Hallo, muß in Deutsch über diese Frage einen kurzen Vortrag halten.
Warum hat die Nacht und alles Unheimliche und Irrationale für die Romantik eine solch große Bedeutung?
Kann mir bitte jemand helfen? Danke!!
Hallo, muß in Deutsch über diese Frage einen kurzen Vortrag
halten.
Warum hat die Nacht und alles Unheimliche und Irrationale für
die Romantik eine solch große Bedeutung?
Kann mir bitte jemand helfen? Danke!!
Hallo meni,
generelles zu den Motiven verschiedener Epochen:
Motive sind häufig in der Verknüpfung mit den Menschenbildern und dem historischen Kontext zu erklären. Deshalb schaust Du Dir am besten an, was in der Zeit des Jahrhundertumbruchs und im frühen Jahrhundert passiert ist. Dann weißt Du welche Ängste und Probleme diese Menschen hatten. Darauß erläutert sich die entstanden Motive häufig von selbst. Hier zum Beispiel die Rolle des Märchenhaften. Inspiriert ist dies von der fantasielosen Sparsamkeit der Zeit. Die Literatur und Lyrik wirkt hier gegen den allgemeinen Trend und versucht einen Ausweg zu bieten, eine Fluchmöglichkeit aus der Realität.
Gute Informationen für Deinen Deutschvortrag findest Du auf der Seite des Gymnasiums der Stadt Meschede.
Anbei ein kurzer Auszug:
Die Zerrissenheit des zeitgenössischen Menschen wurde in den Motiven des Doppelgängers, des Zwillings, der Maske und des Maskenballs und den Königskindern zum Ausdruck gebracht. Um die Motive darzustellen, mussten die romantischen Menschen sich als poetische und freie Künstler verstehen. Dies machte sie zu Individualisten und grenzte sie gegen den biederen, fantasielosen und gesellschaftlich etablierten sog. „Philister" ab, dessen Genügsamkeit und Sicherheit gleichzeitig verachtet und beneidet wurde.
Der Mensch suchte Gleichgesinnte in (realen oder fiktiven) Geheimbünden, da seine eigene Lebenseinstellung und das Unverständnis, das ihm seitens der Gesellschaft entgegenschlägt, ihn dazu verleiteten. Der romantische Mensch ist stets unterwegs. Im allgegenwärtigen Motiv des Wanderns und Reisens in Raum und Zeit findet sich die Suche nach der „besseren Welt", aber auch die Unrast und Ziellosigkeit des romantischen Menschen wieder, der es in seiner Welt und Gegenwart nicht mehr aushält und das soeben Erreichte durch neu zu Erstrebendes zu übertreffen sucht. Das erstrebte Ziel kann nicht erreicht werden, die Kluft zwischen der endlichen Wirklichkeit und dem goldenen Zeitalters ist nicht aufzulösen - und der Romantiker weiß dies: Die Köngskinder („Hero und Leander", Schiller) können zueinander nicht kommen. Den unsteten, nicht zu sättigenden Romantiker ereilt irgendwann die Vergeblichkeit, das Nichtgelingen des eigenen Lebensentwurfes. Die „rüstigen Gesellen" in den scheinbar so harmlosen Gedichten Eichendorffs verirren sich in dunklen Wäldern, finden sich einsam und fern der Heimat wieder und werden müde und alt.
Hallo, muß in Deutsch über diese Frage einen kurzen Vortrag
halten.
Warum hat die Nacht und alles Unheimliche und Irrationale für
die Romantik eine solch große Bedeutung?
Kann mir bitte jemand helfen? Danke!!
Hallo meni,
generelles zu den Motiven verschiedener Epochen:
Motive sind häufig in der Verknüpfung mit den Menschenbildern und dem historischen Kontext zu erklären. Deshalb schaust Du Dir am besten an, was in der Zeit des Jahrhundertumbruchs und im frühen Jahrhundert passiert ist. Dann weißt Du welche Ängste und Probleme diese Menschen hatten. Darauß erläutert sich die entstanden Motive häufig von selbst. Hier zum Beispiel die Rolle des Märchenhaften. Inspiriert ist dies von der fantasielosen Sparsamkeit der Zeit. Die Literatur und Lyrik wirkt hier gegen den allgemeinen Trend und versucht einen Ausweg zu bieten, eine Fluchmöglichkeit aus der Realität.
Gute Informationen für Deinen Deutschvortrag findest Du auf der Seite des Gymnasiums der Stadt Meschede.
Anbei ein kurzer Auszug:
Die Zerrissenheit des zeitgenössischen Menschen wurde in den Motiven des Doppelgängers, des Zwillings, der Maske und des Maskenballs und den Königskindern zum Ausdruck gebracht. Um die Motive darzustellen, mussten die romantischen Menschen sich als poetische und freie Künstler verstehen. Dies machte sie zu Individualisten und grenzte sie gegen den biederen, fantasielosen und gesellschaftlich etablierten sog. „Philister" ab, dessen Genügsamkeit und Sicherheit gleichzeitig verachtet und beneidet wurde.
Der Mensch suchte Gleichgesinnte in (realen oder fiktiven) Geheimbünden, da seine eigene Lebenseinstellung und das Unverständnis, das ihm seitens der Gesellschaft entgegenschlägt, ihn dazu verleiteten. Der romantische Mensch ist stets unterwegs. Im allgegenwärtigen Motiv des Wanderns und Reisens in Raum und Zeit findet sich die Suche nach der „besseren Welt", aber auch die Unrast und Ziellosigkeit des romantischen Menschen wieder, der es in seiner Welt und Gegenwart nicht mehr aushält und das soeben Erreichte durch neu zu Erstrebendes zu übertreffen sucht. Das erstrebte Ziel kann nicht erreicht werden, die Kluft zwischen der endlichen Wirklichkeit und dem goldenen Zeitalters ist nicht aufzulösen - und der Romantiker weiß dies: Die Köngskinder („Hero und Leander", Schiller) können zueinander nicht kommen. Den unsteten, nicht zu sättigenden Romantiker ereilt irgendwann die Vergeblichkeit, das Nichtgelingen des eigenen Lebensentwurfes. Die „rüstigen Gesellen" in den scheinbar so harmlosen Gedichten Eichendorffs verirren sich in dunklen Wäldern, finden sich einsam und fern der Heimat wieder und werden müde und alt.
Hallo Meni56
Eine ntwort auf Deine Frage erhälst u vielleicht bei der Lektüre des Romantik-Bestsellers „Die Nachtwachen des Bonaventura“, bei welchem die Wissenschaft heute noch streitet, wer sie geschrieben hat. Brentano? oder ein anderer?
Hier findest Du in der Gestalt des Nachtwächters einen Sucher in der Nacht, der dort hin leuchtet, wo alles im Dunkeln verborgen scheint. Er findet den Teufel im Priester, der dem Freigeist auf dem Totenbett zusetzt, er findet die Schwachen und Verzweifelten Könige, Kaiser, Päpste, Bischöfe, die beim vom Nachtwächter verkündeten Weltuntergang schnell die Letzten sein wollen, um den Bettlern den Vortritt zu gewähren.
Romantik ist nur oberflächlich heile Welt und pures Wohlgefühl. Vielmehr ist die deutsche Romantik der Beginn der Ratio, der subjektiv-objektiven Betrachtungsweise dieser Welt durch die Augen des Einzelnen und nicht durch die Brillen von Kirchen, Ideologen und Moralapostel
Gruss Bernhard Schindler