rühren an / in / unter

Guten Morgen

es ging darum herauzufinden, ob man nach dem Verb „rühren“ mit Präpositionen „an“;„in“ und „unter“ Akkusativ oder Dativ verwendet

Im Duden nachgeschlagen, stelle ich fest, dass nach diesen drei Präpositionen mit dem Verb „rühren“ kann man sowohl Akkusativ als auch Dativ verwenden. Ist meine Feststellung richtig? Ich frage, weil ich mir dessen nicht ganz sicher bin. Rühren +an habe ich immer mit Akkusativ verwendent und das unabhängig vom Kontext

Danke sehr

Grüße
rüh|ren <sw. V.; hat> [mhd. rüeren, ruoren, ahd. (h)ruoren, urspr. = bewegen, dann: anstoßen, anfassen, betasten]: 1. a) die Bestandteile einer Flüssigkeit, einer breiigen od. körnigen Masse (mit einem Löffel o. Ä.) in kreisförmige Bewegung bringen, um sie [zu einer einheitlichen Masse] zu vermischen: die Suppe, den Brei r.; der Teig muss eine halbe Stunde gerührt werden; mit dem Löffel im Kaffee, in der Kaffeetasse r.; du musst r., damit die Soße nicht anbrennt; er … rührte mit einem Span in der Asche (Wiechert, Jeromin-Kinder 55); Zwei Ventilatoren mit drei Flügelpropellern rühren die Luft (Grass, Butt 229); b) unter Rühren (1 a) hinzufügen: ein Ei an/unter den Grieß r.; das Puddingpulver in die kochende Milch r. 2. a) ein Glied des Körpers, sich ein wenig bewegen: [vor Müdigkeit] die Glieder, die Arme, die Beine nicht mehr r. können; vor Kälte die Finger kaum r. können; sie konnte sich in dem engen Kleidungsstück kaum r.; sich [vor Angst] nicht zu r. wagen; sich nicht [von der Stelle, vom Platz, vom Fleck] r., um nicht bemerkt zu werden; kein Lüftchen rührte sich (es war windstill); der Verunglückte rührte sich nicht mehr (lag leblos da); Nella klopfte, aber drinnen rührte sich nichts (niemand kam, um zu öffnen; Böll, Haus 189); Ü du musst dich mehr r. (geh.; musst aktiver werden), wenn du vorankommen willst; Mein Vater hat … zu uns Kindern gesagt: Ihr habt von mir Hände mitbekommen, die ihr r. (geh.; mit denen ihr arbeiten) könnt (Kühn, Zeit 347); schwunghaft blühte der Straßenhandel mit dem Schundschriftchen, und niemand rührte sich (unternahm etwas; nichts geschah; Maass, Gouffé 234); warum hast du dich nicht gerührt (gemeldet)? Ich hätte doch gerne geholfen!; *sich nicht r. können (ugs.; finanziell, wirtschaftlich sehr eingeengt sein); b) (Milit.) eine gelockerte stehende Haltung einnehmen: Alle nahmen Haltung an …, rührten dann wieder, als er es ihnen erlaubte (Kirst, 08/15, 232); Rühren Sie, Gefreiter Bodmer! (Remarque, Obelisk 9); <als Kommando für eine Mehrheit auch: r. + sich:> rührt euch! 3. (geh.) etw. vorsichtig berühren, anfassen: nicht an die zerbrechlichen Gegenstände r.!; er rührte sacht an ihrem Arm, an ihrer Schulter; Ü im Keller hat die noch 20 Glas Sauerkirschen, an die sie nicht rührt (die sie aufhebt, nicht aufmacht; Kronauer, Bogenschütze 308); An sie (= die Allee) rührte (grenzte) das Gebäude mit seiner schmalen, einteiligen Stirnseite wie ein Schiffsbug, während die beiden Seitentrakte nach hinten, entlang der Gassen sich ausdehnten (Strauß, Niemand 19); R o rühret, rühret nicht daran (wir wollen dieses schwierige Problem o. Ä. nicht weiter erörtern; Vers aus E. Geibels [dt. Dichter, 1815-1884] Gedicht Wo still ein Herz von Liebe glüht); Ü Er … blieb einen Augenblick später, den Arm noch vorgestreckt, wie von einem großen Schrecken gerührt (starr vor Schreck) stehen (Ransmayr, Welt 15); an einen Kummer, eine schmerzliche Erinnerung r. (jmdn. im Gespräch wieder darauf bringen); seine Fragen rühren an (berühren) schwierige Probleme; wir wollen nicht mehr daran, an diese/(seltener:) dieser Sache r. (wollen die Sache auf sich beruhen lassen); ein … Parlament, an dessen Freiheiten die Ausnahmegewalt nicht r. (dessen Freiheiten sie nicht antasten) … kann (Fraenkel, Staat 323); Leise, Brackenburg, du fühlst nicht, was (woran) du rührst (Goethe, Egmont V). 4. innerlich berühren, weich stimmen; Rührung bei jmdm. bewirken: sie rührte die Menschen, die Herzen der Menschen; seine Worte rührten sie [zu Tränen (in einem Maße, dass ihr die Tränen kamen)]; Sie hat das Talent, bei jeder Gelegenheit gerührt zu sein (Chotjewitz, Friede 172); es rührte ihn überhaupt nicht (es ließ ihn völlig gleichgültig), dass …; tief gerührt sein; er war über den freundlichen Empfang gerührt; *ein menschliches Rühren verspüren (verhüll., auch scherzh.; den Drang verspüren, seine Notdurft zu verrichten). 5. (geh.) seine Ursache, seinen Grund in etw. haben: das rührt daher, dass …; viele Missverständnisse rührten daher, dass …; ehemals habe er Hunger gelitten, woher die grünliche Färbung seines Gesichtes rühre (Th. Mann, Hoheit 55). 6. (geh. veraltend) (die Trommel, Harfe, Leier) schlagen: die Leier r.

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Es kommt schon auf den Kontext an.

So kann ich vielleicht die Suppe in dem Topf rühren oder auch in der Schüssel, aber ich rühre die Gewürze an/in/unter die Suppe.

Beatrix

Es ist eine Frage des Zusammenhangs… Beides ist möglich.