Gestern habe ich das erste Mal bei einem Rollenspiel
mitgemacht. Nun frage ich Euch:
Wieso spielen die Leute Rollenspiele?
Hallo Heidi,
leider schreibst Du nicht, an welchem Rollenspiel Du teilgenommen hast - ich beziehe mich mal auf die hier verbreitetste Art, dem Rollenspiel am Tisch mit Fantasy-Charaktern.
Die Leute von unserem kleinen Spieleverein und ich spielen vor allem diese Fantasy-Rollenspiele deswegen, weil es eben eine faszinierende, mit nichts zu vergleichende Spieleart ist:
du sitzt am Tisch mit Freunden und hast jede Menge „Spaß“ bzw. spannende Unterhaltung (je nach Spielstil),
ich liebe es (ich bin zumeistens der Spielleiter), Geschichten zu erzählen, die je nach Aktionen der Spieler immer wieder anders verlaufen…,
die Spieler lieben es, weil sie halt einmal die Rolle der „Helden“ so wie in einem Abenteuer- oder Actionfilm übernehmen können und in einer mittelalterlichen Welt abenteuerliche Geschichten erleben - Geschichten, die nur durch Teamwork und ein kleines Maß an Schlauheit zum Ziel führen;
die Rollenspiele an sich förden gerade in einer TV- und PC-Games-Gesellschaft das kommunikative gesellschaftliche Miteinander;
die Rollenspiele an sich fördern die Kreativität (viele entwerfen selbst Abenteuerszenarios, viele gestalten sich ihren Helden mit Hintergrund liebevoll aus) und auch das Suchen nach Problemlösungen miteinander (denn die gestellte Aufgabe ist ja nicht so leicht zu lösen) -
Ein Mitspieler hat gemeint, er habe festgestellt, dass die
Leute beim ersten Mal noch eher Rollen übernehmen, die ihrer
Persönlichkeit entsprechen; später dann würden sie eher Rollen
spielen, die ihrer eigenen Art eher fremd sind.
So ist es. Später reizt es natürlich, eher „ungewöhnliche“ Rollen zu übernehmen. Wer 100 mal den starken Krieger schon gespielt hat, den reizt es vielleicht gerade dann, als naiver Holzfäller auf Abenteuer auszuziehen.
Natürlich hängt vieles bei den Rollenspielen vom jeweiligen „Spielstil“ der Gruppe ab. Manche spielen nur um des Sapasses willen und erleben chaotischste Abenteuer ohne festen Handlungsfaden, manche lieben stilgerechte Darstellung ihrer Rollen in epischen Kampagnen, manche lieben erzählerische Abenteuer mit wenig Würfeln und umso mehr Stimmung und Atmosphäre.