Rigidurplatten knacken

hallo meine lieben experten.

habe ein riesiges problem!

folgender sachverhalt:

wir haben gebaut. einfamilienhaus, bungalow-stil, 80 m². den innenausbau haben wir selbst gemacht. für den trockenbau benutzten wir rigidurplatten. ging alles fix und war einfach. verspachtelt haben wir auch alles alleine.

nun geht es aber los:

seit ca. 2 wochen knackt es in der decke fröhlich vor sich hin. es ist noch nicht tapeziert. jedoch ist die küchendecke weiss gestrichen. in jedem zimmer sowie in der küche, ziehen sich nun kleine, lange risse von einer seite zur anderen. in der küche auch.

am schlimmsten ist das wohnzimmer, das etwa 30 m² gross ist.

was haben wir falsch gemacht und wie kommen wir da ohne viel geld und graue haare wieder raus? (aus der patsche, nicht aus dem haus :])

wäre toll, wenn sich ein helfer findet, der bescheid weiss oder aber das gleiche problem hat.

JOHANNA

hallo Johannschn,

habe ein riesiges problem!

folgender sachverhalt:

wir haben gebaut. einfamilienhaus, bungalow-stil, 80 m². den
innenausbau haben wir selbst gemacht. für den trockenbau
benutzten wir rigidurplatten. ging alles fix und war einfach.
verspachtelt haben wir auch alles alleine.

nun geht es aber los:

seit ca. 2 wochen knackt es in der decke fröhlich vor sich
hin. es ist noch nicht tapeziert. jedoch ist die küchendecke
weiss gestrichen. in jedem zimmer sowie in der küche, ziehen
sich nun kleine, lange risse von einer seite zur anderen. in
der küche auch.

am schlimmsten ist das wohnzimmer, das etwa 30 m² gross ist.

was haben wir falsch gemacht und wie kommen wir da ohne viel
geld und graue haare wieder raus? (aus der patsche, nicht aus
dem haus :])

wäre toll, wenn sich ein helfer findet, der bescheid weiss
oder aber das gleiche problem hat.

wir wohnen seit 35 Jahren in einem Haus, das Holzzwischendecken hat (Holzbalken, die den Fußboden des 1. Stocks tragen)
Diese Zimmerdecken sind von unten mit Holz verlattet und Rigipsplatten sind dagegen genagelt.

Es knackt und arbeitet IMMER!

Wie zum Beispiel auch unsere alten Vollholzmöbel von 1900 bis 1930.

Auch die Holztreppen knacken. Gehe ich morgens um 5:30 die Treppe nach unten, höre ich noch Minuten später „Geister“.

Das mit den Rissen in Zimmerdecken kennen wir auch.
Ich weiß nun nicht, wie eng bei Euch die Verlattung ist, welche die Platten trägt.

Trotzdem sage ich, Du musst einfach damit rechnen.
Es kann helfen, die Zimmerdecken zu tapezieren.
Das ist aber im Grund nur Kosmetik.
Wir haben z.B. im Treppenschacht zum 1. Stock - unerreichbar ohne Gerüst auch einen Riss vom Fenster quer über die Wand bis zur Tür jenseits des Flurs.
Da seit 35 jahren nichts „herunterkommt“, nehme ich mal an, er ist harmlos, wenn auch unschön.

Jede Schwankung in Temperatur und Luchtfeuchte führt dazu, dass Holz und Rigipsplatten sich entweder ausdehnen, oder zusammenziehen.
Verhindern kannst Du es vielleicht in einem vollklimatisierten Haus unter kontrollierten Bedingungen.

Möglich auch, dass sich das Knacken und Spannungsverhalten bei Euch reduziert, wenn in einiger Zeit die Anfangsbaufeuchtigkeit aus dem Haus ist.

viele grüße
Geli

Hallo,

wir haben gebaut. einfamilienhaus, bungalow-stil, 80 m². den
innenausbau haben wir selbst gemacht. für den trockenbau
benutzten wir rigidurplatten. ging alles fix und war einfach.
verspachtelt haben wir auch alles alleine.

Habt ihr Fugenband verwendet, oder einfach nur so die Fugen zugekleistert?

Setzung ist vollkommen normal, sollte allerdings bei Einsatz von Fugenband nicht zu vielen und langen Rissen führen.

Gruß vom Wiz

hallo wiz!

wir haben die ritzen einfach „nur so“ zugeschmattert.

von fugenband war auch meines erachtens nie die rede. davon haben wir noch nicht gehört…

wie lange „setzt“ sich sowas denn? klingt doof, aber ist wichtig… kann man da pauschal von etwa 3 monaten reden oder ist das immer verschieden?

JOHANNA

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Hi

wir haben die ritzen einfach „nur so“ zugeschmattert.

dann ists kein Wunder…

von fugenband war auch meines erachtens nie die rede. davon
haben wir noch nicht gehört…

ist eine sehr sinnvolle Sache und eigentlich Standard bei Gipskartonverarbeitung.

wie lange „setzt“ sich sowas denn? klingt doof, aber ist
wichtig… kann man da pauschal von etwa 3 monaten reden oder
ist das immer verschieden?

Fugen auffräsen oder kratzen, Rissband einlegen und wieder Spachteln.

Oder Flies flächig kleben, aber nach meiner Erinnerung war der Kleber sowas teuer dass ich das erste bevorzugen würde.

HH

hallo helge.

was soll ich sagen? mir ist schlecht…

das ist dann natuerlich nicht so optimal gelaufen.

kurz nachgefragt: muss dieses fugenband sein? wuerden wir was kaputtmachen, wenn wir es nicht machen? ginge auch einfach nur tapezieren?

du siehst, fragen ueber fragen… die dankend auf deine antwort warten.

JOHANNA

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Hallo JOHANNA,

Habt ihr Fugenband verwendet, oder einfach nur so die Fugen
zugekleistert?

Setzung ist vollkommen normal, sollte allerdings bei Einsatz
von Fugenband nicht zu vielen und langen Rissen führen.

wir haben die ritzen einfach „nur so“ zugeschmattert.

von fugenband war auch meines erachtens nie die rede. davon
haben wir noch nicht gehört…

Das war auf jeden Fall ein Fehler.

Beton, Gips, Spachtelmasse usw. sind zwar sehr gut bei Druckbelastung, brechen aber sofort bei Zugbelastung. Deshalb kommt in den Beton Eiden rein, welches dann die Zugkräfte aufnimmt.

Das Fugenband ist so ein Gittergewebe aus reissfesten Fasern, welches die selbe Aufgabe wie das Eisen im Beton übernimmt, es darf also nicht einfach in die Fuge hineingeknüllt werden, sondern muss flach über die Fuge gelegt werden.

wie lange „setzt“ sich sowas denn? klingt doof, aber ist
wichtig… kann man da pauschal von etwa 3 monaten reden oder
ist das immer verschieden?

Das geht meist über Jahre und hängt von vielen Parametern ab.
Ein Parameter ist die Feuchtigkeit. Diese muss sich nach dem Neubau erst einmal an die Luftfeuchtigkeit angleichen. Allerdings ist die Luftfeuchtigkeit keine Konstante, sondern ändert sich mit Jahreszeit und Wetter.
An zweiter Stelle kommt dann die Temperatur. Auch 300 Jahre alte Holzhäuser knacken noch. Tagsüber nimmt man das weniger war, aber nachts, besonders wenn tagsüber die Sonne auf das Dach gebrannt hat und es sich Nachts abkühlt, kann das bei ängstlichen Leuten zu schlaflosen Nächten führen :wink:

MfG Peter(TOO)

Hallo JOHANNA,

was soll ich sagen? mir ist schlecht…
das ist dann natuerlich nicht so optimal gelaufen.

Nachher, weiss man immer was man hätte anders machen müssen :frowning:(

kurz nachgefragt: muss dieses fugenband sein? wuerden wir was
kaputtmachen, wenn wir es nicht machen?

Die Risse sind an sich keine defekt, zumindest nicht in dem Sinne, dass eure Decke deswegen runterfällt.
Primär ist es optisch nicht schön und sekundär wirst du etwas öfter Staubwischen müssen.

ginge auch einfach nur tapezieren?

Kommt jetzt sehr auf die Tapete an. Bei einer normalen Tapete, besteht die Gefahr, dass diese auch durchreisst. Kommt halt auch sehr darauf an, wie stark eure Decke arbeitet.
Es gibt spezielle Tapeten, welche dann wie das Fugenband funktionieren. Macht sicher weniger Arbeit als alle Fugen neu zu machen, ist aber nicht unbedingt günstiger.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

da liegt der Hase im Pfeffer. Wenn Du Holz als Unterkonstruktion hast, dann rechne stets mit Spannungen. Bei Blechprofilen ist das nicht der Fall. Hier musst Du auch kein Fugenband beim Spachteln einlegen.(wenn z.B. Knauf Uniflott verwendest ) Ausserdem die Dehnungsfugen bei Wandanschlüssen nicht vergessen. (mit Acryl schliessen)
Nachträglich könnte man wie schon geschrieben die Risse aufmachen und mit Fugenstreifen neu verspachteln, nachteilig wäre dann nur dass die Schrauben freigelegt werden die eigentlich die Platte halten sollen.

Gruss Netti

Hallo!
Das Glasvlies ist nicht unbedingt vorgeschrieben, das kommt ganz auf dem Hersteller an was der in sein VerarbeitungsAnleitung sagt, von Rigips weiß ich das es da Unterschiede gibt und Platten auch ohne das Vlies verspachtel werden können, das richtet sich aber nach der Art der Platten und dann muß auch eine bestimmte Spachtel verwendet werden die soviel ich weiß Fasern enthält.
Um nun dieses Problem in den Griff zu bekommen, könntest Du die Decken mit Glasgewebe gibt von fein bis Grob kleben, oder auch mit Vliestapete bzw. geschäumte Strukturtapete kleben. Wenn es sich nur um feine Risse handelt dürfte man nichts mehr davon sehen günstig wäre auch die geklebten Flächen mit einer elastischen Farbe zu streichen z.B. Latex aber in Seidenglanz von der Optik her sieht das für Decken etwas besser aus, was noch zu bedenken wäre ist das Du bei der Verwendung von Glasgewebe unter Umständen die ansatznähte siehst was bei dem Material nicht ganz zu vermeiden ist, und was auch noch zu bedenken ist Glasgewebe bekommst Du von den Platten nicht mehr herunter und muß dann überspachtelt werden wenn man wieder eine Glatte Deckenfläche haben möchte, bei den anderen Tapeten ist sollt das mit den Nähten nicht so der Fall sein aber man sollte darauf achten die Tapetenbahnen immer mit dem Lichteinfall zu kleben, ich hoffe das es euch etwas weiterhilft.

Gruß sepp.

Ps. würde mich mal bei dem Hersteller kundig machen ob der hinweise gibt wie das Material verspachtelt werden muß.

hallo netti!

also: wir haben die dachbalken, dann kommt die dampfbremssperre (folie), dann die metallprofile, an welchen die rigidur-platten geschraubt sind.

mein freund sagte auch schon etwas von „hätte ich da bloss einen acrylstreifen langgezogen!“… wir werden wohl entweder einen streifen langziehen oder aber rübertapezieren. tief sind die risse sind. von daher hoffe ich, dass es reicht.

danke für die zahlreichen antworten!

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Hallo,

wir haben die ritzen einfach „nur so“ zugeschmattert.

von fugenband war auch meines erachtens nie die rede. davon
haben wir noch nicht gehört…

„Ehrlich Chef, die Pläne vom 1. OG haben wir nie gesehen“, sagte der Polier, als er mit den Arbeitern vor dem Haus mit der Lücke mittendrin stand.

Ganz ehrlich, es ist ein Centartikel, einfach ein schmaler Streifen Glasfaser- oder Kunststoffgewebe, der aber schon einen massiven Unterschied ausmacht, wie Du jetzt siehst. Und ich würde mir schon die Mühe machen die Nähte wieder aufzumachen und dann wieder mit Band neu zu verspachteln, wenn Du nicht gerade vorhast eine extrem dicke und flexible Tapete zu kleben (bzw. irgendwelches teure Spezialzeug). Sonst ärgerste Du dich auf Dauer immer wieder. Die Risse sind nicht gefährlich, aber stören die Optik schon ganz extrem.

wie lange „setzt“ sich sowas denn? klingt doof, aber ist
wichtig… kann man da pauschal von etwa 3 monaten reden oder
ist das immer verschieden?

Drei Monate wären schön. Ich würde mal eher so von drei Jahren für die gröbsten Dinge sprechen. Vorbei ist/muss es aber auch dann noch nicht sein. Gerade bei Bergbau in der Nähe oder schwankendem Grundwasser, … kann es immer mal wieder zu Setzungen kommen. Auch noch nach Jahrzehnten. Wenn man Glück hat, muss man dann nur mal eine Tür nachstellen. Wenn man Pech hat, reissen Fliesen, gibt es Risse in den Wänden, …

Gruß vom Wiz

http://www.rigips.de/downloads_verarbeitungsrichtlin…

Gruss Netti

Hi

was soll ich sagen? mir ist schlecht…

mir wurde schlecht als ich mal die Wohnung meiner Ex renovierte die in den 70ern mit Gipskarton „mdernisiertt“ worden war. Jedes Stück Platte war im Umriss erkennbar. Da hab ich weil es schnell gehen musste flächig flies (im Grunde dasselbe wie Rissband…) geklebt, nur erinnere ich mich dass der Kleber scheisse teuer war und das wenn es witer arbeitet vermutlich irgendwann falten gibt. Ach, Farbe deckte auf dem Flies dann auch erstmal schlecht, hätt vermutlich noch (teuer) grundiert werden müssen, hatte da dann aber die Schnauze gestr. voll, das war ne 7 Zimmer-Whng.

das ist dann natuerlich nicht so optimal gelaufen.

nöööö

kurz nachgefragt: muss dieses fugenband sein? wuerden wir was
kaputtmachen, wenn wir es nicht machen? ginge auch einfach nur
tapezieren?

es ist das einzig richtige, die Platten fallen ja nich umsonst etwas ab zum rand. Man spachtelt die fugen dünn, legt das Band ein, huscht einmal mit dem nassen Pisel drüber, lässt anziehen und dann spachtelt man die Wand/Decke glatt oder eben nur die Stösse glatt.
Dann gibts kaum Probleme mit Rissen.

Wenn du einfach tapezierst und es arbeitet arg, könnte es, wenn die Tapete gut klebt, wieder Risse geben… oder Falten, oder ablösungen… oder…

Es gibt da so ne V-förmige Klinge, weiss gar nicht ob das dafür gedacht ist…, mit der man schön die Risse freilegen kann, dann Band einlegen und noch mal spachteln.

du siehst, fragen ueber fragen… die dankend auf deine
antwort warten.

viel mehr kann ich dir nicht sagen…

Hallo Johanna,

folgender sachverhalt:
wir haben gebaut. einfamilienhaus, bungalow-stil, 80 m². den
innenausbau haben wir selbst gemacht. für den trockenbau
benutzten wir rigidurplatten. ging alles fix und war einfach.

Hier wird das Problem vermutlich entstanden sein. Bei der Montage sind insbesondere richtiger Abstand der Unterkonstruktion, richtiger Abstand der Schrauben, die richtige Fugenbreite zwischen den Platten und

verspachtelt haben wir auch alles alleine.

die geeignete Spachtelmasse und Spachteltechnik zu beachten.

nun geht es aber los:

schau mer mal

seit ca. 2 wochen knackt es in der decke fröhlich vor sich
hin. es ist noch nicht tapeziert.

Gottseidank

jedoch ist die küchendecke
weiss gestrichen.

das wäre zu verschmerzen.

in jedem zimmer sowie in der küche, ziehen
sich nun kleine, lange risse von einer seite zur anderen. in
der küche auch.

vermutlich die Plattenstöße. Von einer Seite zur anderen ? Habt ihr Kreuzfugen verlegt ? Wäre ungut .

am schlimmsten ist das wohnzimmer, das etwa 30 m² gross ist.
was haben wir falsch gemacht und wie kommen wir da ohne viel
geld und graue haare wieder raus? (aus der patsche, nicht aus
dem haus :])

Rigidur ist eine vergleichsweise harte Platte. Die Fugen nachträglich exakt auf Maß zu schneiden, bedeutet einen unverhältnismäßig hohen Arbeits-Aufwand, der bei unzureichender Unterkonstruktion und Verschraubung auch nicht weiter hilft.
Mein Vorschlag : Eine Glasfasertapete verwenden, nicht das billigste Produkt. Damit könnten sichtbare Risse vermieden werden, Glasfasertapeten sind relativ elastisch und stabil.
Die umlaufenden Randfugen aufschneiden und abfugen.
Die Verfugung erfolgt bei Rigidur übrigens ohne Bewehrungsstreifen. Nachlesen kannst du dies ganz ausführlich unter
http://www.rigips.de/downloads_informationsmaterial.asp
etwas weiter unten:
Rigidur Verarbeitungsrichtlinien Wand, Decke und Dach.
Grüße
BW