Rücktritt Kaufvertag beim Autokauf

Habe in mobile.de eine Auto gesehen,angeschaut, probegefahren und Kaufvertrag unterschrieben.Als ich dann mit meinem "neuen Wagen "nach Hause fahren wollte, bemerkte ich sofort das die Klima nicht funktioniert. Ich zurück zum Verkäufer(Privatmann), und sagte das ich das Auto nicht mit defekter Klima mitnehme.
Er sagte nur das der Vertrag jetzt Fix sei und nichts mehr dran zu ändern sei.
In dem Inserat wurde der Wagen mit „Klimaautomatik“ angeboten, ausserdem „sehr zuverlässig und technisch Top“.Ich fragte auch während der Probfahrt, ob die Klimaanlage funktioniert, was er auch bejahte. Er schaltete die Klima kurz ein und ich glaubte ihm das alles in Ordnung sei, war aber nicht so.
Wollte den Wagen nun aber so nicht mitnehmen und lies ihn noch 2 Tage stehen, weil ich dachte wenn ich ihn jetzt mitnehme, das ich nicht mehr aus dem Vertrag komme.Holte das Auto dann aber doch nach 2 Tagen ab.
Auf dem Heimweg wurde dann auch noch bemerkt, das das Wischergestänge total schwer läuft und der Wischerschalter defekt ist.(lässt sich nur nach mehrmaligen ein-und ausschalten der Zündung ausschalten).
Hatte den Verkäufer zwei mal bei der Besichtigung gefragt, ob das Auto irgendwelche Mängel hat, was er jedesmal verneinte.Zeuge war auch dabei.
Im Kaufvertrag stand „unter Ausschluss der Sachmängelhaftung“.
Ging dann in die Werkstatt, um einen Kostenvoranschlag machen zu lassen… Reperatur von Klima, Scheibenwischergestänge und Schalter ca.1500€.
Ausserdem sagte mir der Werkstattmeister, das der Wagen im Motorraum total verschlamt ist, als ob eine Flut durchgegangen wäre und auch übermäßige Oxidation vorhanden sei.Das erklärt auch , warum ich halben Tag gebraucht habe um die Sommerreifen drauf zu machen(im August). Die Winterstahlfelgen waren dermasen auf die Radnabe gerostet.Der Verkäufer hatte auch im Gespräch erwähnt, das er viel angelt und zur Zeit einen Jagdschein mache, was das ganze auch meiner Meinung erklärt.
Telefonierte dann noch mal mit Verkäufer und sagte , das ich vom Kaufvertrag zurückteten wolle, aber er ging auf nichts ein.
Bin dann zum Anwalt,der gleich einen Brief schrieb, das ich vom Kaufvertrag wegen arglistiger Täuschung zurücktreten will und zeitgleich wurde auch Anzeige wegen Betrug gemacht.
Der Verkäufer antwortete umgehend das er auf die Forderungen nicht eingehen werde und er warte auf die Klageschrift, das heist das er gleich vor Gericht will.
Hab mir dann letztes Wochenende ein Lackschichtenmessgerät besorgt und festgestellt das das Auto am hinteren linken Seitenteil auch lackiert und gespachtelt wurde(nichts neues reingeschweist). Im Vertrag steht aber Unfallfrei. Der Verkäufer war zweite Hand und somit lässt sich nicht eindeutig sagen, bei wem der Unfall war.
So, nun weis ich nicht, ob ich es auf einen Prozess ankommen lassen soll.Kosten würden bei 2200€ ohne Gutachten liegen. Wenn ich nun verliere müsste ich die ganzen Kosten tragen (keine Rechtschutzversicherung).
Hatte jemand einen ähnlichen Fall oder kann mir jemand sagen wie meine Chancen stehen.
Habe gehört, das es recht schwer ist, einem anderen Arglist nachzuweisen, da ich es beweisen muss.
Schreibt mal bitte, wie ihr die Sache seht.
Dankeschön

Am Besten verlässt Du Dich auf den Rat Deines Anwalts. Aus meiner Sicht und Erfahrung kommst Du 100%-ig durch, weil die Mängel ja bereits vorher bestanden haben und unfallfrei ist ebenfalls eine zugesicherte Eigenschaft.
Wenn er geschrieben hätte, dass er bei ihm unfallfrei war, wäre er raus, aber wenn er generell unfallfrei zugesichert hat, hast gute Karten.
Ich würde es auch ohne RS darauf ankommen lassen.
Gruß
Stefan

Erstmal Danke für Antwort.
Aber der Kaufvertrag wird ja angefechtet, wegen arglistiger Täuschung.
Dann muss ich doch alles belegen können, das der Verkäufer darüber bescheid wusste.
Oder?

Gerade habe ich auch nachgelesen, das zugesicherte Eigenschaften im Inserat eingehalten werden müssen(in meinem Fall Klimatronic).

Das weiß der Anwalt besser. Wie gesagt, aus meiner Sicht ist die Unfallfreiheit eine vertraglich zugesicherte Eigenschaft, die nicht erfüllt wurde.
Wenn ich Anwalt wäre, würde ich mich auch darauf stürzen.
Aber wie gesagt, ich bin kein Anwalt.
Gruß Stefan