Trotz deutlicher Hinweisschilder, dass die strenger geschützte Ruhezone nicht betreten werden darf/sollte, traben massenweise Zeitgenossen in die Salzwiesen und Wattflächen dieser Zone. Diese Leute versuchsweise anzusprechen, habe ich aufgegeben, da die „Erfolge“ minimal waren. Die Ergebnisse reichen von Unbekümmertheit bis überdeutliche Ablehnung des Schutzziels. Das macht nachdenklich und wirft Fragen auf.
Ich frage mich, was eigentlich noch alles passieren und unternommen werden muss, um mehr Sensibilität dieser Leute zu erreichen. Haben die Aufklärungsaktionen und Medienberichte der letzten 25 Jahre so wenig gebracht? Muss wirklich weiterhin akzeptiert werden, dass die Generationen dieser Zeit Verbote grundsätzlich ablehnen, einerlei; welche Folgen die Grenzenlosigkeit haben kann? Ich meine: Nein, da es aus verschiedenen Gründen nicht sein kann, dass der die „grenzenlose Freiheit liebende“ Bevölkerungsteil seinen Aspruch zu Lasten des (hoffentlich größeren) Teiles auslebt.
Schließlich ist zu hinterfragen, ob es mit Rücksicht auf die Situation angebracht ist, dass die NP-Verwaltungen besonders dort mehr Ranger-Präsenz aufwenden sollte, wo sich Konflikte häufen z.B. zu Zeiten vermehrter Freizeitaktivitäten.
Hallo !
Solange die Eingeborenen dieser Ruhezonen diese nicht selbst anerkennen, sondern als Beschneidung ihrer Freizügigkeit und ihres Lebensraumes und ihrer Lebensgrundlage (Fischerei, Tourismus) ansehen, ist sämtliches Meckern gegen Touristen vergebens!!
Die Touristen laufen ohne Wissen in die Räume, die Eingeborenen unterstützen sie nicht, verhindern aber auch nichts.
Gruß Max
Hallo Gerhard,
als ich Deinen Artikel las, kam mir doch sofort der Gedanke: das kann nur ein Ornithologe sein.
Vielleicht sollten sich die Naturschützer auch mal fragen, ob nicht der Schutzzweck eher der eigenen „Nutzung“ dient, in diesem Fall dem Vogelschutz. Bezeichnend ja auch die immer wieder auftretenden Konflikte zwischen Botanikern und Ornithologen zur Pflege von Feuchtwiesen (Mahdtermine).
Ich sehe ein, daß der NP als Rast- und Lebensraum bezüglich Vogelschutz auch ganz objektiv einen hohen Wert hat. Trotzdem bin ich sehr gegen den ausschließenden Naturschutz, wie er derzeit besonders im NP Wattenmeer praktiziert wird.
Er führt sogar soweit, daß es für Wissenschafler (und sei es nur für die Ausbildung des Nachwuchses–Studentengruppen)ziemlich schwierig ist, hier eine Betretungserlaubnis, geschweige denn eine „Arbeitserlaubnis“ zu bekommen. Speziell ich als Bodenkundler, der sich mit fossilen Oberbodenbildungen in den Marschen beschäftigt, habe keine Chance, eine Erlaubnis zu bekommen, in Salzwiesen Aufgrabungen vorzunehmen.
Ich denke, das Maß aller Dinge sollte sein, daß die Störung der Vogelwelt in einem tolerierbaren Rahmen gehalten wird. Dabei sollte bedacht werden, in wie weit diese Störungen auch einen Nutzen haben: Für mich hat beispielweise die Heranführung des Urlaubers an die gesamte Naturschutzproblematik einen extrem hohen Stellenwert: schließlich ist die Grundlage des Naturschutzes seine gesellschaftliche Akzeptanz, sprich: öffentliche Gelder. Und ein aufgescheuchter Bodenbrüter oder ein zertretenes Nest ist diesbezüglich für den Urlauber sicher lehrreich und als Einzelfall für den Naturschutz belanglos. Die Salzwiesen waren nie störungsfrei (extensive Beweideung seit Jahrhunderten!
Daß nicht einmal wissenschaftliche Unternehmungen im NP möglich sind, ist für die kleinkarierte Haltung und Ignoranz der betr. Verbände u. Behörden bezeichnend.
Stephan
Hallo!
Die einzige Möglichkeit, die Natur zu schützen: Ab mit den Menschen zum Mars!
Solange der Mensch die Erde bevölkert, wird es keinen Schutz geben, alles wird aussterben und zuletzt der Mensch!
Man kann nur hoffen, daß der Mensch früher den Hintern zumacht!
gruß Max
Hallo Stephan,
sicher gibt es Auswüchse wenn Gebiete geschützt werden sollen, aber m.E. gibt es genug Flächen, in denen sich Menschen austoben können und nur sehr wenige Flächen, in denen Pflanzen und Tiere einigermaßen ungestört von Menschen leben können. Ich erlebe es im Moment hier in der Region, wo ein neuer Nationalpark eingerichtet werden soll. Da gibt es Vorschläge regionaler Gruppen, die hauptsächlich von der Tourismuslobby getragen werden, die vom Gedanken des Naturschutzes wenig bis gar nichts übriglassen. Die Streitereien sind ernüchternd und lassen eine ziemliche Wut in mir aufsteigen. Da wollen Bürgermeister angrenzender Gemeinden mitten im NP Hotels mit entsprechenden Zufahrtstraßen genemigt kriegen, als ob es den Damen und Herren Touristen nicht zumutbar wäre ca. 2 - 3 km mit den Füßen hinter sich zu bringen. Die Straßen- und Wegedichte sie diese Herren und Damen gerne hätten lassen einen vernünftigen Schutz nicht zu, zumal davon auszugehen ist, daß diese Wege und Straßen in erheblichen Umfang verlassen werden und die Menschen quer durch geschütztes Gebiet talpen (sprich eine Spur der Verwüstung hinterlassen).
Wie schon im Eingangsartikel beschrieben ist die Einsicht stark unterentwickelt und man wird schon mal verbal oder sogar körperlich bedroht, wenn man es wagt diesen Menschen zu sagen, daß sie doch bitte auf den Wegen bleiben möchten.
Ich für meinen Teil sehe einen NP als Refugium der Natur, in der sich der Mensch so wenig wie möglich aufhalten soll, Forscher inclusive.
Gandalf
Hallo Stephan,
sicher gibt es Auswüchse wenn Gebiete geschützt werden sollen,
aber m.E. gibt es genug Flächen, in denen sich Menschen
austoben können und nur sehr wenige Flächen, in denen Pflanzen
und Tiere einigermaßen ungestört von Menschen leben können.
Ich für meinen Teil sehe einen NP als Refugium der Natur, in
der sich der Mensch so wenig wie möglich aufhalten soll,
Forscher inclusive.
Gandalf
prima Gandalf wie du das darstellst und begründest. Genau so ist die Situation!! Der Stephan hat wohl ein Problem wegen seiner Grabung - also auch ein Egoist ohne Rücksicht auf andere Belange - und wenn es auch Kultur sprich Natur ist. Sein Egoismus und seine Begründung ist allein aufgebaut auf seine Grabungswünsche!!
Sympathische Grüße an Gandalf von Gerhard I.
Hallo Gerhard,
als ich Deinen Artikel las, kam mir doch sofort der Gedanke:
das kann nur ein Ornithologe sein.
Vielleicht sollten sich die Naturschützer auch mal fragen, ob
nicht der Schutzzweck eher der eigenen „Nutzung“ dient…
Nee Nee Stephan und nochmals Nee!! So ist es leider nicht. Das Heranführen „der Menschen“ an die Natur war ein Versuch, der sehr kläglich gescheitert ist -siehe Gandalf!!-. Deine Begründung ist doch nur vor dem Hintergrund deiner Grabungswünsche aufgbaut, die wohl nicht erfüllt wurden (kann ich mir zwar nicht vorstellen…). Wenn deine Grabung wichtiger und der nichtsnutzige Trab der „Eingeborenen“(wie einer hier so schön schrieb) dir so wichtig erscheinen, daß sogar seltene Tiere auf nimmer Wiedersehen für die Region verloren gehen können, dann hättest du dir das Schreiben hier ersparen können, denn von diesen Zeitgenossen, die immaterielle und kulturelle Wertigkeiten nicht berührt, gibt es genug. Auf den übrigen Wattflächen und hinter den Deichen gibt es km-weite Räume zum Austoben und Kennenlernen der Natur - weshalb ist das nicht ausreichend? Das hat noch keiner richtig begründen können -im Vergleich zu den Opfern seltener Tiere und Pflanzen.
Trotzdem - Gruß G.I.
Lieber Gerhard, lieber Gandalf,
also: Ich habe nur von der Situation im NP Wattenmeer gesprochen, die ich einigermaßen kenne. Daß die Situation in anderen NP im Zusammenhang mit mit Nutzerintressen bzw. Gefährdung durch Störung ungleich schwieriger sein kann, ist unbestritten. Ganz allgemein bin ich auch gegen Nutzerinteressen, insbesondere gegen derartige Tendenzen, die Gandalf beschreibt: nämlich, daß die NP-Einrichtung zu Strukturverbesserung der Regionen benutzt wird.
Aber man muß auch die Realitäten anerkennen und sie in die richtigen Bahnen lenken. Ein wichtiges Kriterium muß doch die Empfindlichkeit/Belastbarkeit des Gebiets sein. Für den NP Wattenmeer gilt bzgl. Botanik, weil Du es erwähnst: keine besonderen Gefährdungen, kein Grund für Artenschutz: Die Arten der Salzwiese sind an der Nordseeküste gemein und nicht gefährdet. Höchstens in sofern, daß die Artengemeinschaften, die sich unter extensiver Beweidung bilden (Juncetum gerardii etc…) im NP keine Chance haben, da Nutzungsverbot.
Die Vögel sind natürlich sehr störungsempfindlich, besonders in der Brutzeit. Aber man muß auch sehen, daß die Störung des Brutgeschäfts nicht überall gleich stark ist: Die meisten Störungen treten natürlich im Bereich der „Touristenzentren“ auf. Solche Bereiche massiver Störungen sind aber eng begrenzt, der größte Teil der Salzwiesen ist doch praktisch störungsfrei!
Ich möchte nochmal daran erinnern, daß die Nutzung der Gebiete als Weideland in hunderten von Jahren zu keiner nachhaltigen Schädigung der Avifauna geführt hat!
Und lieber Gerhard, wenn Du mich etwas polemisch als quasi frustrierter egoistischer Ignorant hinstellst, weil ich da nicht graben darf (tatsächlich ist selbst eine Betretungerlaubnis ist schon aufwendig und schwierig), wirst Du meinem Ansinnen leider nicht gerecht. Daß Zeitgenossen wie mich angeblich „immaterielle und kulturelle Wertigkeiten nicht berühren“, das nehm ich persönlich. Ich glaube auch nicht, daß man die Einheimischen derart verallgemeinern sollte, daß sie nur ihrem „nichtsnutzigen Trab“ durch die Salzwiesen fröhnen und mit dem Schutz ihrer Umwelt nichts im Sinn haben. Es ist die Frage des „Wie“!
Augenmaß, gesunder Menschenverstand und die Dinge etwas nüchterner und differenzierter zu sehen, das ist meist hilfreicher als derartiger Abqualifizierungen, einseitige Pateinahme und Scharz-Weiss-Denken.
Viele Grüße,
Stephan
Hi Stephan,
Ganz allgemein bin ich auch gegen
Nutzerinteressen, insbesondere gegen derartige Tendenzen, die
Gandalf beschreibt: nämlich, daß die NP-Einrichtung zu
Strukturverbesserung der Regionen benutzt wird.
Zustimmuung!
In diesem Fall handelt es sich um den geplanten(!) Nationalpark Nordeifel. Das Gebiet besteht zu einem guten Teil aus einem ehemaligen Truppenübungsplatz, der in wenigen Jahren einer ‚zivilen‘ Nutzung zugeführt werden soll. Einige angrenzende Gebiete sollen auch geschützt werden und genau da fangen die Probleme an.
Bedingt durch die nur sporadische Nutzung (dann aber sehr ‚umweltunfreundlich‘) hat sich eine recht spezifische Population ausgebildet, die sich in den letzten Jahren, als die Nutzung immer geringer wurde, schon verändert hat. Wie sich die Umwelt verändert, wenn nun keine militärische Nutzung mehr geschieht, ist sicher spannend und einige Forscher brennen darauf hier zu beobachten. Solange sich deren Tätigkeit auf Beobachten beschränkt ist auch nur wenig dagegen zu sagen, aber die Beobachtungsfrequenz ist schon umstritten.
Im Sommer werden einige Verbände (z.B. BUND) eine Bestandaufnahme machen und wie es dann weitergeht wird sich zeigen. Mitten im NP soll auch eine alte Burg als Besucherzentrum ausgebaut werden, es ist klar, daß eine gewisse Akzeptanz in der Bevölkerung nötig ist um slche Projekte überhaupt zu realisieren. Aber kommerzielle Akspekte sollen (Wunschvorstellung!!!) ziemlich weit hinten stehen.
Das ganze wird auf alle Fälle ziemlich spannend, in jeder Hinsicht.
Gandalf
Hallo,
also mal ehrlich, ich kann dieses ganze Hin und Her nicht verstehen. Ich wohne direkt an der Nordsee und dem sogenannten Nationalpark. Wenn ich sehe wie hier von irgendwelchen „Fachleuten“ Naturschutz betrieben wird kann ich nur müde lächeln.
Alein durch das Verbot Schafe auf dem Vorland gräsen zu lassen sind schon etliche ha Land verloren gegangen. Die Schafe halten nämlich die Grasnarbe kurz, verfestigen das Vorland und tragen so erheblich zum Küstenschutz bei. Als Folge von diesem Gräsunggsverbot wächst das Gras und bietet so der Zerstörungskraft der Nordsee, und die hat sie bei Sturmfluten, reichlich Futter. Auch die Seevögel brüten nicht im langen Gras, weil sie so nahende Feine nicht rechtzeitig bemerken und vertreiben können. Als letztes sei noch anzumerken, das Vorland ist eine, von den sogenannten Eingeborenen, künstlich geschaffene Kulturlandschaft und keine Naturlandschaft!
Hallo !
Solange die Eingeborenen dieser Ruhezonen diese nicht selbst
anerkennen, sondern als Beschneidung ihrer Freizügigkeit und
ihres Lebensraumes und ihrer Lebensgrundlage (Fischerei,
Tourismus) ansehen, ist sämtliches Meckern gegen Touristen
vergebens!!Die Touristen laufen ohne Wissen in die Räume, die
Eingeborenen unterstützen sie nicht, verhindern aber auch
nichts.Gruß Max
Kein Wunder! Siehe Politik, Gesetze, RTL u.s.w.
Die Natur muss sich selber helfen.