Hallo an alle Freunde der Astronomie! Ich bin Laie, lese gerne über Astronomie und Kosmologie und betreibe mit einem Teleskop auch etwas praktische Astronomie. Meine Frage ist eigentlich einfach: wenn ich mir den Urknall als eine Mega-Explosion vorstelle, dann bedingt doch diese Urknall-Explosion einschliesslich der folgenden Inflation eine radiär-lineare Bewegung, doch wohl alle Himmelskörper einschliesslich der grössten Strukturen im Universum zeigen auch eine Rotationsbewegung umeinander oder als Eigenbewegung; ein zeitlich mehr naheliegenderes Beispiel ist die Supernovaexplosion mit dem folgenden schnell rotierenden Neutronenstern . Meine Frage also: Wodurch kam und kommt die Rotationsbewegung zustande?
Vielen Dank im voraus für eine sicher auch Nicht-Physikern verständliche Erklärung.
Rolf.
Hallo
Ich möchte mir die lapidare Antwort erlauben , die Energie für den Drehimpuls beliebiger Objekte war schon immer vorhanden !
War sie es im Einzelfall nicht , so ist die Materie des jeweiligen Objekts schon längst wieder zusammengefallen !
Dann gibt es auch noch dann und wann Kollisionen zwischen den Galaxien , auch zwischen anderen Objekten , welche zur Erzeugung von Drehbewegungen führen können .
Man beachte auch , das obitale Bewegungen nicht gebremst werden , da im Weltraum keine Reibung ist , und somit eine erhebliche Menge kinetischer Energie in Drehimpulse wandern kann .
Im Einzelfall kann man wohl nicht genau angeben , „wer denn das Sonnensystem angeschoben“ oder „wer die Milchstraße angeschubst“ hat . Man kann jedoch mit modernster Technik stellare Bewegungen durch Computing zurückverfolgen , eine Seite weiß ich jetzt aber nicht . Außerdem bin ich auch nur Amateur .
MfG
Matthias
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
vorstelle, dann bedingt doch diese Urknall-Explosion
einschliesslich der folgenden Inflation eine
radiär-lineare Bewegung, doch wohl alle Himmelskörper
einschliesslich der grössten Strukturen im Universum zeigen
auch eine Rotationsbewegung umeinander oder als
Eigenbewegung;
Zwei Dinge koennen hier evtl. zur Erklaerung gereichen:
- Zwei Wirbel, die gegenlaeufig mit gleicher Geschwindigkeit, Groesse,… rotieren haben zusammen auch den (Gesamt)Drehimpuls Null. Betrachtet man aber nur einen von ihnen, so ist sehr wohl ein Drehimpuls vorhanden.
- Was ganz kurz nach Beginn des Universums war, vermag keiner mit Gewissheit sagen. Klar ist jedoch, dass in diesem dichten und kompakten Zustand Quanteneffekte eine Rolle spielen. Diese erlauben kurzzeitige Verletzung der Energie- und Drehimpulsbilanz mittels sogenannter „virtueller Teilchenpaare, Teilchen, Anti-Teilchen“. Wenn diese sich jedoch auf Grund nicht bekannter Ursachen nicht wieder anihilieren konnten (und somit die Energie- und Drehimpulserhaltung wieder ins Lot bringen), bleibt ein Rest an Masse und auch Drehimpuls…
ein zeitlich mehr naheliegenderes Beispiel ist
die Supernovaexplosion mit dem folgenden schnell
rotierenden Neutronenstern . Meine Frage also: Wodurch kam
und kommt die Rotationsbewegung zustande?
Bei den Sternen ist es so, dass diese seit ihrer Entstehung auf Grund des Entstehungsprozesses einen Drehimpuls haben. Bei einer SN-Explosion wird viel Materie nach aussen geschleudert, der Drehimpuls verbleibt jedoch groesstenteils bei dem Rest, der nicht weggeschleudert wird und folglich rotiert der Rest um so schneller. Und da der Rest auch noch extrem dicht und klein ist, wiederum schneller als ein Koerper gleicher Masse aber groesserer Dimensionen, da das Massentraegheitsmoment (bezueglich der Rotationsachse) mit r^2 dM (r=Abstand zum Mittelpunkt des Koerpers, M:Masse) geht. Und der Drehimpuls L ist mit dem Traegheitsmoment I und der Winkelgeschwindigkeit w verknuepft gemaess I = L*w. Wenn Koerper der Masse M (und homogener Dichte), dem Radius r in 10 Sekunden einmal um die Achse sich dreht, so dreht sich ein Koerper gleicher Masse aber mit nur halben Radius in 10/4 = 2,5 Sekunden einmal um die Achse.
Gruss
Ingo
Vielen Dank an Euch, Mathias und Ingo, für die Beantwortung meiner Frage. Die virtuellen Teilchen und eine Vakuumfluktuation treten bei Erklärungen immer auf, für Nicht-Physiker sind beide schwer verständlich. Doch das Zustandekommen eines Drehimpulses im Universum kann ich mir jetzt besser vorstellen. Gruss Rolf.
Virtuelle Teilchen und Vakuumfluktuation…
…sind nicht nur für Nicht-Physiker schwer verdaulich, auch für Physiker - und manchmal für die ganz besonders. *g*
Sogar die gesamte Physik kann gerade für Physiker besonders schwer verdaulich sein… *gggg* MfG
.Hallo Reiner, Dank für den Trost, an einen Mediziner gerichtet!!