Risikobeurteilung einer unvollständigen maschine bzw lasthebevorrichtung?

Hallo,

ich bin derzeit in der Ausbildung und soll eine Risikobeurteilung einer Hebevorrichtung vornehmen. Diese trägt ca 5 tonnen und ist derzeit nur an einem Kran zu befestigen. Ich habe dort Stützen unterkonstruiert damit die Arbeiter dadrunter bei einem Absacken des Krans geschützt sind. Nun soll das ganze eine Risikobeurteilung bekommen. Was ich mich frage ob ich da nach einer unvollständigen Maschine vorgehen muss, da die Vorrichtung ja von einem Kran gehalten wird, oder nicht? und wenn ja wie fange ich das am besten an niederzuschreiben. ?

Gruß

Hallo Ben

Du solltest dich zuerst mal mit den neuen Definitionen einer unvolständigen Maschine befassen, z.B. hier.

Da heisst es u.A. "so hat eine unvollständige Maschine drei
Merkmale, die alle erfüllt sein müssen:
Sie ist eine Gesamtheit, die

  1. fast eine Maschine bildet.
  2. für sich betrachtet keine bestimmte Funktion hat.
  3. bestimmungsgemäß mit anderen unvollständigen Maschinen, Maschinen oder
    Ausrüstungen zu einer „funktionsfähigen“ Maschine zusammengefügt werden
    soll.
    D.h. Punkt 2 ist nicht wirksam, damit ist dein Hebemittel keine unvollständige Maschine.

Irgendwelche Stützen irgendwo hinzustellen oder anzubringen, erzwingt eine Sicherheitsbetrachtung des Unfalls.
Sollen die Stützen das Hebemittel mit Last sichern?
Gibt es eine Zwangsführung des Hebemittels bei Unfall?
Ist die Aufnahme des Hebemittels durch die Stützen in jedem Fall gesichert?
Gibt es eine statische Lastannahme Berechnung?

Ich glaube, das Ding ist für jemanden in der Ausbildung eine Nummer zu groß.

Wenn du aber noch mehr und genauere Informationen über Gebrauch, Nutzungsbereich und die Stützvorrichtung bringst, können wir das Thema noch weiter entwickeln.

Gruß
R.

Vielen dank für die erste Klarstellung.
Die Stützen dienen dazu die Hebevorrichtung abzufangen wenn der Kran einen defekt hat oder vielleicht das Seil reist. Da die Arbeiter derzeit unter dieser Vorrichtung arbeiten, ist dieser Schutz nicht gewährleistet. Die Stützen sind Ausreichen dimensioniert die Berechnungen wurden alle durchgeführt und sind somit ok. nur bringt mich derzeit diese Risikobeurteilung etwas aus dem Konzept da die Bücher einem sehr verständliche aussagen liefern :smile:.

Hallo,
ohne Skizze oder einem Bild sind mir Deine Schilderungen zu wenig, um Dir eine befriedigende Antwort zu geben.
Schaut denn wenigstens nochmal jemand auf Deine Konstruktion und die Beurteilung- Bei dem Gefahrenpotential (Kran, schwebende Lasten…) sollte das nun wirklich nicht auf den Schuldern eines Azubis lasten.

Hallo Ben

Ich denke, du solltest zu deinem Chef gehen und folgendes vortragen:

Die Vorrichtung ist eine Maschine, weil sie auch ohne Verbindung zu anderen Maschinen eine erhebliche Last tragen kann.
Also erfolgen Konstruktion und Bau nach Maschinen Richtlinie.

Dass mit solchen Vorrichtungen Arbeiten unter Last ermöglicht werden, wird der BG gar nicht gefallen.
Arbeiten unter gewissen Lasten sind nie zulässig.

ACHTUNG
Die Sicherheitslage wird nicht nicht verbessert beim Incident, weil die Last immer noch an der (abgestützten) Vorrichtung über den Arbeitern hängt!

Die Last wird beim Incident(Niedergehen) sicher zum Accident(Aufschlagen), weil auch noch eine Beschleunigung mit ruckartigem Bremsen erfolgt! Last Zunahmen um das zehnfache können erwartet werden.
Was macht deine Vorrichtung dann? Und die Stützen wenn sie statisch UND dynamisch mit 50t belegt werden?

Dein Chef soll mal beim Konstrukteur nachfragen, ob er für ALLE Lastfälle (seitliches Abknicken etc) berechnet hat, ob die hier erforderlichen Qualitätssicherungen stattgefunden haben und ob er oder ein anderer dafür gerade steht, auch im Hinblick auf erforderliche Abnahmen (TÜV, BG, Lloyd, etc.)

Noch ein persönlicher Tip: Es gibt immer mal wieder Schnupperbesuche in diversen JVAs, nutze das, wenn es dich gelüstet, die mal von innen zu sehen.
Das ist ernst gemeint!

Viel Glück
R.

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… Oh Ok ich danke dir vielmals dann werde ich wohl mit meinem Chef nochmal sprechen wie das ganze nun verlaufen wird.
Gelüsten tut es mich nicht solche Zellen von innen zu sehen kann da gut und gerne auch sehr weit von entfernt bleiben, in dem falle danke.

Hallo,

vielleicht hilft Di das etwas weiter:

http://www.hebezeuge-foerdermittel.de/sites/dev.hebe…

Eine Risikobeurteilung kann auch aufgrund von Zeichnungen, verwendeten Materialien etc. durchgeführt werden.

Damals habe ich die Risikobetrachtung und Ausfallswahrscheinlichkeitsrechnung an der Boosterpumpe für den Jäger90 nur damit durchgeführt.

Gruß vom Raben

Hallo Ben27,

ein Lastaufnahmemittel ist keine unvollständige Maschine und ist eigenständig zu betrachten, da es in der Regel an unterschiedliche Kräne zu hängen ist. Die Punkte der Risikobeurteilung  sind in der DIN EN ISO 13155 aufgelistet, z.B. scharfe Kanten, Standsicherheit bei der Lagerung, lose herabfallende Teile, ausreichend statische Tragfähigkeit, …

Gruß Friesenduffy