Rigoroser, erbarmungsloser Mensch

Hi

Wie schon mehrfach beschrieben , ist es wohl eine Prägung aus dem eben .
so manches kann ich aus meiner Lebenserfahrung durchaus nachvollziehen ( wenn auch nicht alles )

Wenn Sie in meinem Job arbeiten würden , würden sie auch manchmal denken , man man man , wo ist deren erziehung , wo ist deren intelligenz , oder wo ist deren Allgemeinbildung.

Das man dann manchmal auf stur , oder auf kollisionskurs geht ist menschlich und durchaus verständlich .

Stellen Sie sich mal einen Handwerker vor der in einem Lebensmitteldiscounter eine Lampe austauschen muss .
er besorgt sich eine Klappleiter
http://www.leitermaxx.de/images/product_images/info_…

und dann kommt ein Kunde , fährt dort mitten durch , bleibt mit dem Griff hängen das der Handwerker fast von der Leiter fällt und beschwert sich , das der Einkaufswagen nicht da durch passt.

Ein paar Tage später , ein anderer Lebensmittelmarkt , und es Regnet .
Ein Kunde kommt mit seinem Auto und parkt ganz knapp vor der Einkaufstüre , so das er direkt von der Autotür mit einem Schritt in den Markt rein kommt.
kein Kunde kommt mehr mit Einkaufswagen aus dem Markt raus , weil das Auto so dicht davor steht.
Die Marktleitung sucht sich den Kunden , und als Antwort bekommt er : es regnet , da kann ich doch nicht so weit durch den Regen laufen.

und das ein Arzt was von Sport verstehen sollte , habe ich als sehr positive erfahrung kennen gelernt .
ich habe ein paar male die Ärzte gewechselt , weil da ein paar Dummschwätzer und Quarksalber dabei waren , bis ich an Ärzte kam die sich mit Sport beschäftigten , mit denen war ich zufrieden.

mein Zahnarzt läuft Marathon
mein Hausarzt hat den 1 Dan in Karate
mein Chirug ist der ehemalige Sportarzt der DDR Olympia Mannschaft

…und wenn ich so manchen Jugendlichen ansehe , die Koma saufen als Sport ansehen ,dazu diese Erlebnisse tagtäglich mit Kunden in Einkaufsläden erlebe , mindestens 10 x am Tag fährt jemand gegen die Leiter oder reissen die losen verlegten Kabel wieder weg mit der Ansage , das könne man auch nach Feierabend machen und entschuldigen sich noch nicht einmal ( nur ältere Generationen so ungefähr 60 aufwärts entschuldigen sich ) wundere ich mich über gar nichts mehr .
Anscheinend fehlt es da schon den Eltern an achtsamkeit , anstand , Sozialen umgangsformen , wie sollen die Jugendlichen das denn lernen ?

und wie gesagt , wer so oder ähnliche Dinge tagtäglich erlebt , dem rutscht auch mal was raus was man denkt , aber nicht unbedingt die Meinung der Allgemeinheit darstellt.

deswegen durchaus verständniss für den beschriebenen Arzt , den ich nicht als rigoros oder erbarmungslos bezeichne .
Ich bin ja auch nicht rigoros wenn ich meine Arbeit machen will und meine Leiter genau vor das Regal mit Coca Cola stelle und gerade in dem moment 3 Kunden Cola kaufen wollen und für 3 Minuten da nicht dran können ( die dann aber doch dran gehen und mich fast von der Leiter werfen …was dann wohl ansichtssache ist , wer da rigoros ist )

Toni

es könnte alles so einfach sein

Ich unterscheide zwischen Einflussfaktoren, wobei ich
natürlich die Eltern nicht ausschließen darf, und dem Grund
warum er sich so verhält.

Ich dagegen glaube nicht, dass er jedesmal einen konkreten Grund haben muss für sein Verhalten.
Verhalten folgt Mustern, die man mal gelernt bzw. sich angeeignet hat. Weil man keine anderen kennt, bleibt man bei den Verhaltensmustern.

Der Grund ist einfach der, dass er mit seinem Verhalten etwas
erreicht, das als positiv für sich verbucht und zwar immer
noch.

Das ist doch stark vereinfacht.
Vielleicht hat er früher mit diesem Verhalten Erfolg gehabt - und sei es nur der Erfolg, dass er sich vor Verletzungen geschützt hat. Er verhält sich heut immer noch so, obwohl ihn keiner mehr verletzen will, weil er keine anderen Verhaltensmuster ausprobiert hat.

Insofern hat er also immer noch ein sein Verhalten
begünstigendes Umfeld und ich denke er wird an den 18 Jahren
schon ein wenig vorbei sein, nach Studium und mit Ordination
(zumindest Ausübung seines Berufes).

Nochmal: Das Umfeld muss längst nicht mehr so sein, wie es war, als seine Verhaltensmuster geprägt wurden.

Es macht im Hinblick auf das Verhalten keinen Sinn, die
Ursache bei den Eltern zu suchen, denn damit würden wir uns ja
alle zu Opfern oder reinen Resultaten unserer Erziehung
machen. Die Eltern ebenso bis zurück und zurück.

Es macht auch keinen Sinn, hier überhaupt keinen Anteil zuzuweisen.
Es ist sicher die Mischung aus unterschiedlichen Einflüssen, aber die Prägungen aus der Kindheit kann man im Erwachsenenalter definitiv nicht einfach ablegen. Und natürlich sind die Eltern durch ihre eigenen Eltern vorgeprägt.
Das darüber noch diskutiert wird.

Überspitzt: So würde man meinen, wenn die Eltern vorbestraft
sind, werden das automatisch auch die Kinder, denn sie kennen
ja nichts anderes - und das würde wieder Tür und Tor für
andere unsinnige schon da gewesene Ableitungen öffnen.

Mann oh Mann, und diese Vereinfachung ist nicht unsinnig???

Also ein Einflussfaktor von vielen - möglicherweise, aber ganz
sicher nicht der Grund. Das war es was ich mit meinen beiden
Beträgen meinte.

Wo ist denn da der Unterschied? Es geht ja nicht darum, den Eltern die Schuld zu geben!

Ich hätte halt gern mal die Einschätzung von richtigen Psychologen gelesen!

Gruß, Noi

Erwachsen, ab wann?
Servus noigirich,

Ich hätte halt gern mal die Einschätzung von richtigen
Psychologen gelesen!

Das wäre wirklich wünschenswert. Es stellt sich nur die Frage, ob wir dann aus der Antwort Rückschlüsse auf seine Kindheit ziehen wollen. :wink:

Bitte verstehe mich nicht falsch, aber ich bin fast 45 Jahre alt. Der Arzt, den du anführst ist ebenfalls keine 18 mehr. Er wie ich haben ein Studium hinter uns, die Einflüsse außerhalb des Elternhauses sind wesentlich näher (zeitlich) als auch bereits länger andauernd, und auch während der Zeit im Elternhaus gab es bereits Einflüsse von außen.

Ich halte es demnach für nicht möglich sein Verhalten an diesem einen Punkt des Lebenslaufes festzumachen, sondern so gar für absurd, würde man dies jedem Menschen zurechnen wollen.

Natürlich fragt man sich „wie ist der oder die so geworden?“, aber meine Antwort liegt woanders, als deine (ich muss sie nicht wiederholen, sie steht bereits im Thread). Belassen wir es dabei und warten auf einen Experten.

In diesem Sinne
fliegerbaer

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Ich hätte halt gern mal die Einschätzung von richtigen
Psychologen gelesen!

Hallo nochmals!

Ich bin sogar ein „richtiger Psychologe“. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich kein ausgewiesener Experte in Persönlichkeitspsychologie bin habe ich Dir meine Einschätzung bereits mitgeteilt.

Mir ist durchaus klar, dass Menschen gerne eingekochte, kurze und verständliche Antworten bevorzugen. ABER: Zu erklären, warum ein Mensch sich in bestimmten Situationen verhält wie er/sie sich verhält ist und bleibt immer spekulativ, weil dabei einfach zu viele Faktoren eine Rolle spielen (können): genetische Faktoren, Umweltgifte, Infekte, frühkindliche Bindung, Lernerfahrungen in der Kindheit, traumatische Erlebnisse, wechselde Bezugspersonen, Rollenbilder, Geschwister, Geschwisterfolge, Erziehungsstil der Eltern, kritische Lebensereignisse, allg. Familiensystem usw. usf.
Hinzu kommt die aktuelle (Gesprächs-)Situation: Steht er permanent unter Stress, ist er vom Leben enttäuscht, weil ihm auch die dritte Frau weggelaufen ist, was sind seine persönlichen Erfahrungen mit Kindern (im Bezug auf das Beispiel mit der Lehrerin), nimmt er Drogen/Alkohol/Medikamente, ist er verschuldet, sein Attributionsstil, hirnorganische Erkrankungen, psychische Störungen usw.
Hinzu kommen andere soziologische bzw. soziale Faktoren: Wo liegt seine Praxis, mit welchen Menschen hat er normalerweise Kontakt (beruflich/privat) usw. Verhält er sich womöglich nur Dir gegenüber so? Wie ist er in anderen soz. Kontexten?

DAS und noch tausend Sachen mehr erklären, wie sich einerseits die Persönlichkeit eines Menschen entwickelt und andererseits warum ein Mensch sich gegenüber bestimmten Menschen in bestimmten Situationen dann in einer bestimmten Art und Weise verhält.

Auf Kindheit und Erziehung oder Gene oder was auch immer zu verweisen ist sicherlich richtig, aber unzureichend, weil vereinfachend. Leider kann ich somit keine einfach, leichte und vermutlich befriedigende Erklärung bieten. Menschen sind nun mal sehr komplex oder anderes: Persönlichkeitsentwicklung ist immer multifaktoriell.

Schlussendlich basieren auch die bestehenden Modelle der Persönlichkeitspsychologie zumindest zu einem (großen) Teil aus Annahmen. Ein Studiendesign, was eine ganzheitliche Persönlichkeitsgenese unter wissenschaftlichen Gütekriterien überprüfen kann, ist wohl kaum zu realisieren.

Liebe Grüße!
TAndrija

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