Danke Marcel,
das hilft mir schon sehr weiter.
Z.T. habe ich das sogar in der form erwartet, man kann also
sagen, das Computerspiel hat eine eigene, speziell
„ritualisierte“ formalisierte version des Quests
hervorgebracht?
Hallo!
Das große Ziel der Computerrollenspiele ist natürlich das P&:stuck_out_tongue_winking_eye:-Rollenspiel nach zu empfinden, quasi die ganzen Möglichkeiten die ein Mensch hat im Programmcode zu formalisieren- was aber nie gelingen kann. Es gibt unter P&:stuck_out_tongue_winking_eye:-Spielleitern ein Sprichwort: „Biete deinen Spielern 1000 Lösungen, sie werden die 1001te finden!“
Und dann gibt es natürlich noch die Unterschiede innerhalb der Rollenspiele. World of Warcraft bezeichnet sich als Rollenspiel (obwohl P&:stuck_out_tongue_winking_eye:-Rollenspieler sich eher die Zunge abbeißen würden als dem zu zustimmen), dort haben die Quests aber eine andere Funktion als eine Story zu erzählen oder Charakterplay zu ermöglichen. In WoW sollen Quests Punkte bringen.
Es gibt aber komplexere Computerrollenspiele wie die Gothic-Reihe und Risen, bei denen man Quests auf mehrere Arten lösen kann und wie man sie löst beinflusst den Spielverlauf. Hier dienen Quests der Story. Das kommt schon eher an ein P&:stuck_out_tongue_winking_eye:-Rollenspiel ran, aber ein Faktor fehlt.
Im P&:stuck_out_tongue_winking_eye:-Rollenspiel spielt der Spieler einen Charakter den ER möchte, beispielsweise einen dogmatischen Priester oder einen naturverbundenen Druiden. Der Spieler dieses Charakters geht aber mit der Quest nicht so um wie er es tun würde, sondern wie der Charakter dies tun würde. Nehmen wir als Beispiel eine der klassischen Rollenspielkonflikte. Es gibt einen Wald indem Elfen leben und eine menschliche Siedlung. Den Elfen ist der Wald heilig. Die Menschen brauchen aber das Holz um zu überleben -> Konflikt.
Die Gruppe bekommt nun die „Quest“ das zu schlichten. Spielen einige Leute nun Priester der Menschen oder damit Assoziierte würden sie die Quest so lösen wie die Rolle die sie spielen es tun würde, also gegen die Elfen, selbst wenn sie im echten Leben den Ortsvorstand der Grünen stellen und jeden Donnerstag beim Treffen des NABU sind.
Beim Computerrollenspiel gibt es den „Zwang“ der Rolle meistens nicht, das Spiel bestraft einen nicht, wenn man etwas tut was man von der Rolle her nicht tuen sollte.
Es gibt einige wenige Spiele die dies tun, nämlich einige ältere PC-Rollenspiele im StarWars-Universum in denen man als Jedi natürlich der dunklen Seite verfällt, wenn man Zivilisten umbringt.
Computerspiele bauen darauf, dass die Gesinnung des Helden (der Spielfigur) sich während dem Spiel entwickelt, am Anfang ist der Held also ein blankes Blatt. Etwas anderes währe aber unwirtschaftlich, man kann nicht ein Spiel für jeden potentiellen Spielerwunsch schreiben.
Ich empfehle für diese Problematik die PC-Spielreihe Gothic, da merkt man das deutlich (Infos gibts darüber zu hauf).
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünscht,
Marcel