Rhetorik - such nach dem richtigen Stilmittel

Wer weiß was?

ich schreibe gerade an meiner Diplomarbeit und habe einen Eigennamen kreirt, JACOBIUM.
Nun versuche ich zu erklären, wie es zu dieser Schöpfung kam. Es ist eine Mischung aus meinem Nachnamen Jacob und soll eine Verbindung herstellen zu den Elementen aus dem Periodesystem die wie Plutonium, Silizium, Oranium auf -ium enden.
Ist das dann eine Metapher, eine Analogie, eine Allegorie oder was ganz anderes?
Rhetorik ist so ganz und gar nicht mein Fachgebiet und ich wäre wirklich dankbar, wenn sich jemand damit auskennen würde und mich aufklärt. :smile:

Hallo Fragesteller!

Die Wortschöpfung JACOBIUM ist zuerst einmal keine Abweichung von der typographischen Konvention. Wir bewegen uns also im Bereich der natürlichen Rechtschreibung.

Grundsätzlich ist JACOBIUM als „Kompositum“ (Grammatik, genauer: Komposition) einzustufen. Nach Bußmann darf man auch von der „Unterform eines Akronyms“ sprechen (Mischform aus Initial- und Silbenbildung).

Ich persönlich würde JACOBIUM allerdings als „Neologismus“ bezeichnen, sofern man dem Eigennamen JACOB eine logische Selbständigkeit unterstellen wollte.

Um eine diversifizierende Erklärung wird man aber kaum herumkommen, da eine eindeutige Zuordnung nicht möglich ist. Erst nach einer solchen Beschreibung des Schöpfungsgrundes wäre auch die Bezeichnung „Analogie“ eingeschränkt zulässig

Thorsten Lueg

Hallo,

Stilmittel sind nicht gerade meine Lieblingsdisziplin, weil es einfach zu viele gibt :smile: Aber mit der Analogie kannst du deine Wortkreation schon ganz treffend bezeichnen. Sollte es tatsächlich ein Wort sein, das es in der Form noch nicht gibt, kannst du es auch als Neologismus bezeichnen, also eine Wortneuschöpfung.

Für weitere Stilfiguren habe ich nicht genug Info und wie gesagt, allzu fit bin ich in diesem Bereich nicht.

MfG

Hallo Raku_fx,

sicher ist, dass es sich bei deinem Ausdruck um einen Neologismus, um eine Wortneuschöpfung, handelt. Trotz der Konsultation einschlägiger Fachbücher habe ich aber keine Figur gefunden, die deine Wortverschmelzung zu 100% erklärt. Meinem Vermuten nach „funktioniert“ dein Wort durch ein Zusammenspiel mehrerer unterschiedlicher Mechanismen: Einerseits besteht es aus einer Art der Gattung Wortfigur, da du auf der Wortebene operierst und Wortanfang bzw. -ende wegnimmst (ähnlich einer Ellipse, bei der ganze Wörter ausgelassen werden). Dann könnte man sagen, es sei ein verbum coniunctum, da du die übrigen Teile zusammenfügst. Deine Wortkreation basiert ebenso auf einem analogischen Verfahren. Andererseits beruht dein Neologismus auf den Prinzipien der Gedankenfigur, da du verschiedene Bereiche, den Eigennamen und die chemische Sphäre, miteinander verquickst.

Das Problem des rhetorischen Figurenlehrgebäudes liegt darin, dass sich Nachschlagewerke nur schwer realisieren lassen, da ein und dieselbe Figur oftmals unter verschiedenen Aspekten eingeordnet werden könnte und somit eine eindeutige Klassifizierung (und Auffindung beim Nachschlagen) blockiert. Es kann also sein, dass es einen mir unbekannten Begriff für deinen Ausdruck gibt, ich ihn aber unter meinen Schlagworten nicht gefunden habe. Ich denke, du bist auf der sicheren Seite, wenn du das Wort als einen Neologismus bezeichnest und deine weiteren Erklärungen ohne rhetorischen Namen belässt. Soweit ich dich verstanden habe, schreibst du ja auch keine Arbeit über rhetorische Figuren - da würde eine solch langatmige Erläuterung wie meine wohl sowieso störend wirken. :wink:

Viele Grüße
Solitaire

Ich denke, dass es sich hier um eine Wortverbindung handelt, die sich aus dem Phraseologismus erklärt.
Näheres zu dem Begriff unter Wikipedia.

Gruß H. Steffensky

Hallo und guten Tag,
hatte viel zu tun und komme leider erst jetzt dazu eine Antwort zu schreiben.

Ich zitiere: … habe einen Eigennamen kreirt, JACOB-IUM.

Hallo Raku-fx du hast erklärt, dass wie es zu dieser Schöpfung kam. Es ist eine Mischung aus deinem Nachnamen Jacob und soll eine Verbindung herstellen zu den Elementen aus dem Periodesystem die wie Plutonium, Silizium, Oranium auf -ium enden. Interessant – nun aber zu den Fragen:

Ist das dann eine…

Metapher NEIN, in der Rhetorik ist das übertragene Sinnbild gemeint (meist aber kein einzelnes Wort)

eine Analogie JA

  • aber nicht aus rhetorischer sondern sprachwissenschaftlicher Sicht
    (hat nichts mit Stilmitteln zu tun),

eine Allegorie NEIN,
In der Rhetorik wird die Allegorie als Stilfigur unter den Tropen (Formen uneigentlichen Sprechens) eingeordnet und gilt dort als fortgesetzte,
(d. h. über ein Einzelwort hinausgehende Metapher)

In der Literaturwissenschaft bezeichnet Allegorese die Auslegung eines Textes nach einem mehrfachen über den wörtlichen hinausgehenden Sinn.

oder was ganz anderes JA,
aber anders angewand - denn

Systematische Elementnamen werden nach festen Regeln gebildet:
(Chemische Nomenklatur innerhalb der IUPAC-Vorschriften)

Die Wurzelwörter werden in der Reihenfolge der Ziffern (des Periodensystems) aneinandergereiht.
Auszug: Wenn dabei die Silben ‚enn‘ und ‚nil‘ aufeinander folgen, wird nnn zu nn vereinfacht.
Am Ende wird die Silbe „-ium“ angefügt (bzw. „-um“, wenn ein „i“ als letzter Buchstabe steht.

Nunhaben wir es… hat nur nix mit Rhetorik und seinen Silmitteln zu tun :wink:

Mit besten Grüßen
Willibert Michels

Vielen Dank für´s Zeit nehmen und das Antworten.

Habe mich jetzt für folgende Formulierung entschieden:

Der Name JACOBIUM ist ein Neologismus, ein willkürlich erschaffenes Kunstwort, gebildet aus dem Nachnamen Jacob und ergänzt mit dem Suffix -ium; der die gewünschte Assoziation zu den Elementen aus dem Periodensystem schaffen soll.

:wink:

Mit besten Grüßen

Katharina

Vielen Dank für´s Zeit nehmen und das Antworten.

Habe mich jetzt für folgende Formulierung entschieden:

Der Name JACOBIUM ist ein Neologismus, ein willkürlich erschaffenes Kunstwort, gebildet aus dem Nachnamen Jacob und ergänzt mit dem Suffix -ium; der die gewünschte Assoziation zu den Elementen aus dem Periodensystem schaffen soll.

:wink:

Mit besten Grüßen

Katharina.

Vielen Dank für´s Zeit nehmen und das Antworten.

Habe mich jetzt für folgende Formulierung entschieden:

Der Name JACOBIUM ist ein Neologismus, ein willkürlich erschaffenes Kunstwort, gebildet aus dem Nachnamen Jacob und ergänzt mit dem Suffix -ium; der die gewünschte Assoziation zu den Elementen aus dem Periodensystem schaffen soll.

:wink:

Mit besten Grüßen

Katharina…

Vielen Dank für´s Zeit nehmen und das Antworten.

Habe mich jetzt für folgende Formulierung entschieden:

Der Name JACOBIUM ist ein Neologismus, ein willkürlich erschaffenes Kunstwort, gebildet aus dem Nachnamen Jacob und ergänzt mit dem Suffix -ium; der die gewünschte Assoziation zu den Elementen aus dem Periodensystem schaffen soll.

:wink:

Mit besten Grüßen

Katharina…

Hallo Katharina,
herzlichen Dank für die Rückmeldung - ist hier im Forum sonst eher die Ausnahme :wink:
Dann ist der Name ja nun fix - fehlt nur noch den Nicknamen hier bei w.w.w. zu ändern.

Alles Gute…

PS
noch eine Kleinigkeit - habe über deinen Nicknamen geschmunzelt, liest sich wie RAKUFIX dies ist ein Baustoff mit katalytischer Wirkung. Auch unter der Bezeichnung „Blitzzement“ bekannt. Erhitzt sich sehr stark unter der Zugabe von Wasser und wird härter als Beton. Hoffentlich war das keine Metapher ;-p

Hallo,
leider kann ich dir nicht weiterhelfen. Mein Tipp wäre, einen Germanisten dazu zu befragen. Viel Erfolg!
Beste Grüße
Beate

Lieber Jacob,

leider bin ich in diesem Fall überfragt. Metapher und Analogie passen nicht, Allegorie kenne ich auch nur in einem anderen Zusammenhang; nicht, wenn man eine Wortneuschöpfung beschreiben will.
Ich habe mal kurz im Netz geschaut und bin bei Derivation, im linguistischen Sinn gelandet. Bei Wikipedia gibt es einen Artikel dazu (Derivation(Linguistik))

Vielleicht hilft es dir ja weiter - ansonsten würde ich eben Wortneuschöpfung schreiben :smile:
Toi toi toi für deine Arbeit
cherie_eyes

Das hat nichts mit meiner Rhetoril zu tun. Du krierst einen neues Wort, und kannst es Schreiben wie Du willst. Es ist und bleibt meiner Meinung nach eine neuer