Moin!
Hier ein Link, den ich zum Pleuger-Ruder gefunden habe:
http://www.marineengineering.org.uk/Default.htm
(unter miscalleanous / steering gear)
Zu der eigentlichen Frage und der Antwort meines Vorredners:
Ich denke, hier ist backing nicht im Sinne von back-up, also Unterstützung gemeint, sondern im Sinne von backing = rückwärts verwendet.
Dann würde so eine Anordnung auch Sinn machen, weil bei Rückwärtsumdrehungen des Propellers das Ruderblatt erstmal völlig wirkungslos ist. Solange keine Fahrt im Schiff ist, wird das Heck durch den Radeffekt seitlich weggedrückt, zumindest bei Einschrauben-Schiffen. Erst mit zunehmender Fahrt durchs Wasser fängt das Ruder an, Wirkung zu zeigen.
Wenn, wie bei dem beschriebenen backing rudder, der Schub des Propellers bei Rückwärtsumdrehungen seitlich abgelenkt wird, dann kann man auch bei keiner oder wenig Rückwärts-Fahrt schon manövrieren.
Ich habe so was vorher auch noch nie gesehen und denke, daß das Weiterentwicklungen sind, die auf den vorhandenen Konstruktionen amerikanischer Schlepper beruhen.
Bei allen Schleppern, bei denen der Antrieb hinter dem Schlepphaken angebracht ist, besteht ein Risiko des Querschlagens und Kenterns.
Deswegen ist man, wie die Mitantworter schreiben, in den meisten Ländern davon abgekommen und hat Ruder und Propulsion vereint, sei es nun als Voith-Schneider-Antrieb, Wasserstrahlantrieb oder Ruderpropeller, und diesen im vorderen Drittel des Rumpfes, vor dem Schlepphaken angebracht.
Diese Schlepper können so gut wie nicht mehr kentern und sind ungemein manövrierfähig.
Schau Dir mal auf dem Hamburger Hafengeburtstag das Schlepperballett an: Die tanzen Walzer und fahren außer nach oben und unten in jede Richtung.
Gruß
heavyfuel