Risiken einer Speichelstein-OP

Ich habe einen Speichelstein in der Unterkieferspeicheldrüse, welcher etwa 6 mm groß ist und hinter einem Bogen des Speichelgangs liegt. Allerdings habe ich momentan keine Beschwerden, die Drüse ist auch nicht entzündet oder geschwollen. Dennoch raten mir mein Kieferchirurg und HNO-Arzt zu einer Operation, bei der von außen die Speicheldrüse samt Stein entfernt werden soll. Ist eine solche Operation nötig oder empfehlenswert? Neben den Risiken wie Vollnarkose und Narbe am Hals bin ich vor allem um meinen Gesichtsnerv besorgt. Wie sind die Risiken bei einer solchen OP einzuschätzen?

Über ein paar Hinweise würde ich mich sehr freuen!

Servus cifa,

die Gründe, mit denen Dir zur Operation geraten wurde, sind in Deinem Posting (oder bei der Beratung durch die Ärzte?) ein wenig kurz gekommen. Ein 6mm großer Speichelstein gehört allerdings IMO nicht mehr zu den wirklich kleinen Steinen.
Ich möchte mit der Antwort deshalb nicht gleich tief einsteigen, sondern ein Zitat, den Link dazu, und einen weiteren Link anbieten:

Erst einmal das Zitat:

Empfehlung zur Auswahl des Therapieverfahrens:
Bei der Erstbehandlung stehen
bei Symptomfreiheit die abwartende Haltung und bei Symptomen zunächst die
konservativen Therapieverfahren im Vordergrund. Bei einer abwartenden Haltung
muss der Patient auf mögliche Komplikationen hingewiesen werden. Erst nach
erfolgloser konservativer Therapie sollten die chirurgischen Verfahren in Betracht
gezogen werden; hierbei stehen die drüsenerhaltenden Verfahren, die darauf
abzielen, die Funktion der erkrankten Drüse zu erhalten oder wiederherzustellen, im
Vordergrund.

Der hervorhebende Fettdruck stammt von mir

Jetzt die Links:

http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/017-025l…

http://www.sosromandie.ch/cv/sites/Sialendoscopy/pag…

Wenn nach Lektüre der Links weitere Fragen auftauchen, komm bitte wieder.

Gruß

Kai Müller

Hi

Das Risiko einer Nervverletzung ist leider immer vorhanden. Ich war schon oft bei solchen OPs dabei, bisher hat jeder Nerv überlebt. Aber das muss natürlich nichts heißen. Der Chirurg hat ein Gerät, mit dem er prüfen kann, ob er in unmittelbarer Nähe des Nerven ist, der übrigens relativ fein ist. Man arbeitet sich in dem Fall mit stumpfen Instrumenten voran, um möglichst wenig Risiko einzugehen. Es kann sein, dass man den Nerv beiseite halten muss, um ihn nicht zu verletzen. Er stellt bei Berührung sofort seine Reizleitergeschwindigkeit ein, was zu einem kribbelnden Gefühl über ein paar Wochen führen kann. Das gibt sich dann aber wieder. Wähle einen Chirurg, der mikrochirurgisch versiert ist. Der kann den Nerv dann nämlich wieder flicken, sollte er ihn tatsächlich schneiden. Aber das wollen wir natürlich nicht hoffen.

Ein Stein von 6mm ist nicht gerade klein, daher sollte er entfernt werden, obgleich die Stelle natürlich wirklich eine riskante ist. Die Narbe wird an den Unterkieferrand gelegt, sodass sie recht unauffällig ist. Mit einer feinen ästhetischen Naht bleibt nicht mehr als ein heller Strich übrig.

Alles Gute
tam

Vielen Dank für eure hilfreichen Antworten. Ich war heute nochmal bei einem HNO-Arzt und er hat mir auch empfohlen abzuwarten, da ich bisher keine Beschwerden habe. Der Stein liegt unter der Umschlagfalte und ist mobilisierbar. Die Drüse ist auch noch intakt und produziert normal Speichel. Zu den alternativen Ansätzen meinte er nur, dass der Stein für eine Sialendoskopie zu groß sei und dass eine Stoßwellenlithotripsie bei den kleinen Drüsen nicht sehr erfolgversprechend sei. Dann werde ich nun erstmal nichts weiter tun und hoffen, dass der Stein sobald keinen Ärger macht.