Servus,
Wer hat Erfahrung mit Rohmilch?
ich habe nicht viel und lange Zeit, aber immerhin einige hundert Liter Milch gemolken, die als Rohmilch konsumiert wurde, und in der nämlichen Periode auch etliches davon verzehrt.
Auf den Geschmack von Rohmilch, auch im Thee, hat deren Fettgehalt einen wesentlichen Einfluss - der ist mit je nach Rasse deutlich über vier Prozent ein bissel gewöhnungsbedürftig, schadet aber einem richtig malzigen Assam, einem körperreichen Yünnan oder Ceylon kaum - im Gegenteil. Dass man von grünem Tee oder auch schon einem 1st Flush Nepal oder Darjeeling überhaupt noch etwas schmecken oder schnuppern kann, wenn man Milch hieingiebt, entzieht sich meinem Wahrnehmungshorizont - ich rauche Crossroad Dunkel und hie und da auch zur Erinnerung an heroische Zeiten Schwarzer Krauser…
Ferner macht es im Geschmack etwas aus, dass Rohmilch nicht rahmhomogenisiert ist: Der Thee kriegt davon sozusagen winzigkleine Fettaugen. Ich könnte mir das ganz apart vorstellen, wenn man sie nicht à l’Anglaise im Thee (bzw. dem Substrat, das in UK unter diesem Namen getrunken wird) verrührt, sondern als ein Wölkchen in die Tasse setzt, wie das die Leute teils in Jever, Aurich und Umgebung zu thun pflegen.
Eine in Rwanda aufgewachsene Freundin hat mir aus ihrer alten Heimat einen Broken OP besorgt, der mit der von mir sonst zutiefst verachteten Kondensmilch zu einem recht erfreulichen Leben erweckt werden kann.
Und irgendwann habe ich mich neugierhalber auf einen Irish Blend eingelassen (hier darf man getrost von „Wagnis“ sprechen), dem bei angemessen hoch konzentriertem Aufguss ausgerechnet H-Milch gut anstand.
Wie auch immer: Halte es mit dem Wahlspruch des Grafen Eberhard im Bart von Württemberg - Attempto! Was dabei herauskommt, wirst Du sub conditione Iacobaea erleben.
In diesem Sinne
MM