Rückwirkend Krankenversicherung durch Arbeitgeber gekündigt

Behörden & Recht
#1

Meine Frau hat ab 01.10.2019 SV-pflichtig Beschäftigung. Jetzt hat Krankenversicherung ein Brief an Arbeitgeber geschrieben „gemeldete Arbeitsentgelt beträgt durchschnittlich 262,25 EUR im Monat…Wir Bitten Sie, dies zu prüfen und die Anmeldung unserer Kasse zu stornieren“. Also, bedeutet das, dass meine Frau und unser Sohn (durch Mama versichert ist) blieben letztes Jahr ohne Krankenversicherung? Kann ein Arbeitgeber die Krankenversicherung eines Arbeitnehmers rückwirkend kündigen? Zum Beispiel ab 01.01.2020. Das haben wir nur jetzt erfahren. Das war doch kein Schuld von meiner Frau?

Gruss aus Dorsten

#2

Hallo,
das hatte sie wahrscheinlich nicht, denn so, wie geschildert scheint es sich um einen sogenannten 450,00 € Job zu handeln der eben nicht sozialversicherungspflichtig ist. Das ist immer dann der Fall, wenn das Bruttoarbeitsentgelt monatlich die 450,00 € regelmäßig nicht übersteigt. Die Kasse hat zunächst den Arbeitgeber aufgefordert eine Überprüfung vorzunehmen, d.h. der Arbeitgeber muss jetzt gucken, ob es seit dem 01.10.2019 nicht doch Zeiträume gab, in denen an mehr als zwei aufeinanderfolgenden Monate diese 450,00 € überschritten wurden, sodass doch eine Krankenversicherungspflicht, zumindest vorübergehend eingetreten ist. Von hier aus kann das nicht beurteilt werden. Wenn es sich um einen 450,00 € Job handelte, dann hätte die Anmeldung durch den Arbeitgeber nicht erfolgen dürfen und es wäre damit auch keine eigene Mitgliedschaft möglich gewesen, sondern der bisherige Krankenversicherungsschutz hätte weiterbestanden. Wo war deine Ehefrau vor dem 01.10.2019 krankenversichert ?
Gruss
Czauderna

#3

Meine Frau hatte Freiwillige Krankenversicherung bei AOK. Im November 2019 hat sie ein Brief gekriegt, wo war „Freiwillige Krankenversicherung ist beendet, da haben sie Beschäftigung“. Jetzt Frage: darf Arbeitgeber rückwirkend Krankenversicherung stornieren? Und dann? Soll meine Frau auch rückwirkend Freiwillige Krankenversicherung beantragen und für 12 Monaten des 2020 Jahres komplett bezahlen?

#4

Hallo,
grundsätzlich ist das genau so - ihre alte Versicherung läuft weiter und sie wird den Beitrag nachzahlen müssen. Ich nehme aber an, dass es die gleiche AOK ist, da sollte das in einem Gespräch abgeklärt werden. Wie sah den die Entgeltabrechnung aus, wurde ihr den Kranken- und Pflegeversicherung und auch Renten- und Arbeitslosenversicherung abgezogen, dann könnte die Kasse doch dieses erhaltene Geld für die Beitragsnachzahlung verwenden. Wenn allerdings nichts abgezogen wurde, dann könnte es schon ein höherer Betrag werden, den man dann aber sicher auch in Raten abtragen könnte. Natürlich könnte auch in Erwägung gezogen werden, den Arbeitgeber rechtlich zu belangen, aber dazu solltet ihr auf jeden Fall einen Rechtsanwalt hinzuziehen.
Wo bist du eigentlich versichert ?
Gruss
Czauderna

#5

AOK NordWest

#6

Hallo,
warum kann deine Ehefrau nicht in die Familienversicherung, oder hatte sie neben der Tätigkeit noch anderes Einkommen ?
Gruss
Czauderna

#7

Wir leben seit über 13 Jahren, haben gemeinsames Kind. Aber sind wir nicht verheiratet. Viele fragen „warum?“. Wegen fehlende Papiere von meiner Seite. Es gibt keine Möglichkeit das ändern. Kind ist durch Mama versichert. Aber jetzt versichern wir ihn durch mich. Ich habe immer Arbeit und keine Probleme mit Krankenversicherung

#8

Hallo,
okay, danke für die Rückmeldung - dann ist die Sache geklärt.
Gruss
Czauderna