Rousseaus Vertragstheorie empirisch-analytisch?

Guten Tag,
ich habe mich in den letzten Tagen mit einigen Politiktheoretischen Ansätzen beschäftigt.
Zum Verständnis meiner Frage möchte ich daher nur kurz ein paar Punkte aufzählen:
Normativ-ontologisch: Recht gut zurückzuführen auf Platon (Politeia), mit dialektischen Ansätzen

Empirisch-Analytisch: Vertragstheorie nach Hobbes beispielsweise

Hinzu kommt der kritisch-dialektische Ansatz, mit dem ich mich jedoch nicht weiter beschäftigt habe (…)

Hier nun meine Frage: In welches Schema, bzw. welche Theorieansätze fällt die Vertragstheorie nach Rousseau? Ist es empirisch-analytisch? Ich meine Rousseau selbst baut ja im Prinzip die Theorien von Locke beispielsweise weiter aus, der ja selbst eher in das empirisch-analytische Feld zurückzuführen ist.
Finde im Internet leider überhaupt nichts zu dem Thema.

Freue mich über jede Antwort.
Es grüßt, FabsK

Normativ
Hi FabsK.

Hier nun meine Frage: In welches Schema, bzw. welche
Theorieansätze fällt die Vertragstheorie nach Rousseau? Ist es
empirisch-analytisch?

Letzteres ist meines Wissens ein Charakteristikum politischer Theorien des 20 Jhds.

Locke und Rousseau hatten insofern normative Modelle entworfen, als sie von einer schon im Naturzustand gegebenen „Freiheit“ ausgingen, die damit eine politische Norm vorgibt, d.h. Politik dient der Verwirklichung dieser Norm (Freiheit) im gesellschaftlichen Miteinander.

Gruß

Horst

Hi,

wieso willst du seine anthropologische Philosophie
in ein systematisches Korsett zwängen?

Hier nun meine Frage: In welches Schema, bzw. welche
Theorieansätze fällt die Vertragstheorie nach Rousseau? Ist es
empirisch-analytisch? Ich meine Rousseau selbst baut ja im
Prinzip die Theorien von Locke beispielsweise weiter aus, der
ja selbst eher in das empirisch-analytische Feld
zurückzuführen ist.

Er ist aber eher ein, wie man so schön sagt,
abtrünniger Nachfolger Lockes und gilt ja nun
gerade als konsequenter Verachter der historischen
Empirie. Wie könnte er da analytisch tätig sein?

Mir ist nicht ganz klar, was du bezweckst?

Gruß
Powenz

Normativ vs. analytisch
Hi Powenz.

wieso willst du seine anthropologische Philosophie in ein systematisches Korsett zwängen?

Nach meinen Recherchen ist die Einordnung von Rousseaus Theorie, nicht anders als bei Hobbes und Locke, als „normatives Modell“ in der Politikwissenschaft üblich und hängt mit den Naturzustands-Axiomen jener klassischen Theorien zusammen, aus denen sich das Normative ableitet. In diesen Modellen gibt es ontologisch vorgegebene Werte wie Freiheit, die absolut gelten, also nicht sozial konstruiert sind.

Der empirisch-analytische Ansatz orientiert sich dagegen am Ideal der Werteneutralität und naturwissenschaftlichen Objektivität, verzichtet also auf die Vorgabe von Werten.

Gruß

Horst

Hi,

Der empirisch-analytische Ansatz orientiert sich dagegen am
Ideal der Werteneutralität und naturwissenschaftlichen
Objektivität, verzichtet also auf die Vorgabe von Werten.

das eben ist der Punkt, Rousseau proklamiert:
„Der Mensch ist von Natur aus Gut“, nur
seine soziale Umgebung macht ihn „Schlecht“.
Er verzichtet damit auf die Analyse historischer
Empirie und gibt den Wert „Gut“ vor.

Mich hätte halt die Prämisse des up interessiert.
Man kann alles interpretieren, wenn man will.

Gruß
Powenz