Richtiges Reagieren auf Emails/Mobbing

Hallo,

bei meinem Mann wurde vor kurzem posttraumatisches Belastungssyndrom (aufgrund eines Autounfalls vor 6 Monaten) diagnostiziert. Das äusserte sich so, das er morgens nicht in der Lage war, zu seinem Arbeitsplatz zu fahren, aufgrund von Zittern, Magenschmerzen und Übelkeit (Erbrechen). Er konnte noch nicht mal mit zum Einkaufen kommen, weil ihm alles zuviel war.
Jetzt ist er bereits 3 Wochen zuhause und dank der Psychopharmaka die die Hausärztin zur 1. Abhilfe verschrieben hat, geht es ihm schon wieder besser. Die Psychotherapie beginnt in ca 6 Wochen, weil er noch auf der Warteliste steht. Heute bekam er eine Email vom Personalchef. Dieser ginge von aus, das er ab nächster Woche wieder arbeitsfähig wäre (die Krankmeldung geht nur bis morgen, da die Hausärzte ja nie länger wie 3 Wochen am Stück krankschreiben dürfen, alles andere übernimmt dann der Therapeut) und es stünde ein Personalgespräch in der Firma an. Natürlich trägt so eine Email nicht zur Genesung bei, da mein Mann sich jetzt schon wieder Sorgen machen muss, was der Chef denn jetzt von ihm will. Dazu muss erwähnt werden, das mein Mann sich schon seit längerem nicht mehr wohl fühlt in der Firma. Er kommt zwar sehr gut mit den Kollegen klar, ist beliebt und geschätzt, aber der Druck von oben (Chef, Abteilungsleitung usw.) ist einfach zu stark. Natürlich bestehen jetzt Existenzängste. Wir haben ein Haus und 2 Kinder und somit steht einiges auf dem Spiel. Da sagt man sich nicht einfach, na dann soll der Chef ihm halt kündigen :frowning: Wie reagieren auf so eine Email? Mein Mann ist noch nicht so weit um wieder arbeiten zu gehen, er muss jeden Tag an der Unfallstelle vorbei und die Therapie hat noch nicht mal begonnen. Was kann man tun? Wie reagiert man am Besten? Er soll ja eigentlich gute Miene zum Bösen Spiel machen, damit mein Mann kündigen kann, wenn er was Neues hat! Aber so wie ihn schon so Kleinigkeiten aus der Bahn werfen, denke ich, es ist das Beste, wenn er nicht an den Arbeitsplatz zurückkehrt. Kann er jetzt nach was anderem suchen obwohl er krankgeschrieben ist? Wie könnte er dem Chef richtig erklären was los ist damit er nicht weiterhin eingeplant wird bis er wieder fit ist? Kann der Chef ihn jetzt so kündigen? Schließlich greift ja eh bald das Krankengeld, dann muss der Chef doch kein Gehalt mehr zahlen?

MFG

Die psychologische Hilfe kann in dieser Situation nur von einem Therapeuten kommen. Arbeitsrechtlich könnte er ordentlich (also fristgemäß) gekündigt werden, allerdings nicht wegen der Krankheit. Mobbing liegt hier nicht vor, auch wenn die psychische Belastung unbestritten ist.

Wenn er sich allein nicht in der Lage fühlt, in dieser Situation zu verhandeln, sollte er zum Personalgespräch ein Mitglied des Betriebsrates hinzuziehen und sich überhaupt zwecks Hilfe an Betriebsrat oder Gewerkschaft wenden.

Hallo,

vielen Dank für Ihre schnell Antwort. Leider gibt es in der Firma keinen Betriebsrat/Gewerkschaft. Mein Mann leistet gute Arbeit, warum sollte er sonst gekündigt werden? Mobbing kam in der Firma schon vor und bei meinem Mann stehen die Anzeichen dafür auch „gut“. Habe ja nicht alles geschrieben. Zum Beispiel kam eine Email während er krankgeschrieben war wegen dem Unfall, von wegen wegen eines Fehlers den mein Mann gemacht hätte, würde auf die Firma wirtschaftlicher Schaden zukommen usw… Auch wurde mein Mann kurz nach der Geburt unseres Sohnes 7 Wochen in eine andere Filiale geschickt. Da haben auch alle Kollegen gemeint, das wäre nicht ok so. Aber was soll man machen? Und lauter so Kleinigkeiten… Das häuft sich halt mit der Zeit. Muss dazu sagen, das mein Mann bis auf den Autounfall jetzt, nie krank ist und zuhause bleibt. Ist immer zuverlässig, macht Überstunden und alles, die Kunden sind auch zufrieden, aber der Chef versucht irgendwie „schlecht Wetter“ zu machen… Aus der Firma ist schon mal einer rausgemobbt worden.

MFG

Wie gesagt, das mit Mobbing kann ich nicht einschätzen. Fakt ist nur, dass die Gerichte da die Messlatte sehr hoch anlegen.

Wenn also Betriebsrat oder Gewerkschaft nicht in Frage kommen, dann wäre nur noch ein guter Fachanwalt für Arbeitsrecht als Ansprechpartner möglich.

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Hallo! Also so leicht kündigen ist nicht, kommt auch auf größe des Betriebes an weil ein kleiner daran Pleite gehen kann! Und zum Thema sich wohl fühlen! Pack deine Sachen und such Dir was anderes denn kein Job ist es wert seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Ich habe es selbst erlebt ich bin selbst gemobbt worden im öffentlichen Dienst! Mitarbeiter sind aufgevordert worden mich nicht mehr zu grüßen, lügen über mich ,weil mein Kollege zu Dumm war eine vernünftige Ausbildung und prüfung zu machen. Der ist gut zu lenken gewesen und bekommt seine Strafe noch! das soll der liebe Gott entscheiden!und und und das ging so weit das einer im Suff erstickt ist! Willst Du sowas ? Bestimmt nicht also denk an Dich und deine Gesundheit und Familie! Geldsicherheit hin und her, da gehst Du kaputt dran und Personalgespräch ist der Anfang vom Ende!Die checken nur ab! Und klagen vor Gericht habe ich auch hinter mir! Bringt nix in Deutschland recht haben und recht bekommen sind zwei Paar Schuhe! Und zu guter letzt habe ich einen Herzinfarkt bekommen, das ist kein Job wert! Also weck da Du fühlst Dich direkt besser! Alles gute und Kopf hoch ! Ich drücke Dir die Daumen! Gruß

Hallo,
auf ein Traumaereignis sofort zu reagieren ist sehr wichtig und sehr gut.Auf die E-Mail bezogen würde ich ausschließlich mitteilen das weiterhin Arbeitsunfähigkeit besteht.Die E-Mail bitte abspeichern.Unbedingt sollte die anschließende Arbeitsunfähigkeit am ersten Tag des Ablaufes der vorherigen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung beim Arbeitgeber vorliegen. 1. sofort faxen mit Faxbestätigung und 2. per Post mit Einschreiben absenden(Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung fotokopieren)bitte direkt auch an die Krankenkasse senden wenn das nicht der Arzt tut (wichtig wegen Krankengeld).Die Einladung zu einem Personalgespräch (sogenanntes „Fürsorgegespräch“)muss eigentlich mit Bennenung des Grundes schriftlich per Post erfolgen.Falls es auch per E-Mail kommt wieder abspeichern und es dann schriftlich absagen. Im Krank muss man dem nicht nachkommen.Ein Gespräch im Krank ist eine Aufforderung zur Dienstaufnahme und Dein Mann ist ja arbeitsunfähig.Wer das macht macht das freiwillig, würde ich nicht machen.
Bescheinigung (vorsichtshalber) des Arztes beilegen dass das auch ärztlich nicht befürwortet wird.In erster Linie muss jetzt erst die Gesundheit vorgehen.Hier noch ein paar Fragen: Ist Dein Mann in einer Gewerkschaft?Gibt es in der Firma einen Betriebsrat?War er schon häufiger krank?Wie lange arbeitet er in der Firma?Ist er unbefristet beschäftigt?Gab es Abmahnungen?Wie groß ist die Firma?Falls Du mir diese Fragen beantworten möchtest könnte ich Dir noch andere Anregungen geben. Das Verhalten des Personalchefs finde ich grenzüberschreitend und unmenschlich.
Ich hoffe das ich Dir ein wenig helfen konnte und wünsche Deinem Mann bei der Bewältigung seines Traumas
viel Glück. Roberta

Man sollte neben seinen Baustellen natürlich auch den Arbeitgeber zumindest ansatzweise verstehen.

Schließlich ist eine Firma generell auf Gewinn aus und rechnet somit auch mit Umsätzen, die durch deinen Mann generiert werden. Natürlich kostet er im Krankengeld keine Lohnfortzahlung, er bringt aber trotzdem auch keinen Umsatz und seine Stelle kann somit auch nicht neu besetzt werden, da er ja „nur“ krank ist.

Von daher ist jeder dauerkranke Mitarbeiter schon für eine Firma eine Belastung.

Was nun wirklich Inhalt des Personalgespräches sein soll, ist nur zu vermuten, aber die Richtung eines ernsten Gesprächs aufgrund der Krankheit, ist sicher wahrscheinlich.

Wenn in der Firma deines Mannes der Kündigungsschutz greift, so muss er sich erst einmal keine Sorgen machen, da für eine personenbedingte Kündigung verschiedene Kriterien greifen müssen. Besonders wichtig daran wäre eben eine negative Gesundheitsprognose. Das ist unter dem Strich nicht immer sehr einfach für den Arbeitgeber.

Sollte allerdings in der Firma kein Kündigungsschutz greifen, so ist es für den Arbeitgeber denkbar einfach, die Kündigung auszusprechen.