Rippenbruch ... und nun?

Hallo Experten,

ein Bekannter (Rentner) hat sich einen Rippenbruch (hinten rechts) zugezogen. Zum Arzt geht er nicht, nach dem Motto „gipsen kann er ja eh nicht“ wobei ich ihm beipflichtete.

Nun ist er aber doch ganz schön dadurch behindert wegen der Schmerzen.

Deshalb meine Frage: Wie kann ich ihm helfen? Wie lange dauern die Schmerzen?

Gruß
Pat

Hallo Pat,

außer Schmerzmittel macht man bei einem unkomplizierten Rippenbruch gar nichts, außer warten, daß er nach ca. 4 Wochen wieder zusammengewachsen ist.
Helfen kann man lediglich indem man dem Betroffenen Aufgaben abnimmt, die durch Belastung oder ungünstige Bewegung vermehrt Schmerzen verursachen.

Gruß Steffi

Hallo Pat,

woher weiß er denn, dass er sich die Rippen gebrochen hat, bzw nur die Rippen? Will damit sagen, dass eigentlich wirklich zum Arzt müsste.

Angenommen, er hat Recht, dann würde ich mal einen Osteopathen aufsuchen. Man kann prima um diese Rippen herum entspannen, was meist schon eine deutliche Schmerzlinderung zur Folge hat. Zusätzlich tape ich meist noch die Rippe mit Kinesiotape und die Patienten waren bisher alle glücklich, sofort fast schmerzfrei zu sein.
Am Anfang, als Patienten mit Rippenbruch auf mich zukamen, habe ich auch noch so wie Steffi gedacht. Nach dem Motto: Da kann man nichts tun, außer warten…
Bin dann mit der Haltung rangegangen: Interessant, mal schauen, mal probieren und siehe da, man kann was tun!

Gruß
Kathy

Hallo,

auch von mir die Frage: Woher weiß er denn, dass er sich die Rippen gebrochen hat, wenn er nicht beim Arzt war? Das kann eigentlich nur mit einer Röntgenaufnahme festgestellt werden.

Es könnte genauso gut eine harmlose, aber sehr schmerzhafte Rippenprellung sein. Rippenprellungen sind meist schmerzhafter als ein Rippenbruch.

Ich würde ihm auf jeden Fall empfehlen zum Arzt zu gehen.

Gruß

Samira

klingt cool!

Man kann prima um diese Rippen herum entspannen,
was meist schon eine deutliche Schmerzlinderung zur Folge hat.
Zusätzlich tape ich meist noch die Rippe mit Kinesiotape und
die Patienten waren bisher alle glücklich, sofort fast
schmerzfrei zu sein.

wie machst Du das genau? Zur Rippe hin massieren oder weg davon? in welchem Abstand zum Bruch? Und wie tapst (tapest?) Du?

pp

Hallo pp,

wie machst Du das genau? Zur Rippe hin massieren oder weg
davon? in welchem Abstand zum Bruch? Und wie tapst (tapest?)
Du?

Ohne feste Regeln, sondern nach Befund. Zumeist taste ich erst mal die Bruchstelle und frage tiefe Atmung ab, auch um zu sehen, ob doch was ernsthafteres vorliegt, wenn der Bruch denn schon bekannt ist.
Ich teste die Wirbel auf Beweglichkeit, da sie auch blockiert sein können und dann übers Rippengelenk im Verlauf der Rippe Schmerzen machen. So ein Sturz trifft ja meist noch mehr, als die Rippe, dann kann man eben auch dieses Mehr gut behandeln und hat positive Auswirkungen auf den Rippenbruch, das gilt für jede Verletzung.
Dann teste ich alle Rippen im Verlauf ihrer Gelenke auf Beweglichkeit und mache die Beweglich.
Die Bruchstelle selber habe ich bei 2 Patienten eher zufällig entspannt und zwar, bevor bekannt war, dass die Schmerzen von einem Rippenbruch kamen.
Die Bruchstelle war auch erst nach der Entspannung einwandfrei zu tasten.
D.h. ich lasse mir vom Patienten zeigen, wo es ihm weh tut und wenn er punktförmig zeigt, behandel ich mit sanftem Druck dort punktförmig.
Er soll dabei versuchen, normal weiter zu atmen.
Erst entspannte es sich weitgehend, dann machte es auf einmal laut und für alle Umstehenden hörbar „Klick“ (und mir brach der Schweiß aus!, kann ich Dir sagen) Bei dem Klick spürte ich mir zwei Teile entgegenkommen, in einer Rippe, die eigentlich ein Stück sein sollte, da brach mir der Schweiß erst recht aus, aber mein Griff war ja sanft, sie muss also vorher gebrochen gewesen sein.
Zeitgleich mit dem Klick äußerten die Patienten die größte Schmerzlinderung.
Das war also ein Zufallsprodukt, das davor Beschriebene systematisches Vorgehen.
Das Tape lege ich im Rippenverlauf an. Ab Wirbelgelenk nach vorne ausgestrichen, über die Bruchstelle hinweg.
Eine der Patienten war hochschwanger. Sie hatte sich bei einer Bronchitis, bei einem heftigen Hustenstoss, die Rippen gebrochen und konnte vor Schmerzen nicht mehr. Hatte natürlich Angst vor der Entbindung. War vor dem Termin beim Arzt, der hatte die Rippenbrüche nicht entdeckt, dachte an Rippenblockade, was zusätzlich ein wenig so zu finden war, bzw nicht daran gedacht, das es so sein könnte.
Sie selber äußerte dann, dass dies ihr aller erster Verdacht gewesen sei. Nach der Entbindung kam sie noch mal. Mit zwei neu gebrochenen Rippen. Die alten Bruchstellen hatten inzwischen deutlich fühlbare Kallusbildung und taten nicht mehr weh, die neuen „klickten“ erneut, war eben nicht klar untersucht worden, aber die Hebamme hat sich da stark auf die Rippen und den Bauch geworfen (!), und taten danach nicht mehr weh. Das alles war innerhalb von 2 Wochen, also eine Zeit, in der Rippenbrüche normalerweise noch weh tun.

Hoffe, die Beschreibung konnte ein wenig helfen.

Gruß
Kathy

Hallo Experten,

meines Bekannten Dank soll ich Euch ausdrücken. Als er bei der Bundeswehr war, hatte er genau so was, nur auf der anderen Seite und da wär damals sonst auch nichts gemacht worden.

Die Sache mit dem tapen werd ich ihm morgen empfehlen, heute treff ich ihn nicht mehr und ihm telefonisch tapen zu erklären ist glaub ich nicht so gut. Vielleicht geht er ja dann doch noch zum Arzt. Wohl alles eine Frage der Leidensfähigkeit.

Vielen Dank jedenfalls nochmal für die Unterstützung!

Gruß
Pat