Hallo liebe „Wissende“,
ich habe vor gut einem Jahr meine Zentralheizung auf anliegende Wohnbereiche im Haus erweitern lassen. Dabei habe ich mitbekommen, wie man über den richtigen Anschluss beratschlagte, um die bisherige Strömungsrichtung zu erzielen; die „Kerninstallation“ wurde erneuert samt großem Speicher etc. (Da habe ich übrigens etwas Relativität in die Kompetenz von ausgebildeten Handwerkern bekommen
Der folgende Winter war eigentlich ganz OK, aber unser altes Bad wollte einfach nicht so richtig warm werden wie vorher. Der Heizkörper war zwar gut warm, der Übertrag an die Raumluft schien aber weniger effizient als vorher. Da blieb ich noch ruhig, weil auch die Heizungssteuerung überholt worden war und hier eventuell ein „Fehler“ hätte liegen können. Dann fiel mir auf, dass die Heizung am früheren Ablauf zuerst warm wurde, die Strömungsrichtung also umgekehrt worden war…
Kann ich hier weiter suchen/vermuten und ist das evtl. ein Fehler, der nicht hätte gemacht/akzeptiert werden dürfen? Es gibt übrigens keine Geräusche, die Thermostate funktionieren offenbar einwandfrei.
Dank schon mal für eure Mühe…
Jürgen
Hallo Jürgen
Du schreibst hier von Kerninstallation und von ablaufender relativer Kompetenz - Wenn man jetzt mal alles verwirrende weglässt, kann man dein Problem wie folgt beschreiben:
Du hast vor einem Jahr, Räume deines Hauses die bis Dato nicht von deiner Zentralheizung versorgt wurden, an diese erneuerte (Kerninstallation)> Heizkessel; Heiztherme oder dergleichen angeschlossen.
Was wurde an der alten Verrohrung geändert ?
a) Nur die Anschlüsse im „Heizraum“ an die neuen Gegebenheiten angepasst ?
b) Neue Steigleitungen/Anschlussleitungen zu den schon vorher vorhandenen Heizkörpern im Haus verlegt ?
c) Hat der Badheizkörper vieleicht direkte Anschlussleitungen vom Heizraum (Sommerstrang> erlaubt Heizen im Bad auch außerhalb der Heizperiode)?
Wenn der Badheizkörper am alten Rohrsystem hängt müssten ja bei vertauschtem Anschluss der Hauptleitungen am Wärmeerzeuger auch die anderen Bestandheizhörper erst am Rücklauf warm werden.
Wenn nicht, war der Badheizkörper evtl. schon vorher verkehrt angeschlossen ?
Was hattest du vorher an Vorlauftemperatur – ca 50°C oder eher 70°C und mehr ?
Hast du den alten Heizkörper im Bad belassen, oder hast du einen neuen Niedertemperaturheizköper (im Vergleich zu alten Rippenheizkörpern, haben Diese eine weitaus größere Oberfläche zum Ausgleich der niedriegeren Vorlauftemperatur) montiert ?
Schau mal was zurifft und melde dich nochmal
MfG Udo
Dank erst mal für die prompte Reaktion… Antworten neben den Fragen:
erneuert wurde der zentrale Speicher und die damit verbundene Steuerung/Verrohrung im Heizungskeller. Es kam hinzu der Anschluß einer Vacuumröhrensolarheizung auf dem Dach. Belassen wurden die beiden Verteiler der bisherigen Heizkörpern im Haus auf zwei Etagen. Weiter kam dazu eine parallele Verteilung neuer Heizkörper und einer Fußbodenheizung in einem neuen Wintergarten.
relativer Kompetenz - :
Das war eine ironisch gemeinte Bemerkung, sorry!
Du hast vor einem Jahr, Räume deines Hauses die bis Dato nicht von deiner Zentralheizung versorgt wurden, an diese erneuerte (Kerninstallation)> Heizkessel; Heiztherme oder dergleichen angeschlossen. :
Richtig.
Was wurde an der alten Verrohrung geändert ?
a) Nur die Anschlüsse im „Heizraum“ an die neuen Gegebenheiten angepasst ? :
Ja
b) Neue Steigleitungen/Anschlussleitungen zu den schon vorher vorhandenen Heizkörpern im Haus verlegt ?:
nein, nur zu den beiden Etagenverteilungen
c) Hat der Badheizkörper vieleicht direkte Anschlussleitungen vom Heizraum (Sommerstrang> erlaubt Heizen im Bad auch außerhalb der Heizperiode)? :
nein
Wenn der Badheizkörper am alten Rohrsystem hängt müssten ja bei vertauschtem Anschluss der Hauptleitungen am Wärmeerzeuger auch die anderen Bestandheizhörper erst am Rücklauf warm werden.:
RICHTIG.
Wenn nicht, war der Badheizkörper evtl. schon vorher verkehrt angeschlossen ? :
definitiv nein!
Was hattest du vorher an Vorlauftemperatur – ca 50°C oder eher 70°C und mehr ? :
um 50° wie vorher, die FB-Heizung wird runtergemischt auf noch niedrigere Temperaturen
Hast du den alten Heizkörper im Bad belassen, oder hast du einen neuen Niedertemperaturheizköper (im Vergleich zu alten Rippenheizkörpern, haben diese eine weitaus größere Oberfläche zum Ausgleich der niedrigeren Vorlauftemperatur) montiert ? :
Das waren schon Niedertempheizkörper.
Nach deinen Fragen habe ich nochmals genau hingeschaut: alle neuen Heizkörper werden „korrekt“ versorgt, Zulauf warm am Thermostat. Alle alten Körper bekommen den warmen Saft durch den früheren Ablauf, so dass sich der Thermostat jetzt am Ablauf befindet. Kollegen sagten mir, dass das normalerweise zu Geräuschen am Thermostat führen würde. Dem ist nicht so! Meine Frage nochmals: stellt es ein Problem dar, wenn die Heizkörper über den Ablauf versorgt werden? Muss ich das besser reklamieren?
Gruß zurück und Dank
Jürgen
Dann sind wie ich es aus deinen Antworten ersehen kann,
der Vor und Rücklauf für die alten Vorsorgungsleitungen
schon im Heizraum beim Wiederverbinden mit der neuen Verrohrung vertauscht worden. Das ist absolut nicht akzeptabel, weil die Heizkörperventile im Normalfall durch ihre Bauform flußrichtungsgebunden sind.
Auch deine Heizkörper sind für Vorlauf oben und Rücklauf unten vorgesehen, sonst vermindert sich die Konvektionswirkung in den inneren Lamellen (was die überwiegende Heizleistung eines Niedertemperaturheizköpers ausmacht)
http://www.bauherr.de/haustechnik/heizung/heizkoerpe…. - siehe Punkt 5.4. Plattenheizkörper und 5.10. Wärmeleistung
MfG Udo
zu Geräuschen am Thermostat führen würde. Dem ist nicht so! – Glücksache
Meine Frage nochmals: stellt es ein Problem dar, wenn die
Heizkörper über den Ablauf versorgt werden? Muss ich das
besser reklamieren? — Aber sicher doch
zitat aus ikz.de
Die Erklärung der Leistungsminderungen liegt in der Wasserströmung innerhalb des Heizkörpers. Während beim oben angeschlossenen Vorlauf das wärmere Vorlaufwasser sich im Heizkörper gleichmäßig oben in Heizkörperlängsrichtung (Baulänge) einschichtet und mit Abkühlung über der ganzen Heizkörperfläche nach unten zum Rücklauf strömt, steigt es beim unteren Vorlaufanschluß sofort im Heizkörper nach oben. Hier wird dann ein Großteil des warmen Vorlaufwassers gleich wieder mit dem Rücklauf abtransportiert. Nur ein kleiner Teil des warmen Vorlaufwassers initiiert eine Walze als Sekundärströmung im restlichen Heizkörper. Diese Sekundärströmung ist jedoch wesentlich kälter als der Vorlauf und beeinflußt die mittlere Heizkörpertemperatur negativ.
udo - und damit auch die Konvektionsmasse der zu erwährmenden Luft
Ganz lieben Dank für deine engagierten, präziesen Antworten Udo!
Werde der Heizungsfirma -bewaffnet mit deinen genannten Fakten- heute mal einen freundlichen Brief schreiben. Und mit meiner Ironie zur Kompetenz der Firma hatte ich doch wohl Recht (Wiki): Fähigkeit des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht, durchdacht, sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.
Bin mal gespannt und werde gern das Ergebnis/die Reaktion berichten.
Servus aus Bayern
Jürgen
Aha - auch ein Bayer - Ich bin Randbayer, Richtung Hessen - Mehr wird nicht veraten.