Rohrturbine als Schiffsantrieb

Hallo Fachleute,
Angenommen man verwende Kaplan-Rohrturbinen mit hohem Wirkungsgrad als Schiffsantrieb;
Wasserentnahme mit Oeffnungen beidseitig am Bug und Austritt durch gleiche Schlitze am Heck.
Rohre mit eingebauten Rohrturbinen im Schiffsboden.
Die Rohrturbinen als Förderpumpen angetrieben, würden das Schiff
stabilisiert, auf einer durchlaufender „Stange Wasser“ vor und rückwärts bewegen.
Für ein kleines Schiff (Motorboot)könnte man n.m.A. eine handelsübliche Schneckenrohrpumpe verwenden.
Ein geübter „Bastler“ könnte dies im Eigenbau verwirklichen.
Was meint Ihr zu diesem Vorschlag. (bitte nicht grinsen!! )
Gruss von einer Landratte
Fritz a.d.CH-Uw.

Nennt sich ‚Strahlantrieb‘
Hallo Fritz !

Diese Idee ist schon fast so alt wie der Schiffspropeller.
Schon 1661 gab es ein Patent des Engländers Togood. Auch der Engländer Rumsey hat sich im 19 Jahrhundert damit beschäftigt.
Der erste brauchbare Strahlantrieb wurde 1851 von dem Schotten Ruthven gebaut.
In Deutschland 1856 Alexander Seydell. Er baute mit Unterstützung der preuß. Regierung einen „Reaktionsdampfer“, der „Albert“. Dieser Dampfer fuhr einige Jahre zwischen Stettin und Schwedt.
Das engl. Kanonenboot mit 50 m Länge erreichte mit Strahlantrieb 9 kn.
USW, usw, usw.
Heute gibt es sie immer noch. Heißen Wasserstrahlantrieb und werden für Hochgeschwindigkeitsboote gebaut.

Gruß Werner

Hi *Werner*,
Danke für die ausführliche Antwort. Du bist wirklich ein vielseitiger Fachmann. Es hat mich eigentlich nur gewundert, dass mehrheitlich immer noch mit „Propeller“ gefahren wird
Der Wirkungsgrad liegt sicher weit unter der einer Rohrturbine.
Mit Rohrturbine meine ich die von (BBC)ABB vor ca. 20 J erstmals gebaute; Stator ausserhalb des Rohres, Rotor wassergelagert im Rohr.

Nun Werner ich bleibe lieber wieder auf festem Boden.
Unsere Nachkommen wollen sicher auch noch bessere Antriebe entwickeln.(:wink:)
En schöne Sunntig wünscht Dir
Fritz aus der Ch

Hallo Fritz !

Der normale Propeller ist einfacher und deshalb billiger.
Heute haben die meisten Schiffe aber einen Verstellpropeller, d.h. die Flügel (Flunken) können von Nullschub auf volle Leistung während des Betriebes verändert werden.
Dabei bleibt die Drezahl konstant. Das ist wichtig für den Betrieb des angehängten Generators, den heute jedes neue Schiff hat.
Darüber hinaus gibt es noch die verschiedensten Arten von Antrieben, z.B. den von Voith-Schneider. Damit sind oft kleine Schiffe ausgerüstet und gibt ihnen die Möglichkeit, seitwärts, vorwärts und rückwärts zu fahren.
Dann gibt es heute, auch für große Schiffe, den modif. Schottelantrieb. Die Welle geht senkrecht aus dem Schiff. Dort in einem Planetengetriebe in die Waagerechte und treibt ein oder zwei Propeller. Diese gesamte Konstruktion läßt sich drehen und steuert das Schiff.
Dann gibt es unter anderem noch das „Grimsche Leitrad mit Schneekluthscher Vordüse“ !!!

Gruß Werner

Du bisch de Bescht, bi eus seit me en

„Sibbäsiech“ „gg“

ä schöni Wuche

wünscht
Fritz a.d.Uw.

Wat häst Du sächt?
Moin, Werner

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