Rosetta

Hallo,

für Donnerstag ist ja der Start der Rosetta-Mission geplant. In einer Animation wurde gezeigt, wie die Sonde nach 10jähriger Flugzeit um den ausgesuchten Kometen mit dem schönen Namen Churyumov-Gerasimenko in eine Umlaufbahn einschwenken und ein Landegerät absetzen soll. Wegen der geringen Gravitation des Kometen (Durchmeser ca. 4 km) soll sich die Landeeinheit nach Aufsetzen umgehend verankern. Okay, leuchtet mir ein, aber wie kann Rosetta überhaupt in eine „Umlaufbahn“ um ein Objekt einschwenken, das eine derart geringe Gravitation besitzt? Schließlich handelt es sich ja nicht um ein massives Objekt, sondern eher um einen riesigen schmutzigen Schneeball. Wie soll Rosetta aus der großen Entfernung in einen stabilen Orbit um einen so unregelmäßigen Körper wie diesen Kometen gesteuert werden?

Um bei so geringen Gravitationskräften eine stationäre Umlaufbahn zu bekommen braucht man halt Gegenkräfte (Zentrifugal und Zentripetalkraft) die der Gravitation entsprechen.
Das kann man erreichen durch eine sehr kleine Geschwindigkeit relativ zum Kometen. Die Sonde muss halt sehr langsam am Kometen vorbeifliegen.

Alles eine Sache der Rechengenauigkeit.

Schöne Grüsse,

Christof

Hallo Michael !

So schwer ist das nicht, weder das einschwenken in einen Orbit noch das Landen.
Beides hat seinerzeit bereits die NASA-Sonde „NEAR“ gemacht: sie ist in eine Umlaufbahn um den Asteroiden „433 Eros“ eingeschwenkt und hat diesen genau vermessen und die Messergebnisse und Fotos zur Erde geschickt. Abschliessend ist sie sogar auf dem Asteroiden gelandet, obwohl sie nicht dafür gebaut war und das ursprünglich auch gar nicht vorgesehen war, aber die Gelegenheit sowas zu machen war halt günstig. Sie hat sogar nach der Landung noch Daten zur Erde gesendet.
Näheres:
http://near.jhuapl.edu/

mfg
Christof

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