Hallo,
R ist nicht das Spannungsverhältnis von Unterlast Oberlast, sondern das Verhältnis des Spannungsmaximums zum Spannungsminimum und gibt an, was für eine Beanspruchung auf ein Bauteil, z.B. eine Welle, ausgeübt wird.
Es gibt den Druck-Schwell-, den Zug-Druck-Wechselfestigkeits- und den Zugschwell-bereich.
Das alles spielt sich im Rahmen der schwingenden Beanspruchung ab. Stichwort: Ermüdung.
R=-1 steht für Zug-Druck-Wechselfestigkeit. Die Zug- und Druckspannungen, die nacheinander aufgebracht werden, sind betragsgleich.
Ein Beispiel wäre, wenn eine Werkstoffprobe auf einer Achse abwechselnd auf Zug und Druck beansprucht wird.
R=-0,8 ist ein weiteres Beispeil für diesen Fall, nur dass die Druckspannung betragsmäßig größer ist als die Zugspannung.
R=0 steht für ein Beispiel aus dem Zugschwellbereich. In diesem Fall ist das Spannunsminimum 0 und das Spannungsmaximum klein genug, damit die Probe mehrere Schwingspiele überlebt.
Ein Beispiel ist eine Probe, an der abwechselnd Zugbeanspruchung auf- und wieder abgebaut wird. Das Spannungsmaximum also meinetwegen 300 N/mm² ist, dann auf 0 abgesenkt wird und anschließend wieder auf 300 erhöht wird, usf.
Ich kann mich täuschen, aber mir fällt nichts ein, weshalb man durch den R-Wert auf Dauerfestigkeiten schließen könnte. Man könnte höchstens sagen, dass Bauteile i.d.R. höhere Druck- als Zugspannungen aushalten…
Ich hoffe, ich konnte dir helfen!
Viele Grüße,
Henrik