Römische Vase

Guten Abend alle miteinander,

ich habe dieses Gefäß „geerbt, welches sich schon seit mehreren Generationen in meiner Familie befindet.

Angeblich soll die Vase römisch sein und aus einer Ausgrabung in Köln stammen, die während der 1920er Jahre durchgeführt wurde.
Ein Echtheitszertifikat oder sonstige Papiere sind nicht vorhanden.

Kann es tatsächlich sein, dass die Vase römisch ist? Falls ja: Was lässt sich über die Vase sagen? Alter, Typ, usw. Und auch wenn ich sie nicht verkaufen will: Was ist sowas eigentlich wert?

Danke für Eure Antworten.

Euer
Ebenezer

Wie wäre es mit einem Besuch im RGM? Die können am meisten dazu sagen. http://www.roemisch-germanisches-museum.de/oeffnungszeiten-Eintrittspreise

sorry…aber in der Großaufnahme sieht das aus wie bepinseltes Glas.

Aus was für ein Material besteht das TEil?

Hallo,

Unmöglich, daß dann kein Zertifikat dabei ist. Selbst (oft durchaus kunstvolle) Museumsreplikate haben in der Regel ein Begleitdokument.

Für die recht beachtliche Größe dieses Ölgefäßes ist es nicht unverdächtig, daß keine Restaurationsspuren zu sehen sind. Selten, daß soetwas ohne Bruchstellen gefunden wurde. Auch die (durch die lange Lagerung im Boden entstehende) irisierende Oberfläche des Glases ist erstaunlich (soll heißen: verdächtig) gleichmäßig. Das ist ungewöhnlich. Auch das dürfte eher auf eine Imitation weisen.

Aber selbst dann tut das der erstaunlichen Schönheit des Gefäßes keinen Abbruch. Und selbst als eine unzertifizierte Imitation dürfte es durchaus einen Sammlerwert besitzen. Jedenfalls sollte es sich lohnen, damit mal - wie es schon vorgeschlagen wurde - im RGM in Köln vorzusprechen. Zumal es dort ja vorgeblich herstammen soll. Ob dort Vergleichbares vorhanden ist, weiß ich leider nicht. Eine Echtheitsprüfung (sofern nicht für einen Sachkundigen in erster Augenscheinnahme erkennbar) ist gegebenenfalls nicht wenig aufwändig, aber im Museum wird man dich in dieser Hinsicht beraten können.

Gruß
Metapher

Auf eine Replik tippe auch ich angesichts des Erhaltungszustandes - und aufgrund der Herkunftsangabe ‚Köln‘ (das freilich zwischen 1. und 4. Jahrhundert auch ein Zentrum hochwertiger römischer Glasproduktion war) auf eine Werkstatt aus dem Kölner Raum, konkret die Rheinische Glashütten-Actien-Gesellschaft in Ehrenfeld, die nicht nur hochwertige Glaswaren im Stil des Historismus, sondern auch ebenso hochwertige historische Repliken (und erstaunlich stilsichere Nachempfindungen) fertigte. Allerdings stammen diese Produkte (die insbesondere mit dem Namen Oskar Rauter verbunden sind) aus einer etwas früheren Zeit als der angebliche (?) Fund (ca. 1880 - 1900); nach 1900 sind von dieser Firma vor allem die Jugendstil-Gläser bemerkenswert.

Jedenfalls - wenn es sich tatsächlich um eine Arbeit Oskar Rauters handelt, ist es immer noch ein ziemlich wertvolles Sammelobjekt; wenn auch natürlich nicht so wertvoll wie ein echtes römisches Glas in solch gutem Erhaltungszustand. Das im übrigen (wenn mir der Hinweis gestattet ist), wenn es denn tatsächlich aus einer archäologischen Grabung in Köln stammt, eher nicht auf legalem Weg in Privathand gekommen sein dürfte. Zumal wenn die Papiere fehlen …

Falls das Glas im RGM als Replik identifiziert wird, wäre zur näheren Bestimmung der Provenienz noch ein Besuch im Museum für Angewandte Kunst in Köln möglich - die Sammlung dort umfasst auch Stücke der oben genannten Rheinischen Glashütten-Actien-Gesellschaft und dort findet sich bestimmt jemand, der speziell damit auskennt.

Kleiner Tip noch: im RGM dürfte sicher noch der Katalog der Sonderausstellung „Zerbrechlicher Luxus“ von 2016 erhältlich sein - falls nicht, erhält man ihn hier.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo Tychiades,

Ob die Vase damals legal oder illegal erworben wurde, lässt sich für mich heute natürlich nicht mehr nachvollziehen. Ich denke mal die Angelegenheit ist längst verjährt.

Woran lässt sich eigentlich erkennen ob es ein Replik ist? Ich habe zumindest kein „Made in Germany“ drauf gefunden. :wink:

Deine anderen werde ich in jedem Fall beherzigen und mich mal mit dem RGM in Verbindung setzen.

Dein
Ebenezer

Hallo Lichtenberger,

das Ding besteht aus Glas. Die „Farbe“ ist von innen angebracht. Ob es sich dabei um Farbe oder eine Ablagerung handelt, weiß ich nicht.

Hier mal ein Foto von oben:

Dein
Ebenezer

Hallo Metapher,

falls die Geschichte stimmt, ist das Ding jetzt seit rund 90 Jahren im Familienbesitz.
In der langen Zeit mit einem Weltkrieg, diversen Umzügen und Vererbungen können die Unterlagen, falls sie jemals existiert haben, gut verloren gegangen sein.

Dein
Ebenezer

Mal was ganz Anderes…
Du bist ein wirklich lieber, hilfsbereiter und immer freundlicher Mensch. Warum dieser Nick? Würde mich wirklich mal interessieren. Wollte ich dich schon lange mal fragen, jetzt tue ich es einfach.

Freundliche Grüße

Soon

Hi Soon,

Danke. :smile:

Ach weißt Du, es war Weihnachten und ich habe gerade Dickens gelesen und irgendwie mag ich den alten Grantler - Der ist manchmal genauso grummelig wie ich.

Dein
Ebenezer

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