Richtiges Mengenverhältnis beim Gipsanrühren

Liebe/-r Experte/-in,
für meinen Sohn möchte ich zum achten Geburtstag mit den Kindern ein Mosaik-Gipsbild machen. Die Idee stammt aus einem Buch zu den Römern mit vielen Bastelanleitungen. Leider sagen die nichts über das Rezept zum Gipsanrühren. Nun habe ich schon acht Versuche mit verschiedenen Mengenverhältnissen gemacht, aber noch immer wird der Gips entweder sofort hart, nachdem er erst angefangen hat abzubinden. Oder er ist auch nach Tagen noch nicht trocken.
Die Wahrheit müsste zwischen 1:3 und 1:4 - Gips zu Wasser liegen, in Volumen ausprobiert (sprich Tassen). Ich kann mir nicht vorstellen, dass Experten so lange rumprobieren, bis es passt. Da gibt es doch sicher bessere Angaben, wie der Gips noch etwa eine Viertel- bis halbe Stunde lang formbar bleibt, dann aber auch nach einigen Stunden einigermaßen trocken ist. Können Sie mir weiter helfen?
Beste Grüße

Hi!

Man streut den Gips ins Wasser, bis gerade alles Pulver eingesumpft ist und rührt (erst dann) kräftig um. So ergibt sich das Mengenverhältnis von allein.
Wichtig ist auch, welchen Gips man nimmt, so bindet z.B Hartformgips, da aus diesem mehr Wasser bei der Herstellung schon „ausgebrannt“ wurde, viel schneller ab als Stuckgips, der noch 2H2O in der chem. Formel enthält.

Gruß

Hallo Henki,

ah, das ist ja eine wertvolle Info. Erst später rühren! Aber was heißt „einsumpfen“ in dem Zusammenhang?

Und wie lange muss man rühren? Bei den acht Versuchen (mit Elektrikergips) habe ich herausgefunden, dass man etwa 10-15 Minuten rühren muss, bis es anfängt einzudicken und man es so gießen kann, dass nicht gleich alles unter den Rahmenhölzchen heraus fließt. Ist das dann überhaupt richtig?

Beste Grüße
Lea

Huhu!

Elektrikergips ist (denke ich) extra schnell abbindend, denn Elektriker wollen schnell ihre Kabel in der richtigen Position wissen.
„Einsumpfen“ soll heissen, dass der Gips von der Wasseroberfläche herunterrieselt und nass wird. Man schichtet (z.B in einem Eimer) den Gips im Wasser immer höher auf, bis er sehr nahe der Oberfläche ist. Wenn Gips oben rausschaut und nicht mehr nass wird, diesen entfernen, sonst gibt es Klumpen. Man rührt kräftig um, bis sich eine gleichmäßige Gipsmasse bildet. Dann lässt man ihn stehen und wartet, bis er die Konsistenz hat, die man benötigt. Rührt man die ganze Zeit beim abbinden, gibt es 1. Klumpen und 2. wird er unheimlich schnell abbinden.
Du möchtest also eine Form ausgiessen? Verstopf doch die Ritzen mit einer Knetmasse? Du kannst erst wenig flüssigen Gips in die Form geben und mit einem Pinsel einmassieren, den Du direkt auswaschen musst. Wenn Du das Gipsstück aus der Form wieder lösen möchtest, wäre es gut, diese vorher mit etwas (dünn) Spüli einzureiben, in alle Ecken. Giesse dann die ganze Form aus und lasse sie 30-60 Min (je nach Gips etc) stehen. danach kannst Du den Gips aus der Form nehmen und weiter trocknen lassen.
Evtl. habe ich auch falsch verstanden, was Du damit machen möchtest. Ich rate Dir auf jeden Fall zu weissem Stuckgips, z.B. „Heidelberger“.

LG

Hi!

Vielen herzlichen Dank für Deine Antworten! Ich möchte die Form ausgießen, die aus einem Viereck aus Holzleisten besteht, das auf Zeitungspapier liegt (so die Anleitung im besagten Buch). Und darauf sollen Mosaiksteinchen gelegt werden, also etwas eingedrückt, damit sie auch halten. Weil die Kinder dafür etwas Zeit brauchen, sollte der Gips nicht schon nach 5 Minuten zu fest sein zur Aufnahme der Steinchen.

Aber mit dem Rühren habe ich ja dann in der Tat alles falsch gemacht (obwohl keine Klümpchen). Hatte mich auch schon gewundert, wo Handwerker für sowas die Zeit hernehmen. Stehenlassen ist also besser.

Mit dem Einsinkenlassen, so hätte ich das in etwa gedacht. Aber da kommt ja dann unheimlich viel Gips rein, und der wird nach Kurzem knallhart. So war mein erster Versuch.

Hast Du eine Idee, wo man eine ungefähre Mengenangabe finden kann für so Laien wie mich?

Gruß
Lea