Hallo Sarah,
Kinder haben Spaß am Einsatz all ihrer Sinne, und noch haben sie eine Antenne für alles, was ihre elementaren Sinneswahrnehmungen betrifft. Auf den ersten Blick scheinbar sinnloses Tun kann zugleich sehr sinnvoll sein, wenn man sich auch als Erwachsener
auf die Erlebnisebene der Kinder einläßt.
Aber in unserer heutigen Zivilisation verschwindet das körperlich - sinnliche Erleben immer mehr, und so besteht schon bei Kindern die Gefahr, dass ihre sinnliche Wahrnehmung sich vorwiegend auf das Sehen und Hören reduziert!!
Riechen und körpernahe Wahrnehmungen geraten dagegen immer mehr in den Hintergrund. Alle Sinnesorgane brauchen jedoch Anregungen, um zu funktionieren. Sie brauchen Training, um sich weiterentwickeln zu können. Sie müssen benutzt werden, um nicht zu verkümmern.
Der Geruchssinn bzw. das Geruchsgedächnis können trainiert werden.
Am besten ausgeprägt ist das Riechen im Babyalter. (Schwangere) Frauen, Kinder und Nichtraucher riechen intensiver als Männer, ältere Leute oder Raucher. Auch unsere Hormone spielen bei der Sensibilität des Geruchssinns eine Rolle.
In der Heilpädagogik versucht man, ALLE Sinne zu schulen, um ein Kind zu einer guten Entwicklung zu verhelfen. So soll ein Kind mit verbundenen Augen nicht nur Gegenstände ertasten und so erkennen lernen, sondern ebenso die verschiedenen Gerüche erkennen lernen: z. B. Rose, Zwiebel, Zitrone, Gewürze, Leder, Wäsche… Wer weiß denn noch wie aufgeriebene Fichtennadeln riechen oder Chrysanthemenblätter oder Minzeblätter?
Wenn sich alle Sinne gut entwickeln können, kann dies auch der ganze Mensch.
Viele Grüße
Renate
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