Rückenschmerzen oder doch Nierenschmerzen?

Hallo Zusammen,

ich weiß, Ferndiagnose usw, lieber zum Arzt gehen, das wäre das beste, aber ich würde trotzdem gerne ein paar Erfahrungen hören. Außerdem möchte ich nicht „nur“ wegen Rückenschmerzen gleich zum Arzt, sondern schauen wie ich mir abhelfen kann.

Ich hatte vorletzte Woche Schmerzen im mittleren Rücken auf der linken Seite, man kann sagen ungefähr unter den Rippen. Es war plötzlich da und war am schlimmsten beim Liegen, beim Sitzen hat es bisschen gezwickt, aber war nicht schlimm und es wurde im Laufe des Tages immer besser, nur bei „falschen“ Bewegungen hab ich noch ein leichtes Ziehen gespürt. Es war jedes Mal nach dem Schlafen am schlimmsten und im Bett wusste ich manchmal nicht, wie ich mich hinlegen sollte. Lag dann teilweise auf dem Rücken und seitlich auf links, dann ging es. Es war jetzt nicht unerträglich, aber einfach unangenehm. Habe dann auch immer mal wieder ein Wärmekissen drauf gelegt. In der letzten Woche waren die Schmerzen dann weg, aber seit Sonntag habe ich wieder Schmerzen. Von gestern auf heute war es auch wieder im Liegen in meinem Bett am schlimmsten und ich wusste nicht wie ich liegen soll. Da ich weiß, dass auch die Nieren dort liegen, wollte ich fragen ob jemand von euch denkt, dass es mit den Nieren zusammenhängen könnte? Ich denke es eigentlich eher nicht, da die Schmerzen wirklich nur da sind, wenn ich blöd liege bzw. nur wenn ich in meinem Bett liege (auf der Couch ist es auch gut) oder mich blöd bewege. Und wie gesagt, es wird im Laufe des Tages dann besser. Ich arbeite im Büro, aber auch da wird es dann besser und ich merke manchmal nur ein leichtes Ziehen. Könnte es an meiner Matratze oder Schlafweise liegen? Ich habe die Matratze jetzt fast 10 Jahre und ich schlafe auch immer ähnlich, also immer auf dem Bauch (ich weiß, das soll nicht so gut sein), hatte bis jetzt aber nie wirklich Probleme. Könnte es an meiner Matratze liegen? Sie ist auf jeden Fall recht weich. Wenn es nicht besser wird, werde ich auf jeden Fall zum Arzt gehen, ich gehe halt nicht gerne, wenn man es vllt selbst behandeln kann. Noch zu mir: Ich bin noch nicht so alt, 25 Jahre  Gerne nehme ich auch Tips an. Danke schon mal.

Ich kann nur zu einem Arztbesuch raten. Ich hatte mal sich über zwei oder drei Wochen verschlimmernde seltsame immer wieder einschießende Rückenschmerzen, vor allem beim Verdrehen des Oberkörpers, aber in Ruhe nicht. Ich habe die ganze Zeit in meinem ziemlich stressigen Job gearbeitet. „Selbst-auf-den-Nieren-rumdrücken“ war kein Problem.
Es war kurz vor einem Urlaub, ich sagte noch zu meinem Chef dass ich hoffe, dass es nicht die Nieren wären. Er meinte nur „Ach was, wenn es die Nieren sind, merkt man das, das ist so anders!“
Am Morgen des Abflugs nach Hawaii kam ich nur in Bauchlage über das Ende des Bettes robbend aus selbigem, habe mit Müh und Not die Koffer von zwei Leuten für drei Wochen Fernreise zwei Etagen runtergetragen und mich am Flughafen nach dem Check-In in die Flughafenklinik verabschiedet.
Auch dort meinte man noch, diese einschießenden Schmerzen vor allem bei Bewegung mit Schmerzfreiheit dazwischen wären absolut nierenuntypisch. Da müsste ein Grundschmerz da sein, der bei mir fehlte, und bewegungsabhängig wären Nierenschmerzen auch eher nicht. Außerdem war der Urinstix ohne Befund. Verdachtsdiagnose Rücken.
Beim Abtasten des Nierenlagers habe ich angesichts der grauenhaften plötzlichen Schmerzes so geschrien, dass gleich andere Angestellte kamen um nachzusehen was da los ist, und der Arzt meinte sehr verwundert „Oh, schmerzhaftes Nierenlager, doch eine Nierenbeckenentzündung“. Bin dann mit Medikamenten versorgt zum Flieger, hab den Flug einigermaßen überstanden und war nach drei Tagen wieder urlaubsfit.
Vor einer Weile kamen die Schmerzen wieder, die Ärztin glaubte mir, wie auch meine Hausärztin nach Erzählung der Hawaii-Geschichte, nicht wirklich. Verordnete trotzdem ein entsprechendes Antibiotikum, und kurze Zeit später ging es mir wieder gut.
Lass das anschauen!

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Dafür ist auch der Arzt zuständig. Das Medizinstudium dauert 6 Jahre, darauf kommt auch nochmal die Facharztausbildung und im Laufe der Jahre verschiedene Fortbildungen. Du musst nicht mit einer Internet-Diagnose hingehen und ihm gleich sagen, wie er dich behandeln soll. Echt nicht!

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… wäre schön, wenn das endlich mal aufhören würde, dass bei Fehldiagnosen quasi nichts geschieht.
Speziell Rücken/Nieren - wie oft es da zu Fehlbehandlung kommt und letztlich nur die Selbstheilungskräfte des Körpers schlimmeres verhindern.
Zeit ist Geld - stimmt leider bei Ärzten auch.