Lieber Tommy,
es gibt da eine Vielzahl von Produkten, dazu später mehr.
Vielleicht interessiert Dich zu erfahren, was da eigentlich passiert.
Roter Lack besteht zunächst einmal aus einer Grundierung, die u.a. den Korrosionschutz verbessert. Darüber kommt eine Schicht Decklack und dann noch einmal eine Schicht Klarlack (meistens, muß aber nicht). Damits rot aussieht ist der Decklack mit roten Pigmenten versehen. Diese absorbieren alle Wellenlängen außer rot, das wird reflektiert. Was heißt das ? Alle Wellenlängen außer rot ist z.B. auch Blau, der Lack muß also just die Farbe absorbieren, deren kürzere Wellenlänge gleichbedeutend mit „energiereicher“ ist. Ab hier wollen wir einmal auf den Lack schauen, d.h. die obersten paar µm (1 µm = 1/1000 mm) betrachten.
Der Lack leidet also unter der Strahlung, das (klare !) Bindemittel vergilbt und zersetzt sich. Das rote Pigment leidet ebenfalls und verliert an Farbe bzw. Deckvermögen (= die Fähigkeit einen Untergrund abzudecken). Bei weit fortgeschrittener Verwitterung ist´s eben der Untergrund der durchscheint. Am Anfang jedoch ist es vor allem die Oberflächenrauhigkeit, die so häßlich aussieht: Die angegriffene Oberfläche ist nicht mehr spiegelblank und erscheint heller (Reib´ mal mit Schmirgel über eine Lackfläche oder ein eingefärbtes Kunststoffteil - wird auch heller !).
Soweit die Theorie - was tun ??
Mit einem Wachs kommt man dem schlecht bei, es schmiert zwar anfänglich die Rauhigkeiten zu, aber das kuriert nur am Symptom.
Pigmentierte Wachse sind da auch nicht viel besser.
Letztendlich hilft nur ein klassischer Lackreiniger wobei heutige Produkte oftmals Reiniger und Wachs in einem sind, was einen schweißtreibenden Arbeitsgang erspart.
Lackreiniger enthalten aufeinander abgestimmte Schleifmittel (fast wie in der Zahnpasta) die die Oberfläche glätten. Das Wachs versiegelt dann den „nackten“ Lack. Ganz so wie neu wirds damit nicht mehr: das erfordert eine Neulackierung.
Produktempfehlung: Von NIGRIN (oder JOHNSON, bin nicht ganz sicher) gibts mehrfach abgestufte Präparate, die man je nach Verwitterungsgrad einsetzen kann. So erspart man dem Lack unnötig kräftige Schleifmittel, wenns nicht sein muß.
Zur Erhaltungspflege reicht dann nachwachsen, wenn das Abperlen nachläßt.
Gruß (und ´nen starken Arm)
Bernd
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