Risiko eines Autoren

Hallo liebe Spezialisten,

ich wüsste gerne, ob ein Autor, der ein Manuskreit an einen Verlag sendet damit irgendein Risiko eingeht, bzw. wie er sich gegen etwaige Risiken schützen kann.

Reicht die Original-Datei eines Manuskriptes auf dem Rechner, um nachweisen zu können, dass man Urheber ist?

Kann man ohne Bedenken Manuskripte an Verlage für Nachwuchs-Autoren (z.B. „2A“) schicken oder gilt es selbst in dieser Branche inzwischen ernst gemeinte Angebote von betrügerischen Internetseiten zu unterscheiden?

Ich bedanke mich im Voraus für eure Hilfe!

Beste Grüße

Hallo Billy,

ich wüsste gerne, ob ein Autor, der ein Manuskreit an einen
Verlag sendet damit irgendein Risiko eingeht, bzw. wie er sich
gegen etwaige Risiken schützen kann.

Sagen wir mal so: Zum einen verschickt man nicht einfach so Manuskripte an Verlage. Man schickt Exposés und lässt das Manuskript - sofern es zu dem Zeitpunkt schon existiert - schön bei sich.

Wenn man es dann irgendwann verschickt, weil der Verlag Interesse daran hat und man sich einig geworden ist, hat man mit Sicherheit schon Brief- oder Mailverkehr, der von dem Vorhandensein des Manuskripts zeugt. Das ist zwar noch keine letzte Garantie, aber man kann sagen, dass es durchaus der Rechtssicherheit zuträglich ist, wenn man diesen üblichen Weg einhält.

Im Übrigen gilt: No risk - no fun. Theoretisch könnte ein Verlag ein Manuskript abkupfern und unter anderem Namen herausbringen. Aber das würde kein seriöser Verlag tun, denn sein Ruf wäre ein für alle Male dahin. Aber irgendwann wird jeder Autor sein Werk offenbaren müssen. Wenn er dazu nicht bereit ist, sollte er es fest verschlossen in der Schublade (oder auf dem Rechner) behalten.

Reicht die Original-Datei eines Manuskriptes auf dem Rechner,
um nachweisen zu können, dass man Urheber ist?

Das reicht mit Sicherheit nicht (wobei wir jetzt einfach mal so tun, als wäre es normal, das Autoren in die Lage kommen, ihr geistiges Kind nachzuweisen). Es wird ja wohl jemand außer dir bereits gelesen haben, oder? Oder würdest du wirklich ein unlektoriertes Manuskript herausgeben wollen?
Einige Paranoiker senden sich ihr ausgedrucktes Manuskript per Einschreiben zu und belassen den Umschlag ungeöffnet, verwahren ihn mitunter sogar in Bankschließfächern oder beim Notar auf. Es gibt es irgendwelche schlauen Burschen, die diese Angstzustände zu Geld machen, indem sie vermeintlich den Autor genau gegen den von dir befürchteten Fall versichern. Von ernstzunehmenden Autoren sind mir solcherlei Befürchtungen aber nicht bekannt.

Kann man ohne Bedenken Manuskripte an Verlage für
Nachwuchs-Autoren (z.B. „2A“) schicken

Den Verlag kenne ich selbst nicht, allerdings sehe ich seiner Internetseite, dass es sich um einen Verein handelt. Warum, in aller Welt??
Wie soll ein Verein dir den Weg in die Verlagswelt ebnen? An welchem Rand dieser Branche erwartest du, dich wiederzufinden?

Die Verlagswelt definiert sich zum größten Teil über die Verkäuflichkeit von Büchern. Dir scheint das auch nicht ganz unwichtig zu sein, denn sonst würde sich die Frage nach der Beweisbarkeit deines geistigen Eigentum nicht stellen. Das ist ja auch völlig legitim. Aber dann solltest du „richtige“ Verlage als Adressaten wählen!

oder gilt es selbst in
dieser Branche inzwischen ernst gemeinte Angebote von
betrügerischen Internetseiten zu unterscheiden?

Natürlich! Vorsicht ist immer dann geboten, wenn Heilsversprechungen gemacht werden oder wenn der Autor kein Honorar bekommt oder sogar noch Geld bezahlen soll, damit der Verlag sein Werk veröffentlicht.

Ich bedanke mich im Voraus für eure Hilfe!

Bitteschön.
Ann da Càva

Vielen Dank noch mal,

die einzige Schwierigkeit, die ich da noch sehe: Zumindest die Verlage, die ich gefunden habe und die auch zusagen neue Autoren zu unterstützen, beten alle darum, dass man eben doch komplette Manuskripte zusendet.

Aber vielleicht habe ich auch den Fehler gemacht nur die Internetpräsenzen von Verlagen für Nachwuchsautoren zu besuchen.

Ansonsten klingt das alles sehr vernünftig und einleuchtend!

Vielen Dank noch mal,

die einzige Schwierigkeit, die ich da noch sehe: Zumindest die
Verlage, die ich gefunden habe und die auch zusagen neue
Autoren zu unterstützen, beten alle darum, dass man eben doch
komplette Manuskripte zusendet.

Lass es mich mal so sagen: Gerade die Verlage, die auf ihre Fahnen geschrieben haben, Nachwuchsautoren zu unterstützen, stehen häufig in dem Geruch, üble Abzocke zu betreiben. Das sind die sogenannten Druckkostenzuschussverlage (DKZV). Erst schmeicheln sie einem Jungautor, bis er restlos davon überzeugt ist, dass die Welt einzig auf sein Werk wartet. Dann präsentieren sie dir irgendwann eine Rechnung, Kosten, die du leider mittragen musst - allerdings würdest du sie ja in Nullkommanix durch den Buchverkauf wieder herein bekommen. Glaube davon KEIN Wort!

Aber vielleicht habe ich auch den Fehler gemacht nur die
Internetpräsenzen von Verlagen für Nachwuchsautoren zu
besuchen.

Zielführender wäre es, wenn du dir überlegst, welchem Genre dein Manuskript zuzuordnen ist, dann eine Buchhandlung (real oder im Internet) besuchst und nach ähnlichen Büchern suchst. Die Verlage merkst du dir und gehst auf deren Webseite. Meist haben sie irgendwo die Anforderungen für Einsendungen (Wie viel Normseiten das Exposé haben sollte, wie lang die Arbeitsprobe sein sollte usw.). Suche einfach mal in diesem Forum nach dem Stichwort „Normseite“. http://www.wer-weiss-was.de/app/search?q=normseite%2…

Ansonsten klingt das alles sehr vernünftig und einleuchtend!

Viel Erfolg!

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Und noch mal vielen Dank! Ich hätte ja wirklich nicht gedacht, dass ich so leicht auf so etwas reinfalle, aber selbst Wikipedia warnt vor diesen Pseudo-Verlagen.

Was mir umgekehrt allerdings zumutet ganz entgegen meiner Bescheidenheit direkt und ohne Kompromiss „richtige“ Verlage zu kontaktieren.

Wir werden sehen, was dabei heraus kommt!

Hi Billy,

obwohl das ein Detail am Rande ist, solltest Du unbedingt alles, was Du schriftlich an Literaturprofis gibst, darauf durchsehen, ob da noch mehr Krümelchen zu finden sind wie Deine Verwechslung der Formen von „bitten“ und „beten“. Sowas führt im Zweifelsfall zum schnellen KO noch vor der ersten Runde.

Es gibt Helden, die das überstehen, wie Jacques Berndorf, von dessen Eifelkrimis ich mal zwei als S-Bahn-Lektüre hatte: Die Taschenbuchausgaben, die ich hatte, enthielten richtig viele sprachliche und orthografische Fehler (ich meine nicht die teilweise verwendete Dialektfärbung in wörtlicher Rede), und dennoch ist der Autor hoch gelobt.

Auf so einen Einzelfall wollte ich mich aber nicht verlassen.

Schöne Grüße

MM

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Hallo Martin,

Es gibt Helden, die das überstehen

Das ist eine treffende Formulierung, die ich hiermit bitte, übernehmen zu dürfen.

Herzlichst
Ann da Càva

Was mir umgekehrt allerdings zumutet ganz entgegen meiner
Bescheidenheit direkt und ohne Kompromiss „richtige“ Verlage
zu kontaktieren.

Was dir aber auch gelingen wird, jetzt, da du den Weg kennst :smile:

Viel Erfolg nochmal

Ja, ich hatte vor meinen Manuskripten im Falle des Falles ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Fürsorge zukommen zu lassen, als meinen Foren-Einträgen, glücklicherweise habe ich eine Korrekturleserin in der Familie!:stuck_out_tongue:
Danke für eure Tipps, man wird ja sonst doch ziemlich mit diesen Dingen allein gelassen!