Rückzugsmuster?

Hallo an alle :smile:

Ich bin eigentlich ein sehr offener,kommunikativer Mensch der kein Problem hat auf Leute zuzugehen und andere Menschen suchen auch sehr gerne Kontakt zu mir.

Nur habe ich ein Muster an mir beobachtet das schon sehr oft vorkam und mich nachdenklich stimmt,der Ablauf ist immer der gleiche.

Ich komme an einen neuen Ort z.b.neue Arbeitstelle,Schule.Uni und am anfang bin ich sehr kommunikativ,interessiert und finde alles spannend weil neue Menschen,Umgebung etc.vorhanden ist die man entdecken und kennelernen möchte und rede viel mit den „neuen Menschen“ mit denen ich zu tuen habe.

Jedoch nach ca.2-3 Wochen kommt dann das erwähnte Muster ich ziehe mich zurück ,menschen die was mit mir unternehmen möchten sage ich ab weil ich eigentlich aus keine bestimmten Grund meine Ruhe haben möchte-die anderen spüren natürlich meine Veränderung und entfernen sich dann meist von mir (zumindest fühle ich mich dann so alleingelassen) und ich habe das Gefühl ich stehe wieder alleine da weil die anderen meinen ich möchte nichts mit ihnen zu tun haben was natürlich überhaupt nicht stimmt.

Danach ist das Typische Gefühl der einsamkeit,ich stehe alleine da und finde keine Lerngruppe,etc.

wenn ich versuche dann wieder Kontakt aufzubauen bin aber innerlich so verschüchtert und unsicher weil ich weiss das ich wieder durch mein blödes Verhaltensmuster selbst schuld bin da ich ja den Kontakt abgebrochen habe.

Wie gesagt ich erlebe es sehr oft das viele zu mir Kontakt suchen weil ich eigentlich sehr,kommunikativ,lebenslustig bin und schnell in fremder Umgebung neue Freunde finde,würde ich mir diese tollen neuen Freunde nicht durch mein blödes Rückzugsmuster wieder von mir „stossen“.

Evtl.kennt dies ja wer und hätte einen Tip für mich wie ich mich da selbst überlisten könnte,den dies nervt mich gewaltig und ich finde es sehr schade das ich mir durch dieses „unsinnige“ Verhalten die Chanche nehme nette Menschen um mich zu haben.

LG Anna

Interessant wäre, warum du dich zurückziehst. Hast du Angst vor einem engeren Kontakt oder interessiert dich der andere schlichtweg nicht mehr nach einer gewissen Zeit? Erst wenn du die Ursache deine Rückzugs für dich beantworten kannst, kannst du daran arbeiten. Es macht beispielsweise keinen Sinn, zwanghaft den Kontakt aufrechtzuerhalten, wenn du mit dem anderen nicht harmonierst oder er dich nicht interessiert.

Hallo Anna,

das Erste was mir eingefallen ist als ich Dein Artikel gelesen habe, war dass mir das Ganze umgedreht- also irgendwie auf dem Kopf gestellt vor kam.
Ich möchte damit sagen: kannst Du Dir mal vorstellen, die Situation aus einer anderen Warte zu sehen?
Stelle Dir einen schüchternen Menschen vor, der so tut als ob er kommunikativ und umgänglich wäre, in Wirklichkeit aber die Zurückgezogenheit und Einsamkeit in seiner Natur verankert sind.
Aus welchen Gründen auch immer, versucht dieser Mensch - gegen seine inneren Einstellungen und Überzeugungen - etwas anderes nach aussen darzustellen.
Diese inneren Überzeugungen und Glaubensmuster kommen aber immer wieder nach oben und verhindern sein Anders-sein.
Der Ansatzpunkt wäre demnach zu schauen, welche inneren Glaubenssätze Du tief in Dir verankert hast, und aus welchen Glaubenssätzen heraus Du anders - lustig und kommunikativ - sein willst…
Dafür gibt es sehr gute Literatur oder auch therapeutische Hilfe.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und Freude bei der Klärung.
lg

Stelle Dir einen schüchternen Menschen vor, der so tut als ob
er kommunikativ und umgänglich wäre, in Wirklichkeit aber die
Zurückgezogenheit und Einsamkeit in seiner Natur verankert
sind.
Aus welchen Gründen auch immer, versucht dieser Mensch - gegen
seine inneren Einstellungen und Überzeugungen - etwas anderes
nach aussen darzustellen.
Diese inneren Überzeugungen und Glaubensmuster kommen aber
immer wieder nach oben und verhindern sein Anders-sein.

Hallo :smile:

Hm deine These finde ich sehr interessant und hab es noch nicht aus diesem Blickwinkel betrachtet,fakt ist das ich als Kind sehr schüchtern war und mich auch unwohl gefühlt habe in fremder Umgebung wenn meine Mama nicht dabei war,im Kindergarten war es die erste zeit ein Drama mich dort allein zu lassen weil ich ein totales Mama Kind war etc.
aus Erzählungen meiner Mutter weiss ich auch das es selbst zuhause teilweise so schlimm war das sie nichtmal zur Toilette konnte ohne das ich die Krise bekam und ihr hinterhergerannt bin.

Das was mir dabei spontan in den Sinn kommt ist das allg.Thema mit dem Urvertrauen,das ich wohl nie so richtig aufbauen konnte da ich ein Frühchen war und es in den 80ern noch kein „Känguruhing“ gab,auch weiss ich das meine Mutter mich wegen zu hoher infektionsgefahr die ersten Wochen nicht berühren durfte (ich wog 650g 30cm groß),ernährt wurde ich wie in diesem Fall üblich über Magensonde also mit Körperkontakt war dort nicht viel möglich-dies ist natürlich sehr prägend für ein Kind.

Heute kommt es eigentlich kaum noch vor das ich schüchtern bin zumindest fühle ich mich nicht so :smile: aber ein interessanter Anreiz da mal ein wenig genauer darüber nachzudenken.

Danke dir für deine Antwort.

LG Anna