Hallo!
Ein paar Anmerkungen habe ich:
…
Bei einem privaten Gebrauchtkauf solltest du wirklich darauf
achten, wer das Teil verkauft. Viele Jugendliche schrauben
gerne an ihren Rollern herum um sie zu tunen, das schlägt sich
natürlich nagativ auf die Lebensdauer nieder und ich als
Erwachsener will auch keinen getunen Roller fahren, falls man
erwischt wird ist dann nämlich vielleicht auch direkt der
Autoführerschein mit weg, das wäre sehr übel.
Ich rate generell von einem privaten kauf ab.
Die Händlergewährleistung kann Gold wert sein.
Ich finde schon, dass es sich gelohnt hat, man ist einfach
herrlich schnell unterwegs und hat ein Gefühl wie beim Cabrio
fahren. Für die Stadt reicht ein 50er auch locker aus. Staus
gibt es kaum noch, ich steige zur Not einfach ab, schalte den
Motor aus und schiebe den Roller über den Gehweg am Stau
vorbei.
Was ich oben vergaß und mir dabei einfiel: bis vor ca. 8 Jahren durften die 50er offiziell 50 fahren, danach nur noch 45.
Wenn man gebraucht kauft, kann es sinnvoll sien, ein top gepflegtes Exemplar mit Baujahr vor dem Stichtag zu kaufen, denn mit 45 Km/h ist man in der Stadt Verkehrshindernis und Freiwild.
Die meisten 50er Roller sind immer noch Zweitakter, bei diesen
gibts keinen Ölwechsel, was den Service auch wieder etwas
preiswerter macht.
Das stimmt nicht, die meisten 2-Takter im Motorradsegment verfügen über ölgeschmierte Getriebe, welche selbstverständlich auch einen Ölwechsel benötigen.
Bei meiner Vespa PX z.B. alle m.W. 7.000 Km vorgschrieben.
Ob es sich finanziell wirklich lohnt ist immer noch eine
Sache, ein Roller verbraucht im Stadtverkehr locker 5 Liter
weniger auf 100km als selbst ein Kleinwagen, gerade bei viel
Stop & Go.
Mit meinem VW Passat verbruache ich in der Stadt 6-7 L, mit einem Roller ca. 3-4 L. Die Ersparnis ist also allein schon im Vergleich zu einem Mittelklassewagen nicht so gewaltig. Ein moderner Kleinwagen läuft auch in der Stadt mit 4-5 L. Da wird´s dann für den Roller eng…
Bei 5 Litern und einem Preis bei 1,60€ pro Liter
Super wäre das eine Ersparnis von 8€ pro 100 km. Damit hätte
man die Anschaffungskosten von 1500€ nach knapp 19.000 km
wieder drin oder bei 120km Fahrleistung (jeden Werktag 10 km
hin und zurück) pro Woche schon nach ca. 3 Jahren Einsatz. Der
Service ist natürlich auch preiswerter als beim Auto, wenn man
beides rein streckenabhängig kalkuliert.
Das parallel vorhandene Auto benötigt trotz Herumstehens eine Inspektion und verursacht Fixkosten für Steuer und Versicherung.
Nach einigen Jahren benötigt auch der Roller Neuteile wie Reifen, Bremsen und evtl. das eine oder andere Ersatzteil.
20.000km ist absolut
gar keine Laufleistung für einen Markenroller, da ist locker
das mehrfache drin, wenn man ihn etwas pflegt und gut
behandelt.
Gute Pflege ist natürlich immer wichtig, aber dass 20.000 Km für einen 2-Takter „gar keine Laufleistung“ sind, ist schlichtweg falsch.
Die meisten neueren Roller sind heute 4-Takter mit Kat. Diese schaffen wohl etwas mehr, aber mehr als 40 - 50.000 Km würde ich nicht kalkulieren. Es geht bei den Dingern nicht nur um den Motor, sondern auch um den Rest. Rahmen, Stoßdämpfer, Kraftübertragung us.w. entsprechen einfach nicht der Auslegung bei einer BMW K 100…
Natürlich kann man einen Roller immer wieder relativ günstig hinbasteln. Aber das belastet die Kalkulation nur noch mehr.
Die 50er laufen immer auf Vollgas, das sollte man nicht vergessen.
Meine wirklich sehr haltbare Vespa PX 80 hat auf 100.000 Km 3 Zylinder, 2 Kurbelwellen und 2 Kurbelwellenlagersätze verarbeitet. Dazu 2 Sätze Stoßdämpfer und 2 Schaltkreuze.
Das Ding fuhr nicht dauernd Vollgas, weil es immerhin 80 Km/h schafft.
Die Qualität der PX aus den 80ern ist heute nicht mehr zu bekommen, daher kann man sich bei einem 50er bei hoher Fahrleistung auf einiges gefasst machen.
Ich denke also schon, dass sich das ganze auch finanziell
schnell lohnen wird, auch wenn das ganze natürlich nur eine
Überschlagsrechnung sein kann, beispielsweise fallen auch noch
recht geringe Kosten für Öl an.
Ich hingegen behaupte, dass ein Roller als Möglichkeit zum Sparen wenig Sinn macht. Wer ein Auto hat, fährt im Winter bei -3° und Schneeregen nicht mit dem Roller. Realistisch wird das Ding spätestens im 2. Jahr als Schönwetterfahrzeug genutzt. Dafür ist ein Roller auch fein und macht auch am Wochenende auf dem Weg zum Badesee Spass. Aber eine Ersparnis damit herauszuholen, ohne das Auto abzuschaffen, wird erst nach einigen Jahren möglich sein, natürlich in Abhängigkeit der Jahresfahrleistung. Und dann nur für einen kurzen Zeitraum, bis die nächste Neuanschaffung ansteht.
Natürlich ist bei dem Vergleich auch das Automodell wichtig. Einen alten porsche stehen zu lassen lohnt sich eher, als einen VW Lupo TDI 3L.
Off-topic: mein Motorrad verbraucht 2 L Super mehr, als mein Auto Diesel braucht und ich fahre trotzdem bei schönem Wetter gerne damit…
Gruß,
M.