschema
    einer jpg-Datei im Dateiformat jpg festgelegt ist und dass die
    Frage „RGB oder CMYK“ nur bei „spezifischen“ Druckdateien -
    also bei fuer ein bestimmtes Druckverfahren vorbereiteten
    Dateien - relevant ist)

Photoshop oder andere „große“ Grapikprogramme. Ist aber bei Wandlung zu PDF heutzutage egal.

  1. die Aufloesung in 300 dpi zu aendern, sollte kein Problem
    sein. Trotzdem die Frage: kann ich davon ausgehen, dass die
    Datei fuer den Druck geeignet ist, wenn ich sie a) in eine
    Datei mit Aufloesung 300 dpi umgewandelt habe und sie b)
    danach „dem optischen Eindruck nach“ (d.h. auf dem Bildschirm
    bzw. ausgedruckt auf meinem Drucker) von der Bildschaerfe her
    einwandfrei (also ausreichend „scharf“) ist?

150 dpi für Bilder reichen auch. Aber für die Umrechnungen des RIP, der die Belichtung steuert bzw. andere Vorgänge sind gewisse Reserven erwünscht.

  1. Liege ich mit meiner Annahme richtig, dass die „Groesse“
    des Bildes fuer den Druck dann keine Rolle spielt? (Natuerlich
    immer vorausgesetzt, dass das Bild mindestens die Groesse des
    vorgesehenen DIN A4 Formats hat und das Seitenverhaeltnis dem
    „DIN-Seitenverhaeltnis“ von 1 : 1,4142 entspricht)

Die Größe ist egal. Die dpi sind entscheidend.

  1. Ich liege doch richtig, dass jpg- und jpeg-Dateien sich nur
    durch die Datei-Erweiterung unterscheiden, d.h. dass ich aus
    jeder jpg-Datei durch „Umbenennen“ eine jpeg-Datei machen
    kann? (Beispiel: aus „Dateiname.jpg“ wird durch Umbenennen
    „Dateiname.jpeg“. Gemacht habe ich das schon oefters, moechte
    aber wissen, ob das grundsaetzlich immer funktioniert und
    zulaessig ist).

Jou, das ist die Internet Wixploiter scheisse. macht er mit MPG-Filmen auch.

Zusatzfragen (wenn z.B. - s. Frage 1 oben - eine „Umwandlung“
von jpg-Dateien ins CMYK-Farbschema nicht moeglich ist, bzw.
wenn aus anderen Gruenden nur der „pdf-Weg“ moeglich sein
sollte):

PDF ist doch OK.

  1. Gibt es eine „kurzfristig erlernbare“ Methode, Schriftarten
    „als Kurven zu definieren“ bzw. kann mir jemand erklaeren, was
    genau damit gemeint ist (ich kann mir nicht vorstellen, dass
    irgendjemand jeden einzelnen Buchstaben als Vektorgrafik
    definiert, nur um eine pdf-Datei ausdrucken zu koennen…)?

Das machen die Programme beim Erstellen von PDF selbst, z.B. Corel Draw. Wird im Export-Dialog ausgewählt „Text als Kurven“ exportieren. Ist nichts tragisches.

  1. gibt es irgendeine geeignetere Methode (als „pdf-Writer“
    und „Distiller“), um eine Publisher-Datei in eine pdf-Datei
    umzuwandeln?

Nein, NUR der Distiller mit den jobotpions für die jeweilige Druckmaschine ist amtlich.

Waere toll, wenn uns da jemand weiter helfen koennte… :smile:

Vielen Dank,

Ulrich


Hallo!

Ui ui ui… wo soll man da anfangen… Aber ich versuchs!

  1. Möglichkeit: Dass du den Acrobat (nicht den Acrobat Reader) und den Distiller hast kommen wir schon mal weiter!
    Was du auf alle Fälle im Vorfeld beim Layouten beachten solltest. Hast du überhaupt ein Bildbearbeitungsprogramm (Photoshop, Picture Publisher…)?
    Wenn du Bilder in dein Layout eingebaut hast ist es wichtig, dass diese 300 dpi (nicht 72 dpi - das ist nur für Monitordarstellung) haben, im Modus CMYK (nicht RGB - der ist nur für Monitordarstellung) sind und möglichst nicht vergrößert wurden im MS Publisher. Zwar gibts mit Schriften auch immer ein Problem, wenn es Standart-Schriften vom PC sind, aber vielleicht hat deine Druckerei ja kein Problem damit.
    So, wenn du das alles beachtet hast, dann kannst du die Datei über den Distiller drucken. Irgendwo unter Optionen im Druckmenü müsste auch ein Punkt „Schriften einbetten“ zu finden sein, der ausgewählt werden muss. Da musst du dich auf die Suche machen, ich hab nämlich keinen MS Publisher.

  2. Möglichkeit: Vielleicht gibt es im MS Publisher auch die Möglichkeit die Datei als EPS zu exportieren. Diese Datei kannst du dann im Bildbearbeitungsprogramm öffnen und nachschauen, ob die 300 dpi und der CMYK-Modus aktiv ist, dann als JPG in höchster Qualität abspeichern und an die Druckerei.

Warum deine Vorgehensweisen problembehaftet waren:

  • PDF-Writer erstellt generell PDFs in miesester Qualität. Deshalb gibts ja den Acrobat + Distiller.
  • Screenshots sind ja Photos vom Monitor und haben deshalb seine Anforderungen, wie RGB-Modus und 72 dpi.

Hi Ullrich,
du solltest den Weg über PDF gehen. Im Distiller kannst du dann
angeben, dass die Schriften mit eingebettet sind und die Datei in
CMYK ausgegeben wird. Das mit JPG ist Schrott da pixelorientiert.
Schriften als Kurven zu definieren ist programmabhängig. Ich nehme
an, dass das in Publisher gar nicht möglich ist. Umwandlung bei JPG
von RGB in CMYK geht nur mit entsprechender Bildbearbeitungs-
Software. Also Pub.-Datei über den Distiller schicken, Schriften mit
eingebettet, in den Voreinsellungen für Druck optimiert auswählen.
Müsste dann funktionieren.

Magnus

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo.

Allen drei „Antwortschreibern“ erstmal herzlichen Dank.

Werden versuchen, die Antworten umzusetzen. Falls Probleme auftreten, melde ich mich wieder.

Gruss,

Ulrich

Hallo.

Erstmal herzlichen Dank. :smile:

Im Acrobat selbst öffnen, die Texte anwählen. Rechte Maus
=> Attribute => Schriftart einbetten. Wenn es geht, also
die Schriftart nicht urhebermäßig gesperrt ist, ist sie dann
„drin“. Das muss für alle Schriftschnitte einzeln gemacht
werden - fett, kursiv, usw.

Laut Aussage meiner Frau hat die Druckerei geschrieben, dass sie mit eingebetteten Schriftarten nichts anfangen kann, „weil sie einen Mac benutzt“.

(Erscheint mir zwar nicht logisch, wurde aber - angeblich - so gesagt/geschrieben)

Anmerkung: ich bin zur Zeit unterwegs, kann deshalb mit meiner Frau nur telefonisch bzw. per e-Mail kommunizieren.

  1. Gibt es eine „kurzfristig erlernbare“ Methode, Schriftarten
    „als Kurven zu definieren“ bzw. kann mir jemand erklaeren, was
    genau damit gemeint ist (ich kann mir nicht vorstellen, dass
    irgendjemand jeden einzelnen Buchstaben als Vektorgrafik
    definiert, nur um eine pdf-Datei ausdrucken zu koennen…)?

Das machen die Programme beim Erstellen von PDF selbst, z.B.
Corel Draw. Wird im Export-Dialog ausgewählt „Text als Kurven“
exportieren. Ist nichts tragisches.

Im MSPublisher2000 (in diesem Format wurde die Original-Datei erstellt) kann ich keine „Export“-Option finden, und unter Drucken/Acrobat Distiller keine Option „Text als Kurven exportieren“. Kann das sein oder suche ich falsch?

Vielen Dank,

Ulrich