rational nicht nachvollziehbar
Hallo Tom,
ich kann nicht nachvollziehen, warum Iris Berben für ein Engagement gegen Antisemitismus geehrt wird.
Henryk Broder bringt es sehr schön auf den Punkt:
"… Sie bekommt den Leo-Baeck-Preis des Zentralrates der Juden in Deutschland für ihr „Engagement im christlich-jüdischen und deutsch-israelischen Dialog“ beziehungsweise für ihr „aktives Engagement gegen Rassismus, Antisemitismus und Neonazismus in der Gegenwart.“ Leo Baeck war ein Philosoph und Rabbiner, Vorsitzender der Reichsvertretung der deutschen Juden nach 1933, Mitglied des Ältestenrates in Theresienstadt, wohin er 1943 deportiert wurde, eine tragische Gestalt der deutsch-jüdischen Geschichte. Offenbar hat Iris Berben einiges mit dem großen Gelehrten gemeinsam. Ihr Beitrag zum christlich-jüdischen und deutsch-israelischen Dialog besteht darin, dass sie seit vielen Jahren mit einem Israeli zusammen lebt, ihr aktives Engagement gegen Rassismus, Antisemitismus und Neonazismus kommt darin zum Ausdruck, dass sie jeden Aufruf gegen Rassismus, Antisemitismus und Neonazismus eigenhändig unterschreibt und zwischendurch erklärt, sie würde zum Judentum übertreten, wenn die Existenz Israels gefährdet wäre - eine Drohung, die offenbar bis jetzt gewirkt und die Araber davon abgehalten hat, Israel von der Landkarte zu wischen. So viel Engagement zwischen zwei Werbespots für schleimlösende Hustentabletten und einem Auftritt in der Treptower Arena bei den Vagina-Monologen muss natürlich belohnt werden. Inoffiziell hört man aus den Kreisen des Zentralrates, dass die Herren maßlos von jenem Spot für „Premiere World“ angetan waren, in dem Iris Berben mit Slip zu sehen war, und seitdem nur nach einem Anlass suchten, sie in natura und ganz aus der Nähe zu erleben. Jetzt geht der Wunsch in Erfüllung. Die Laudatio auf die große Kämpferin gegen Rassismus, Antisemitismus und Neonazismus wird wahrscheinlich Michel Friedman halten, wie Iris Berben auch er ein großer Kämpfer gegen alles, was den einfachen Menschen Spaß macht, und ebenfalls ein prominentes Mitglied der gesamtdeutschen Bussi- und Pussy-Gesellschaft, in der sinnlose Umtriebigkeit und Party-Hopping bereits als Engagement gelten. Jetzt heißt es, die Nerven behalten und engagiert bleiben. Weitere Kandidaten stehen bereit, Orden und Auszeichnungen anzunehmen: Wolfgang Joop zum Beispiel wäre ein prima Anwärter für den Friedenspreis des deutschen Buchhandels … "
http://www.henryk-broder.de/html/schm_berben.html
Der zweite Punkt der für mich nicht nachvollziehbar ist:
Warum steht Dein Beitrag im Brett „Auslandspolitik“.
Es handelt sich um eine Deutsche, die von einer deutschen jüdischen Organisation für Ihr Engagement in Deutschland einen Preis bekommt.
Aber nachdem Juden immer die Fremden sind und bleiben, muß man sie halt ins Brett „Auslandspolitik“ plazieren und alles, was weitläufig mit ihnen zu tun hat auch.
Schönen Sonntag noch
Iris