Rippen, aber als .wav: welche Bitrate/sec?

Hallo,

hab nochmal eine Frage zum rippen/ extrahieren einzelner Stücke von einer CD.

Wenn ich nicht gleich eine .mp3, sondern zunächst ein .wav erzeugen und auf der Festplatte speichern will, muss/ kann ich dann auch die Bitrate einstellen, oder ist das ganz automatisch immer eine vorgegebene Größe (weil die Dinger ja nun mal in einem ganz bestimmten Umfang auf der CD vorkommen)?

Gruß
Jörg

Wenn ich nicht gleich eine .mp3, sondern zunächst ein .wav erzeugen und auf der Festplatte speichern will, muss/ kann ich dann auch die Bitrate einstellen, oder ist das ganz automatisch immer eine vorgegebene Größe (weil die Dinger ja nun mal in einem ganz bestimmten Umfang auf der CD vorkommen)?

Halo Jörg,

beim puren Rippen werden die Daten ohne Umrechnung (und damit ohne Qualitätsverlust) von der CD geholt. Eine WAV-Datei hat daher genau die gleiche Abtastrate und Auflösung wie die Daten auf der CD. Deshalb kann man auch nichts einstellen. In der Regel sind dies 2 Kanäle, mit je 16 Bit Auflösung und je 44,1 kS/s.

Mit dem Umfang der CD hat das nichts zu tun, anders als bei Schallplatten drehen sich CDs unterschiedlich schnell. Am Anfang (die CD beginnt in der Mitte) dreht sie sich schnell, am Ende langsamer. Bei CDs ist die Tangentialgeschwindigkeit konstant, bei Schallplatten die Winkelgeschwindigkeit.

Bernhard

Hallo Bernhard,

wenn ich dich richtig verstehe, bedeutet das auch, dass es wurstegal ist, mit welchem Programm ich den .wav von der CD extrahiere und auf meine FP lade. Das würde aber auch bedeuten, dass ich mir eine nachträgliche Überprüfung der Rippqualität mit Exact Audio Copy (EAC) * sparen kann und das diese nur beim Rippen als .mp3 und/ oder beim nachträglichen Umwandeln einer schon auf der FP vorliegenden .wav in .mp3 * Sinn macht?!?

Korrigier mich, wenn du einen Denkfehler meinerseits erkennst.

Danke.

Gruß
Jörg
* rippen tu ich in der Regel mit dem Programm „mp3-Producer“

Hallo Bernhard,

wenn ich dich richtig verstehe, bedeutet das auch, dass es
wurstegal ist, mit welchem Programm ich den .wav von der CD
extrahiere und auf meine FP lade.

Theoretisch ja.
Praktisch nein. Die Audio-CD ist ein extrem fehlerbehalftetes Medium. Die offizielle Spezifikation lässt bis zu 220 Lesefehler pro Sekunde (!!) zu. Darum werden für Daten-CDs rund 15% der Kapazität nur für die Fehlerkorrektur verballert (darum bekommt man auf einen 700 MB-Rohling auch fast 800 MB Wave-Daten).
Wenn du Wert auf bestmögliche Qualität legst, dann solltest du ExactAudioCopy benutzen, im Unterschied zu allen anderen Rippern ist diese Software auf möglichst extaktes Auslesen getrimmt.

Das würde aber auch
bedeuten, dass ich mir eine nachträgliche Überprüfung der
Rippqualität mit Exact Audio Copy (EAC) * sparen kann und das
diese nur beim Rippen als .mp3

Es gibt kein Rippen als mp3.
Man kann von einer CD grundsätzlich immer nur Waves lesen und diese anschließend umwandeln. Nur weil die Software dies automatisch macht und für den Benutzer nicht so anzeigt, kann sie nicht zaubern :wink:

lg, mabuse

Hallo mabuse,

und was ist mit den Sachen, die schon gerippt habe, aber mit dem „falschen“ Ripper? Da müsste doch eine nachträgliche Überprüfung mit EAC reichen, oder? Ist natürlich auch eine Frage des Praktischen, denn nicht in jedem Fall hab ich die CD ja hier noch vorliegen.

Schönen Gruß
Jörg

und was ist mit den Sachen, die schon gerippt habe, aber mit dem „falschen“ Ripper? Da müsste doch eine nachträgliche Überprüfung mit EAC reichen, oder? Ist natürlich auch eine Frage des Praktischen, denn nicht in jedem Fall hab ich die CD ja hier noch vorliegen.

Hallo Jörg,

wenn die CDs einigermaßen sauber waren und du keine Fehler hörst, würde ich nichts unternehemen.

„mp3-Producer“ kenne ich nicht, vielleicht führt er auch Fehlerkorrekturen durch. Wie mabuse verwende auch ich EAC, dessen Fehlerkorrekurverfahren sind sehr gut, bis hin zu mehrfachem Auslesen der gleichen Stelle, falls selbst mit den Blocksummenprüfungen keine ausreichende Korrektur mehr möglich ist.

Wie man eine nachträgliche Überprüfung mit EAC machen soll, weiß ich nicht. Ein Vergleich der PCM/WAV-Daten mit den komprimierten MP3-Daten würde immer viele Fehler liefern. Das liegt aber am verlustbehafteten MP3-Codieren.

Rippen bedeutet „reißen“. Man reißt ein Stück des Datenstroms von der CD heraus, ohne daran etwas grundlegendes zu verändern. Nur das Format wird angepasst (z. B. WAVE oder AIFF) und Nicht-Audio-Daten (Korrektur- und Zusatzdaten wie Zeitcodes, Index, Pausen, Preemphasis-Flag, Text usw.) werden weggelassen. Das hat mabuse ziemlich gut erklärt.

Bernhard

wenn die CDs einigermaßen sauber waren und du keine Fehler
hörst, würde ich nichts unternehemen.

Korrekt.

„Fehler“ bedeutet auf einer CD nicht gleich eine Katastrophe.
Bedenke, was auf einer CD abgespeichert wird: Im Prinzip eine Tonkurve, die durch 44100 16-Bit-Werte pro Sekunde beschreiben wird.
Wenn da jetzt ein einzelnes Bit in einem 16-Bit-Wert nicht lesbar ist, dann interpoliert das Laufwerke einfach linear aus den vorhergehenden und den nachfolgenden Werten. Bei den höher wertigen Bits passt das so gut wie immer, da extrem steile Sprünge selten vorkommen. Bei den niederwertigen Bits isses halb so wild, weil die eh eher einen kleinen Einfluss auf den „Netto“-Kang haben. Wirklich hörbar wird’s erst, wenn die Fehler dicht auf dicht fogen und damit die simple Fehlerkorrektur der Audio-CD „überlastet“ wird. Bei einem langen Kratzer halt.

Darum würde ich es auch nicht gar so eng sehen - solange der Klang stimmt, isses okay. Wenn du ganz viel Zeit und Lust dazu hast, kannst du es neu rippen, aber für wirklich nötig halte ich das auch nicht. Schließlich gehen die ganz feinen Details (die man nicht hört, sondern nur in einer graphischen Darstellung sehen könnte) eh bei der mp3-Komprimierung verloren.

lg, mabuse

Hallo,

vielen Dank euch beiden. Ich hab EAC bislang vor allem deshalb nicht genutzt, weil es schon mal vorkam, dass mir zwar ein Fehler anzeigt wurde, ich in der Praxis beim Hören dann aber dann gar nichts bemerkt habe.

Schönen Gruß
Jörg

Hallo Jörg,

Ich hab EAC bislang vor allem deshalb
nicht genutzt, weil es schon mal vorkam, dass mir zwar ein
Fehler anzeigt wurde, ich in der Praxis beim Hören dann aber
dann gar nichts bemerkt habe.

Ja, das kommt schon mal vor.
Ich mach dann die CD ordentlich sauber (evtl. bei sichtbaren Kratzern sogar mit Chrompolitur) und versuch’s noch ein oder zweimal.

Aber wenn’s nicht hörbar ist (zum Glück gibt EAC ja die verdächtige zeit an, so das man nicht lange suchen muss) nehm ich nochtfalls auch so eine Datei.
Aber EAC zeigt’s halt an, ich hab früher was anderes benutzt (weiss schon nicht mehr, was) und hab da halt auch mal hinterher defekte Tracks gefunden, obwohl die Software nichts gemeldet hat.

lg, mabuse