Riester+Rürup+betr. AV - Überversichert?

Ein verheiratetes Paar, Akademiker, Mitte zwanzig, Gesamtnettoeinkommen ca. 3.300€ hat folgende Maßnahmen zur Altersvorsorge getroffen:

2x Riester: für beide zusammen 220 Euro pro Monat.
2x Rürup kombiniert mit BU: für beide zusammen 300 Euro pro Monat
1x Direktversicherung vom Arbeitgeber. 200 Euro pro Monat (Hälfte kommt vom Arbeitgeber)
1x LBV (Vorsorge im öffentlichen Dienst) ca. 80 Euro pro Monat

Darüber hinaus besitzen die beiden eine sanierte 4ZKBB ETW (ca. 90 m²) in gesuchter Stadtlage mit einem Wert von ca. 150k Euro, die in ca. 9 Jahren abbezahlt sein soll.

Riester und Rürup wurden durch MLP vermittelt, im Nachhinein haben die beiden vor allem Zweifel am Produkt Rürup+BU, das ja auch einige Nachteile mit sich bringen kann (vgl. Beiträge hier im Forum).

Die Frage daher:
Haltet ihr die getroffenen Maßnahmen in Relation zu Alter und Gehalt für übertrieben, ausreichend, nicht ausreichend? Warum?

Wo würde es am meisten Sinn machen, die Vorsorge zu „drosseln“? Rürup kündigen geht ja quasi nicht, Riester auch nur mit Verlusten.

MLP ist eine Stuki-Bude mit sehr hohen Provisionen, und deshalb sind die verkauften Produkten vom Preis-Leistungsverhältnis in der Regel weit unterdurchschnittlich.
Wenn man sowas abschließen möchte, hätte man das zumindestens mit besseren Produkten machen können.
Ob das jetzt noch sinnvoll ist, das ganze aufzulösen, ist halt eine zweite Frage, die schwer zu beantworten ist.
Ich persönlich gehe davon aus, dass die ganzen Versicherungs-Vorsorge Produkte auf grund von Inflation oder Pleite der Versicherungsgesellschaften eh in ein paar Jahren wertlos werden.
Warum soll man da noch einzahlen?

Hallo,

sicherlich gehören Sie zu den Akademikern, die sich erst nach Unterschrift mit den eigenen Quark beschäftigen.

Es gibt viele von Ihnen und viele gute Gesellschaften. Lesen hilft auch bei Akademikern, Chemikern und anderen

Befragen Sie Ihren Berater, der findet Ihre „Anlage“ sicherlich sehr gut. …Stereoanlage wird er wohl nicht meinen.

Gruß, D.

Die Frage daher:
Haltet ihr die getroffenen Maßnahmen in Relation zu Alter und
Gehalt für übertrieben, ausreichend, nicht ausreichend? Warum?

Wo würde es am meisten Sinn machen, die Vorsorge zu
„drosseln“? Rürup kündigen geht ja quasi nicht, Riester auch
nur mit Verlusten.

Naja, ihr habt schon das volle Programm und eurem Strukki-Berater zwei Wochen Südsee-Urlaub finanziert! :wink:

Wichtig wäre zu wissen, wie lange die Verträge schon laufen.
Welchen Riester-Vertrag habt ihr denn, etwa die balanced invest?
Würde ich dann auf jeden Fall wechseln, bei Riester geht das ja noch halbwegs gut.
Die BU aus dem Kombivertrag rauskündigen und wenn ihr meint beide brauchen wirklich dringend eine BU dann eine eigenständige BU für jeden nochmal machen (also zuerst schauen ob das klappt, dann erst die alte BU kündigen natürlich).
Die Direktversicherung ist in Ordnung, würde der AG denn in jedem Fall die 100€ zahlen oder beteiligt er sich grundsätzlich zur Hälfte? Im letzteren Fall natürlich auf jeden Fall weiter selber einzahlen, was besseres gibts nicht.

Gruß
Granini

Guten Tag,

ob die Altersvorsorge, gemeint Riester,Rürup,Zusatzvorsorge öffentlicher Dienst, ausreichend oder gar überdimensioniert ist, hängt auch davon ab ob ihr verbeamtet seid oder nicht.

Bei letzterem würde ich sagen, excellent versorgt.Zumal ja auch die ETW eine gewisse,allerdings im zukünftigen Wert etwas schwer einzuschätzende Versorgung, darstellt.
Da du zur monatlichen Belastung nichts gesagt hast, denke ich seid ihr auch bereit und in der Lage den Beitrag weiterhin zu tragen.
Was auch,als Ferndiagnose bitte zu verstehen,auch aus steuerlicher Sicht sinnvoll sein kann.

Ich würde allerdings bei der Versorgung zur Berufsunfähigkeit einhaken.
Prüft bitte welche Ansprüche ihr euch schon bei der Rentenversicherung erworben habt und addiert dann entprechend euere private Vorsorge hinzu.Als Ergebnis würde ich etwa 80% des Nettoeinkommens vorschlagen.
Zur Auswahl gibt es noch den Hinweis:Für Akademiker sind Versicherer mit spezifischen Berufsunfähigkeitsversicherungen auf dem Markt zu bekommen.
Zu deiner Frage zu den Kündigungsmöglichkeiten:
Die Kündigung von staatlich geförderten Verträgen ist nicht ratsam.Es besteht aber jederzeit die Möglichkeit, die Beitragszahlung einzustellen.Das bedeutet allerdings nicht die Auszahlung der Vertragsguthaben.

Ihr habt dadurch aber neue Planungsmöglichkeiten.

Ihr werdet verstehen, das genaue Empfehlungen nicht in dieser Form abgegeben werden können,dazu sind indviduelle Gespräche notwendig.

Herzliche Grüße

Sohn Mannheims

Hallo,

also im Vorhinein möchte ich anmerken, dass ich selbst zwar in der Versicherungsbranche unterwegs bin, allerderdings selbst noch nicht die optimale Versorgung (z. B. für mich) gefunden habe, weil jede Vorsorgeform Vor- und Nachteile hat.

Grundsätzlich ist es generell eine sehr gute Idee sich Gedanken für seine Altersvorsorge zu machen und es gibt Faktoren, die man sich mal zu Gemüte führen sollten. An erster Stelle sollte das Versorgungsziel stehen. Das bedeutet, wieviel Geld möchte das Paar später einmal im Rentenalter zur Verfügung haben. Wenn ich davon ausgehe, dass die Personen Mitte 20 (sagen wir mal 25 Jahre alt) sind und wir nehmen an, dass sie den Gegenwert von 3.300 Euro später einmal als Versorgungsziel haben, dann reden wir davon, dass sie noch 42 Jahre Zeit haben bis zum Rentenalter. Berechnen wir die Inflation mit ein reden wir dann von einem Versorgungsziel in Höhe von 10.525,06 Euro bei 2,8% Inflation (was der durchschnittliche Inflation entspricht).

Wenn ich das Beispiel gegenrechne bedeutet das folgendes:

grob geschätzte Rente: 2.050,- Euro
geschätzte Riester-Rente: 1.100,- Euro
geschätzte Rürup-Rente: 1.700,- Euro
geschätzte Direktvers.: 1.000,- Euro
Eigentumswohnung: 750,- Euro

Summe: 6.600,- Euro

Damit ist das Paar doch schon zu einem großen Teil an seinem Versorgungsziel dran, hat es aber realistisch betrachtet nicht erreicht.

Wie gesagt kann man hinsichtlich Versicherungen skeptisch sein oder eben nicht, allerdings hat das Paar wenigstens schon einmal mehr vorgesorgt, als es viele andere Menschen tun. Ich möchte trotzdem anmerken, dass es in punkto Altersvorsorge keine Überversicherung gibt, da man ja im Endeffekt nichts anderes tut, als Geld für später zurücklegen.

Weitere Fragen beantworte ich gerne auch im Detail.

Viele Grüße

Andreas

sicherlich gehören Sie zu den Akademikern, die sich erst nach
Unterschrift mit den eigenen Quark beschäftigen.

Es gibt viele von Ihnen und viele gute Gesellschaften. Lesen
hilft auch bei Akademikern, Chemikern und anderen

Befragen Sie Ihren Berater, der findet Ihre „Anlage“
sicherlich sehr gut. …Stereoanlage wird er wohl nicht meinen.

Und wem soll diese Art von Antwort nützlich sein ?? Wenn der Fragesteller so abgefertigt wird dann hat sich der Sinn dieses Forums wohl erledigt, oder?

Killvaas

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