Rigoroser, erbarmungsloser Mensch

Liebe Experten!

Ich habe jemanden kennengelernt, bei dem es mich friert, wenn er erzählt.

Er ist Arzt, aber offensichtlich nicht aus einem Helferimpuls heraus, sondern weil ihn mal Naturwissenschaften interessiert hatten.

Er erzählt häufig mit äußerster Verachtung von seinen Patienten, die er für dumm, verweichlicht, naiv oder unverschämt hält. Um sie zu erziehen schreckt er nicht davor zurück, eine 80-Jährige zweimal in seine Praxis kommen zu lassen, nur weil sie ihm nicht glaubte, dass es ein bestimmtes Medikament nicht gibt.

Er selbst ist extrem Leistungsorientiert, er kann Sport nicht ohne Ehrgeiz betreiben und akzeptiert Freunde anscheinend nur, wenn sie irgendeinen „Ruf“ genießen ( Lehrer auf ner Eliteschule und so).

Manchmal gehe ich mit einem ganz erschütterten Gefühl aus solch einem Gespräch nach Hause, weil er mit anderen Menschen - und letztlich auch mit sich selbst - so dermaßen unerbittlich und erbarmungslos umgeht. Ich hab ihm bspw. von einer Klassenfahrt erzählt, bei der ein Schüler umkam und der Lehrer angeklagt wurde - sein Kommentar: Wenn der Schüler zu blöd ist - richtig so, weg damit! Was hat der Lehrer damit zu tun!! Ich finde das gruselig!

Er sagt auch selbst, dass er es bedauert, dass es keinen Sozialdarwinismus gäbe und dass Altruismus bei ihm nicht vorkommt. Sehe ich auch so.

Meine Frage: Wie wird denn ein Mensch so? Seine Eltern sind Lehrer gewesen auf Sonder- bzw. Förderschulen, die können doch nicht dieselbe Einstellung gehabt haben bei seiner Erziehung?
Ich bin irgendwie richtig fassungslos und frage mich, ob er selbst soviel Härte erlebt hat oder ob er möglicherweise antiautoritär erzogen wurde und deshalb immer nach so harten Grenzen schreit.

Ist ein langer Text geworden, aber es beschäftigt mich sehr. Über Kommentare, Meinungen und fachliche Erläuterungen freue ich mich.

Gruß, Noi

Morbus paedagogicus?

Nee, mal im Ernst: Warum Menschen sich wie oben beschrieben entwickeln ist ziemlich schwer zu erklären und gleicht ein wenig dem Versuch zu erklären, warum ein Baum im Wald nun genau so gewachsen ist, wie er gewachsen ist.

Letztendlich spielen dabei genetische als auch soziale Faktoren eine Rolle. Oftmals braucht es viele Gespräche, um eine bestimmte Vorstellung davon zu bekommen, warum ein Mensch nun gerade diesen Charakter- bzw. Persönlichkeitszug zeigt. Sehr oft wird das auch gar nicht zu klären sein. Aufgrund Deiner Schilderung kann man - denke ich - viel herumrätseln und interpretieren, man könnte überlegen, ob es sich hier um eine dissoziale, schizoide und/oder narzisstische Persönlickeitsstörung handelt, ob traumatische Erfahrunge bei dem Arzt vorliegen, ob seine Spiegelneuronen nicht richtig funktionieren oder was auch immer. Für Dich befriedigend erklären wird man das nicht können. Du wirst einfach akzeptieren müssen, dass er so ist.

Grüße!
TAndrija

Hallo,

das Problem ist, dass die der überwiegende Teil der gebildeten und vermögenden Gesellschaft über die übrigen Gesellschaftsschichten genau so denkt. Die armen Bürger sollen zugunsten der Reichen auf einen angemessenen Lebensstandard verzichten. Wochenarbeitszeit, Lebensarbeitszeit, Niedrigstlöhne, Steuerentlastung usw.

Aber das ist ein politisches Problem.

Ich kannte auch den Leiter einer Sonderschule. Der hatte ähnliche Ansichten, wie Dein Freund. Zu seiner Zwillingsschwester war er überaus zynisch. Er Ossi. Sie Wessi. Er prahlte geradezu damit, wenn seine Bekannten, von denen viele graduierte Akademiker waren, einfach nur unverbindliche Grüße ausgerichtet wurden. Seiner Schwester gegenüber zeigte er sich hauptsächliche nur besserwisserisch. Dennoch war er sich aber nicht zu schade, über jahrzehnte alles mögliche einzuheimsen, was ihm seine Schwester zukommen ließ. Nach öffnen der Grenze sagte er schließlich: „Jetzt brauche ich Dich nicht mehr.“ Er starb auf die gleiche Weise wie andere auch. Verwirrung. Verzweifelter Hang am Leben und die Angst vorm Sterben. Hä, hä, hä.

Das Problem hierbei ist das gleiche wie auch im Fall zuvor. Es ist vorrangig die Duldsamkeit der anderen. Am besten, man gibt solchen Aroganzlingen noch zu Lebzeiten eine mit, indem man sich einfach abwendet. Die Welt ist groß genug.

Ich denke mittlerweile ähnlich wie Dein Bekannter. Meine Unduldsamkeit richte ich gegen diese Ober***** wann immer es sich anbietet. Die triffst Du überall an. Von politisch rechts bis politisch links. Selbst in der noch so engagiertesten Bürgerinitiative. Sogar in der eigenen Familie.

Grüße _ mki _

Hallo mki,

das Problem ist, dass die der überwiegende Teil der gebildeten
und vermögenden Gesellschaft über die übrigen
Gesellschaftsschichten genau so denkt. Die armen Bürger sollen
zugunsten der Reichen auf einen angemessenen Lebensstandard
verzichten. Wochenarbeitszeit, Lebensarbeitszeit,
Niedrigstlöhne, Steuerentlastung usw.

Wie kommst Du denn dadrauf? Ich denke, was Du da schreibst ist eine völlig unzulässige Verallgemeinerung und entbehrt jeglicher Grundlage. Was heißt denn überhaupt „gebildet und vermögend“?

Ich kannte auch den Leiter einer Sonderschule. Der hatte
ähnliche Ansichten, wie Dein Freund. Zu seiner
Zwillingsschwester war er überaus zynisch. Er Ossi. Sie Wessi.
Er prahlte geradezu damit, wenn seine Bekannten, von denen
viele graduierte Akademiker waren, einfach nur unverbindliche
Grüße ausgerichtet wurden. Seiner Schwester gegenüber zeigte
er sich hauptsächliche nur besserwisserisch. Dennoch war er
sich aber nicht zu schade, über jahrzehnte alles mögliche
einzuheimsen, was ihm seine Schwester zukommen ließ. Nach
öffnen der Grenze sagte er schließlich: „Jetzt brauche ich
Dich nicht mehr.“ Er starb auf die gleiche Weise wie andere
auch. Verwirrung. Verzweifelter Hang am Leben und die Angst
vorm Sterben. Hä, hä, hä.

Das ist ja interessant, dass Du so einen Menschen kanntest, ich kenne aber andere Menschen, die sich trotz Vermögen und Bildung anders verhalten (haben). Beides sind aber Einzelerfahrungen, die hier nicht weiterbringen!

Das Problem hierbei ist das gleiche wie auch im Fall zuvor. Es
ist vorrangig die Duldsamkeit der anderen. Am besten, man gibt
solchen Aroganzlingen noch zu Lebzeiten eine mit, indem man
sich einfach abwendet. Die Welt ist groß genug.

Richtig. Man sollte akzeptieren, dass Menschen unterschiedlich sind.

Ich denke mittlerweile ähnlich wie Dein Bekannter. Meine
Unduldsamkeit richte ich gegen diese Ober***** wann immer es
sich anbietet. Die triffst Du überall an. Von politisch rechts
bis politisch links. Selbst in der noch so engagiertesten
Bürgerinitiative. Sogar in der eigenen Familie.

Das verstehe ich nun gar nicht. Einerseits beklagst Du Dich über diese gefühlskalten, egomanischen, abwertenden usw. Menschen und andererseits sagst Du, dass Du „mittlerweile ähnlich denkst“ wie der Bekannte der Ursprungsposterin. Ist das nicht etwas widersprüchlich?

Grüße
TAndrija

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Hallo Tandrija,

Wie kommst Du denn dadrauf? Ich denke, was Du da schreibst ist
eine völlig unzulässige Verallgemeinerung und entbehrt

Zu bestimmen, was zulässig ist und was nicht, bleibt das primär nicht jedem selbt vorbehalten? Das ist und bleibt eine ewig währender Prozess. Von daher bleibt Dir zugestanden, voll dagegen zu halten. Es geht um’s Prinzip, nicht um Recht oder nicht Recht haben.

Ohne andere Sichtweisen in Abrede stellen zu wollen, habe ich so nur meine persöliche Einstellung vorgestellt.

Normalerweise ist kaum ein Mensch es wert, sich mit ihm länger zu befassen als unbedingt nötig. Messlatte ist die eigene Befindlichkeit und geltendes Recht.

Von daher ist es fragwürdig, anderen etwas aus moralischen Gründen abzusprechen, was man aus Eigentinteresse selbst sehr wahrscheinlich auch unter Umständen tun würde.

Statt sich sich mit dem Problem unliebsamer Menschen zu befassen plädiere ich dafür, selbst auch unbequem zu sein, soweit dies nicht gegen klare Rechtregeln verstößt.

Schöne Grüße _ mki _

Moin,

das Problem ist, dass die der überwiegende Teil der gebildeten
und vermögenden Gesellschaft über die übrigen
Gesellschaftsschichten genau so denkt.

das halte ich für eine recht gewagte These, die zu belegen ist.

Von einzelnen Fällen, die es sicher gibt, auf eine überwiegende Mehrheit zu schließen halte ich für nicht seriös.

Ganz nebenbei, die meisten Selbständigen, auch oder gerade die wohlhabenden, kommen nicht mit einer 40h Woche aus und Wochenenden sind auch selten tabu.

Gandalf

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Hallo nochmals,

obwohl ich fürchte, dass unser Disput sich ein wenig vom Ursprungsposting entfert möchte ich Dir trotzdem folgendes antworten:

Ich bin der festen Überzeugung, dass menschliches Verhalten und Denken eben nicht nur vom rechtlichen Rahmen und der eigenen Befindlichkeit beeinflusst ist bzw. beeinflusst sein sollte. Dieser Annahme folgend gäbe es ansonsten kaum Altruismus, Nächstenliebe und auch keine Freudschaften.

Was würde Menschen ansonsten motivieren der alten Frau die Tasche nach Hause zu tragen, Geld zu spenden, den Schmerz eines Kinders nachzufühlen, dessen Eis gerade auf die Straße gefallen ist oder sich politisch gegen die Verwendung von Streubomben oder Landminen zu engagieren?

Deinen Satz „Normalerweise ist kaum ein Mensch es wert, sich mit ihm länger zu befassen als unbedingt nötig.“ finde ich persönlich - und das sage ich ohne Dich damit kränken zu wollen - ziemlich traurig. Aber hier sei jemdem seine Einstellung erlaubt.

Schlussendlich sieht - für mich jedenfalls - die Handlungsstrategie „unbequem zu sein“ anstatt sich „mit unliebsamen Menschen zu befassen“ ein wenig nach dem Verhalten eines Kindergartenkindes aus, dessen Reaktion es ist Sand nach dem Kind zu werfen, das zuvor die eigene Sandburg zertreten hat.

Sicherlich, man kommt auch als egomaner Miesepeter durchs Leben, aber vermutlich etwas einsamer.

Grüße
TAndrija

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Noch eine Ergänzung:

Wie kommst Du denn dadrauf? Ich denke, was Du da schreibst ist
eine völlig unzulässige Verallgemeinerung und entbehrt

Zu bestimmen, was zulässig ist und was nicht, bleibt das
primär nicht jedem selbt vorbehalten? Das ist und bleibt eine
ewig währender Prozess. Von daher bleibt Dir zugestanden, voll
dagegen zu halten. Es geht um’s Prinzip, nicht um Recht oder
nicht Recht haben.

Das ist nur unsofern richtig, als dass es um die eigene beschränkte Sicht geht. Ansonsten kann man - wenn man so etwas wie wissenschafltiche Maßstäbe anlegen will - doch von Recht oder nicht Recht haben sprechen. Ich will das mal an einem Beispiel illustrieren:

Nehmen wir an, ich würde in einer Höhle leben. Eines Tages würde ich beschließen, mal nach draußen zu gehen. Zufälligerweise regnet es an diesem Tag und ich gehe zurück in die Höhle und behaupte fortan, es würde draußen immer regnen.

DAS ist eine unzulässige Verallgemeinerung. Von Einzelpersonen auf eine Gruppe zu schließen ist ebenso eine unzulässige Verallgemeinerung, ebenso wie zu behaupten alle Türken würden nach Knoblauch riechen, alle Frauen können nicht einparken und alle Deutschen sind immer fleißig bei der Arbeit. Das sind Vorurteile.

Grüße
TAndrija

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Hallo Gandalf, Hallo MOD,

Von einzelnen Fällen, die es sicher gibt, auf eine
überwiegende Mehrheit zu schließen halte ich für nicht seriös.

So lange wir uns nicht zusammenfinden und die Zulässigkeit gemeinsam klären, ist jede Aussage bzw. jedes Raster unseriös, im Sinne von rigoros oder erbarmunglos. Was ist uns wichtig? Was soll mitgezählt werden? Was nicht?

Ganz nebenbei, die meisten Selbständigen, auch oder gerade die
wohlhabenden, kommen nicht mit einer 40h Woche aus und
Wochenenden sind auch selten tabu.

Dieser Sichtweise ist faktisch rigoros. Diejenigen, die nur von den Zinsen leben und die, die nicht arbeiten können oder dürfen bzw. andere Sonderfälle (Wo lässt sich die Grenze ziehen?), lässt Du unter den Tisch fallen.

Kein Erbarmen. Dennoch bleibt Dir unbenommen, diese Aussage zu treffen. Ich antworte Dir sogar. Ganz nach dem Geschmack des Forums. Darum Dir ein Bonbon und mir auch ein Bonbon.

Schöne Grüße mki

Hallo,

Nehmen wir an, ich würde in einer Höhle leben. Eines Tages
würde ich beschließen, mal nach draußen zu gehen.
Zufälligerweise regnet es an diesem Tag und ich gehe zurück in
die Höhle und behaupte fortan, es würde draußen immer regnen.

Kommt drauf an was Du vor hast. Wenn Du nichts weiter bezweckst und die anderen auch nicht, ist die Verallgemeinung zulässig.

Verallgemeinerung, ebenso wie zu behaupten alle Türken würden
nach Knoblauch riechen.

Aber das tun doch alle Türken. Wenn sie vorher Knoblauch gegessen haben. Willst Du mich etwa Lügen strafen? Wenn das eine Deutsche tut, stinkt die auch. Unbesehen.

Alle Frauen können nicht einparken.

Das ist aber wahr. Ungelogen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Alle Deutschen sind immer fleißig bei der Arbeit.

Genau so ist es. Nur nicht unbedingt in gleicher Qualität und Pünktlichkeit.

Vorurteile.

Nein. Tatsache. :smile:)

LG mki

Sicherlich, man kommt auch als egomaner Miesepeter durchs
Leben, aber vermutlich etwas einsamer.

Das ist es was ich meine. Volltreffer!!

LG mki

Moin,

Ganz nebenbei, die meisten Selbständigen, auch oder gerade die
wohlhabenden, kommen nicht mit einer 40h Woche aus und
Wochenenden sind auch selten tabu.

Dieser Sichtweise ist faktisch rigoros.

ähm könntest Du diesen Terminus näher erläutern?
Ist mir nicht geläufig.

Diejenigen, die nur
von den Zinsen leben und die, die nicht arbeiten können oder
dürfen bzw. andere Sonderfälle (Wo lässt sich die Grenze
ziehen?), lässt Du unter den Tisch fallen.

Auch diese Aussage ist mir nicht ganz klar.
Wer lebt von Zinsen? Lottogewinner? Und neidest Du denen den Gewinn?
Wer darf/kann nicht arbeiten? Arbeitslose? Behinderte?

Und was sind die anderen Ausnahmen?

Gandalf

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Was ich nicht verstehe…
Hallo,

Meine Frage: Wie wird denn ein Mensch so? Seine Eltern sind
Lehrer gewesen auf Sonder- bzw. Förderschulen, die können doch
nicht dieselbe Einstellung gehabt haben bei seiner Erziehung?

Was mir ein Rätsel ist: wenn ein erwachsener Mensch eine A…geige ist, warum dann seine Eltern als (möglicher?) Grund herhalten müssen.

Es obliegt jedem (einer Gesprächspartner) selbst sich gegen so ein Verhalten abzugrenzen. Was haben deine Eltern in der Erziehung übersehen, dass du fassungslos weggehst, anstelle ihm mal die Meinung zu geigen?

Ist natürlich sehr überspitzt und ich versehe das jetzt mit einem *augenzwinkern*. Aber solange er nicht auf genügend Widerstand stößt, sondern immer wieder nicht widersprechende Zuhörerschaft findet, wird er keine Veranlassung haben, sein Verhalten zu ändern.

In diesem Sinne, grenzen wir uns ab :wink:

Grüße
fliegerbaer

Kommt drauf an was Du vor hast. Wenn Du nichts weiter
bezweckst und die anderen auch nicht, ist die Verallgemeinung
zulässig.

Nein, die Verallgemeinerung ist nicht zulässig, weil sie nicht den tatsächlichen Zustand beschreibt. Völlig unabhängig davon, was man vor hat. Die Bewertung des Zustandes kommt erst hinterher.

Im Höhlenbeispiel: Wenn es in 1000 Jahren ein Mal regnet und der Höhlenbewohner guckt ausgerechnet an dem Tag raus, ändert das nichts an der Tatsache, dass es in 1000 Jahren nur ein Mal geregnet hat.

DAS ist:

Tatsache.

Denn ob es regnet oder die Sonne scheint, ist nicht interpretierbar (es sein denn, wir werden philosophisch - aber dann ist eh alles egal). Der Rückschluss von einem Tag auf 365.000 ist falsch. Tatsache.

Interpretierbar ist erst, wie ich den Regen werte. Ob ich den Regen als so schlimm empfinde, dass mir schon vom Angucken bang wird und ich nie wieder rausgucke - oder ob ich am nächsten Tag noch mal nachsehe. Ob ich teste, ob der Regen mir schadet und direkt am ersten Tag mal probiere rauszugehen oder beschließe, nicht bei Regen rauszugehen und daher so lange zu gucken, bis mal die Sonne scheint.

Nur weil du behauptest, alle Leute denken grün, denken sie nicht grün. Es sei denn, du verfügst über besondere Fähigkeiten, über deren Existenz ich dann aber mehr erfahren würde wollen.

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…und ein Post Scriptum
Hallo nochmal,

Sorry, mein obiger Beitrag hat die Frage nicht direkt beantwortet:

Also, er ist so geworden weil er damit bislang offensichtlich genug Erfolg für sich selbst verbuchen konnte. Zugelassen hat dies das Umfeld das er auf seinem Lebensweg irgendwann gefunden hat. Das können natürlich beginnend bei den Eltern alle möglichen Kontakte sein, es ist wahrscheinlich, dass er sich seine Kontakte auch entsprechend wählt. Fakt ist: es funktioniert scheinbar für ihn immer noch ganz gut.

Ob dieser Mechanismus bewusst von ihm ausgenutzt wird, oder ob dies im Sinne der Transaktionsanalyse ein (unbewusst agierender) „Täter“ ist, würde dann wohl eher bei einer psychologischen Diagnostik eine Rolle spielen. Die er aber erst in Erwägung ziehen wird, wenn a) das „Spiel“ nicht mehr funktioniert, und ihm b) ein Leidensdruck daraus erwächst.

Grüße
fb

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Hallo Gandalf,

ich fühle mich auf’s Eis gelockt, nicht wirklich einbezogen. Signal an Dich, deine Frage zu überdenken. Ich arbeite über 40 Stunden die Woche, sehe aber, wie eins zum anderen gehört. Vor allem, dass mir zahlreiche Unbekannte dieser Gesellschaft, mir meinen Lebensstandard erst ermöglichen. Ich schließe diese nach Möglichkeit mit ein und lasse sie bei meinen Betrachtungen nicht außen vor.

Eine interessante Studio darüber, wer moralischer handelt, die Ober- oder die Unterschicht vom Februar dieses Jahres bestätigt meine These, von der Arroganz der Oberschicht.

http://nachrichten.t-online.de/gesellschaft-reichtum…

Ein Phänomen, mehr nicht. Bitte nur als Partikel einer notwendigen Gesamtbetrachtung verstehen.

Auf das Eingangsbeispiel habe ich auf Makro- und Mikroebene geantwortet und wollte damit darauf hinweien, dass das von der Fragestellerin beigestreute Beispiel dieses arroganten Landarztes ein vielschichtiges und weitverbreitetes Phänomen ist.

Zudem versuchte ich darüber zu diskutieren, wie Betroffene bestärkt werden könnten, sich zur Wehr zu setzen und für ihre berechtigten Interessen zu kämpfen.

Schöne Grüße _ mki _

Hallo JaninaG,

Danke für Deine Einwendungen, sie sind überlegenswert, und treffen an anderer Stelle womöglich auch zu. Nur nicht hier.

Die Phänomene um uns herum können uns weitgehend egal sein, wenn wir unseren eigenen Plan haben. Ich sagte weitgehend bzw. grundsätzlich.

Da kommt es wirklich nicht darauf an, wenn aufgrund einer Beobachtung verallgemeinert wird.

Verallgemeinernd ist Deine Ansicht über mich:

Nur weil du behauptest, alle Leute denken grün, denken sie
nicht grün. Es sei denn, du verfügst über besondere
Fähigkeiten, über deren Existenz ich dann aber mehr erfahren
würde wollen.

Ich besitze Fähigkeiten, ganz triviale sogar. Um die zu zeigen, ist das hier aber nicht die passende Umgebung. :wink:

LG _ mki _

Hallo,

das Problem ist, dass die der überwiegende Teil der gebildeten
und vermögenden Gesellschaft über die übrigen
Gesellschaftsschichten genau so denkt.

Ich denke mittlerweile ähnlich wie Dein Bekannter.

Du hälst dich also für gebildet oder nur vermögend?

Grüße
T.

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Plötzlich erwachsen und alles anders?
Moin!

Was mir ein Rätsel ist: wenn ein erwachsener Mensch eine
A…geige ist, warum dann seine Eltern als (möglicher?) Grund
herhalten müssen.

Weil ein Mensch sich am 18.Geburtstag nicht plötzlich auf links dreht, sondern die Persönlichkeit in einem langen Prozess von Kindheit an gebildet wird. Alle Prägungen, die ein Mensch erfahren hat in Kindheit und Jugend, prägen seinen Charakter, den er als erwachsener Mensch hat.

Es obliegt jedem (einer Gesprächspartner) selbst sich gegen so
ein Verhalten abzugrenzen. Was haben deine Eltern in der
Erziehung übersehen, dass du fassungslos weggehst, anstelle
ihm mal die Meinung zu geigen?

Woher weißt du denn, dass ich fassungslos weggehe und ihm noch nie die Meinung gegeigt habe???

Ich sage ihm immer wieder, wie ich die Welt sehe und was ich von seinem Verhalten halte - ankommen tut da nur sehr sehr wenig.

Ist natürlich sehr überspitzt und ich versehe das jetzt mit
einem *augenzwinkern*. Aber solange er nicht auf genügend
Widerstand stößt, sondern immer wieder nicht widersprechende
Zuhörerschaft findet, wird er keine Veranlassung haben, sein
Verhalten zu ändern.

Oh, es gibt sicher genug andere Gründe, warum er sein Verhalten nicht ändern kann:

Möglicherweise ist er mit der gleichen Härte in seiner Kindheit behandelt worden und erlebt es nun als wohltuend, dass er derjenige sein kann, der andere Menschen Härte spüren lässt.

Möglicherweise hat er als Kind erlebt, dass Emotionen oder Gefühle nur weh tun und hat sie soweit es ihm möglich war in sich abgetötet, damit ihn niemand mehr verletzen kann. Daraus resultiert dann diese Emotionslosigkeit und das mangelnde Mitgefühl, dass er für andere aufbringen kann.

Das sind aber nur wenig Erklärungsansätze, die ich aber auch nicht von der Hand weisen würde.

Gruß, Noi

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Hallo,

Ich unterscheide zwischen Einflussfaktoren, wobei ich natürlich die Eltern nicht ausschließen darf, und dem Grund warum er sich so verhält.

Der Grund ist einfach der, dass er mit seinem Verhalten etwas erreicht, das als positiv für sich verbucht und zwar immer noch.

Insofern hat er also immer noch ein sein Verhalten begünstigendes Umfeld und ich denke er wird an den 18 Jahren schon ein wenig vorbei sein, nach Studium und mit Ordination (zumindest Ausübung seines Berufes).

Es macht im Hinblick auf das Verhalten keinen Sinn, die Ursache bei den Eltern zu suchen, denn damit würden wir uns ja alle zu Opfern oder reinen Resultaten unserer Erziehung machen. Die Eltern ebenso bis zurück und zurück.

Überspitzt: So würde man meinen, wenn die Eltern vorbestraft sind, werden das automatisch auch die Kinder, denn sie kennen ja nichts anderes - und das würde wieder Tür und Tor für andere unsinnige schon da gewesene Ableitungen öffnen.

Also ein Einflussfaktor von vielen - möglicherweise, aber ganz sicher nicht der Grund. Das war es was ich mit meinen beiden Beträgen meinte.

Grüße
fliegerbaer